Arne Friedrich spricht zur Mannschaft.
Profis | 15. Mai 2021, 11:52 Uhr

Wohnzimmerwissen: Fakten zu #BSCKOE

Crunchtime! Noch zwei Mal 90 Minuten, dann ist die reguläre Bundesliga-Saison 2020/21 für unsere Mannschaft Geschichte. Nervenaufreibend, herausfordernd und intensiv – doch am Samstagnachmittag gegen etwa 17:25 Uhr könnte diese kräftezehrende Spielzeit mit dem gemeisterten Ligaverbleib für alle Herthanerinnen und Herthaner ein versöhnliches Ende nehmen. Mit einem Sieg gegen den 1. FC Köln - oder einem Unentschieden bei einer gleichzeitigen Niederlage von Arminia Bielefeld oder Werder Bremen - wäre unseren Spreeathenern der Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse nicht mehr zu nehmen. „Wir haben das Ziel Klassenerhalt und die Jungs machen das richtig gut. Pál und sein Trainerteam leisten hervorragende Arbeit“, lobt Sportdirektor Arne Friedrich, um aber gleichzeitig noch den warnenden Zeigefinger zu heben. „Das Wichtigste für uns alle ist aber, in dieser gefährlichen Situation noch die nötigen Punkte zu holen!“ Interessante Zahlen, Daten, Fakten rund um das Kräftemessen mit den Kölnern hat herthabsc.com zusammengetragen.

Statistik: In der Gesamtbilanz liegt der 'Effzeh‘ leicht vorn. In 59 Bundesliga-Duellen siegten die Rheinländer 25 Mal, während unsere 'Alte Dame' in 23 Aufeinandertreffen die Oberhand behielt. Die restlichen elf Begegnungen endeten mit einem Remis. Die Statistik bei Heimspielen gegen die 'Geißböcke' liest sich hingegen erfreulich: 14 Erfolgen stehen acht Unentschieden und sieben Niederlagen gegenüber. Im Schnitt fallen in dieser Paarung drei Tore. "Wir schaffen es, alle zusammen als Gemeinschaft aufzutreten. Man spürt auf dem Platz, dass jeder für den anderen kämpft. Die Jungs, die draußen sitzen, pushen von der Tribüne – das ist überragend und bringt uns dieses letzte Prozent, um solche Spiele dann auch für uns zu entscheiden", unterstreicht Torwart Alexander Schwolow den beeindruckend gewachsenen Teamgeist.

Bemerkenswertes: Im Vergleich zum Funkel-Team hat unser Hauptstadtclub den Klassenerhalt in eigener Hand. Diese gute Ausgangslage hat sich unsere Mannschaft in den zurückliegenden Aufgaben selbst erarbeitet und verdient. Mit sieben ungeschlagenen Vergleichen in Folge ist nur Mainz 05 derzeit noch länger unbesiegt. Beeindruckend ist vor allem die Bilanz nach der Quarantäne: Acht von möglichen zwölf Zählern sammelten unsere Berliner in den vergangenen vier Partien – und das innerhalb von nur zehn Tagen. Durch diese Erfolgsserie kletterten unsere Blau-Weißen vorübergehend auf Tabellenrang 13 – die beste Platzierung in der gesamten Rückrunde. Ein weiterer positiver Faktor: wiedergefundene Heimstärke! Aus den zurückliegenden fünf Duellen im Olympiastadion wanderten starke elf Punkte auf unser Konto. Diese Serie möchten wir auch gegen den FC fortführen. „Die Kölner haben Qualität, das sieht man in jedem Spiel. Es geht für den Verein ums Überleben, sie werden kommen müssen und viel investieren“, vermutet Coach Dárdai einen gierigen Gegner. Diese Einstellung fordert der Ungar allerdings auch von seiner Elf. „Das erwarte ich auch wieder von meinen Jungs, daher habe ich ein gutes Gefühl für das Spiel!“

Personal: Die blau-weiße Personalsorgen werden größer und größer. Neben dem bereits schon länger feststehenden Fehlen von Rune Jarstein (Genesung nach Corona-Infektion), Luca Netz und Mattéo Guendouzi (beide Mittelfußbruch) gesellten sich in den zurückliegenden Tagen mit Maximilian Mittelstädt (Gehirnerschütterung), Matheus Cunha, Jhon Córdoba (beide Sprunggelenksverletzung) und Krzysztof Piątek (Fraktur im Sprunggelenk) vier weitere Ausfälle hinzu. Darüber hinaus fehlen Dodi Lukébakio (Gelb-Rot) und Vladimír Darida (5. Gelbe) gesperrt. Hinter Jessic Ngankam (Knie) und Sami Khedira (Wade) stehen noch kleine Fragezeichen. Trotz dieser neun fehlenden Akteure zeigt Dárdai sich optimistisch für eine erfolgsversprechende Zusammenstellung seines Aufgebots. „Ich bin zuversichtlich, dass wir einen guten Kader zusammenbekommen – so oder so“, dokumentiert der Übungsleiter das Vertrauen in seine Schützlinge.

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Was der Experte sagt: Einer, der sowohl für den 'Effzeh' als auch für unsere 'Alte Dame' seine Schuhe schnürte, ist Oliver Schröder. Der gebürtige Berliner spielte 28 Mal für die Kölner und 31 für unsere Berliner im deutschen Oberhaus. Seit seinem Karriereende 2017 arbeitet der Blondschopf in unserer Hertha BSC Fußball-Akademie und ist gemeinsam mit Oliver Reiß für unsere U17 verantwortlich. Dementsprechend eng ist die Verbindung zu unseren Profis. "Das ist ein Spiel, auf das wir Herthanerinnen und Herthaner lange gewartet haben: Wir können den Spuk beenden und den Klassenerhalt perfekt machen", betont Schröder, dem besonders der Zusammenhalt unserer Mannschaft imponiert. "Unsere Jungs müssen seit der Quarantäne einen richtigen Kraftakt bewältigen. Die Belastung ist sehr hoch, aber sie stecken es bisher echt gut weg. Diese Situation hat das Team nochmal richtig zusammen geschweißt", hebt der 40-Jährige hervor. Einen konkreten Tipp für das Kräftemessen hat der Ex-Profi ebenfalls parat. "Die Spieler wissen, wie wichtig die Partie ist. Da hoffe ich natürlich auf einen 'Dreier'. Wir sind seit sieben Spielen ungeschlagen. Deshalb tippe ich auf einen 2:1-Heimsieg. Radonjić und Boyata per Kopf treffen für uns", orakelt der ehemalige Mittelfeldakteur abschließend.

Schiedsrichter: Deniz Aytekin leitet das Aufeinandertreffen im Olympiastadion. Der 42-jährige FIFA-Schiedsrichter pfeift seit 2008 in der Beletage und stand bisher in 183 Bundesliga-Auftritten auf dem Rasen. Mit Hertha BSC kam der Betriebswert in dieser Liga 19 Mal in Berührung (sieben Siege, drei Remis, neun Niederlagen). Das Duell gegen den dreimaligen Deutschen Meister ist die erste Aufgabe in 2020/21 mit Beteiligung unseres Hauptstadtclubs für den Oberasbacher. Bei dieser Premiere stehen Christian Dietz und Eduard Beitinger an den Seitenlinien. Vierter Offizieller ist Florian Heft, Tobias Welz und Holger Henschel überprüfen das Geschehen am Videobildschirm.

von Simon Jötten