Alexander Schwolow während des Trainings auf dem Schenckendorffplatz.
Fans | 6. Mai 2021, 10:48 Uhr

Wohnzimmerwissen: Fakten zu #BSCSCF

Die Aufholjagd geht in die nächste Runde: Nach dem gelungenen Re-Start in Mainz folgt am Donnerstag (18:30 Uhr) mit der Partie gegen den SC Freiburg das zweite von drei Nachholspielen – und die Chance, bei einem Sieg die ungeliebten Abstiegsränge zu verlassen. In diesen eng getakteten Wochen kommt es vor allem auf die bestmögliche Regeneration und Trainingssteuerung an. „Wir müssen mit der Belastung in Richtung der nächsten Aufgaben schauen, aber das werden wir auffangen können“, geht unser Torhüter Alexander Schwolow auf die aktuelle Situation ein, gibt aber eine klare Marschroute vor: „Jetzt zählt nur das Spiel gegen Freiburg, da müssen wir drei Punkte holen.“ Wie gut die Chancen für dieses Vorhaben stehen, verraten euch die Zahlen, Daten und Fakten, die herthabsc.com an dieser Stelle zusammengefasst hat.

Statistik: Die Gesamtstatistik birgt für alle Fans unserer 'Alten Dame' einen zusätzlichen Mutmacher. Zehn der insgesamt 29 Begegnungen mit dem Sport-Club entschieden unsere Hauptstädter für sich. Die Gäste gingen erst acht Mal als Sieger vom Platz. Bei elf Duellen teilten sich die Teams die Punkte – die Mehrheit davon im Olympiastadion. Glatt die Hälfte der insgesamt 14 Vergleiche an der Spree endeten remis. „In den vergangenen Jahren war es oft zäh, es ging häufig unentschieden aus. Freiburg hat sich gegen uns immer gut präsentiert“, erinnert sich Pál Dárdai warnend an den kommenden Kontrahenten. Doch auch die Torbilanz von 37:35 zeigt eine leichte Tendenz in Richtung unserer Spreeathener. Da bei den umkämpften Kräftemessen in Berlin im Schnitt wenige Treffer fielen, dürfte jede 'Bude' entscheidend sein.

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Jetzt zählt nur das Spiel gegen Freiburg, da müssen wir drei Punkte holen.
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-Alexander Schwolow

Bemerkenswertes: Mit der eingangs erwähnten Punkteteilung in Rheinhessen stellten unsere Blau-Weißen ihren Saison-Bestwert von vier Partien ohne Niederlage auf. Während unsere Formkurve also nach oben zeigt, harkt es beim SCF ein wenig. Die drei vergangenen Dienstreisen gingen allesamt verloren. Der letzte Auswärtserfolg in der Hauptstadt liegt sogar ganze sechs Jahre zurück. Seit vier Besuchen der Breisgauer sind unsere Herthaner ungeschlagen. Für das kommende Aufeinandertreffen gilt: Den Spielaufbau müssen beide Mannschaften selbst in die Hand nehmen - einzig auf Umschaltmomente zu setzen, könnte eng werden. Denn: Unsere Elf belegt mit nur einem kassierten Treffer nach gegnerischem Konter Platz 1 im ligaweiten Ranking. Dicht dahinter folgt der Verein aus dem Schwarzwald mit vier Gegentoren dieser Art. Verantwortlich dafür ist unter anderem Keeper Florian Müller mit 78 Prozent abgewehrten Bällen. Sein Vorgänger und Gegenüber Schwolow präsentierte sich zuletzt ebenfalls formstark. Unser Schlussmann, der nach der Corona-Erkrankung von Rune Jarstein wieder im Tor steht, verzeichnete in Mainz acht Paraden, einige davon spektakulär. „Rune und ich haben gute Leistungen im Training gezeigt und jetzt habe ich meine Chance bekommen. In der Zeit, wo ich nicht gespielt habe, habe ich viel gearbeitet und kann nun in einer guten Verfassung auf dem Platz stehen und dem Team helfen“, berichtet unsere Nummer 1.

Personal: Im Kampf um den Klassenerhalt muss unser Übungsleiter nicht nur auf Jarstein, sondern auch auf Luca Netz (Reha nach Mittelfußbruch) komplett verzichten. Marvin Plattenhardt und Dodi Lukébakio agieren nach überstandener Corona-Erkrankung zwar schon wieder auf dem Grün, werden aber noch behutsam an die Belastung herangeführt. Ein Einsatz am Donnerstag kommt noch nicht in Frage. „Beide trainieren auf gutem Niveau mit unserem Athletiktrainer Hendrik Vieth. Wenn die Jungs dabei sind, freue ich mich, aber erstmal ist die Gesundheit wichtig“, erklärt der Ungar. Anders sieht es bei Eduard Löwen aus. Lange hatte der 24-Jährige mit muskulären Problemen zu kämpfen, stieg aber zu Wochenbeginn erstmals wieder ins Mannschaftstraining ein und gilt als Option für den Spieltagskader.

Was der Experte sagt: Ein echter Experte für den anstehenden Leistungsvergleich ist Ellery Cairo, der selbst für beide Vereine seine Schuhe schnürte und noch gemeinsam mit Dárdai auf dem Platz stand. „Pál war ein richtig guter Fußballer mit einem Auge fürs Spiel. Ich habe schon gewusst, dass ihn sein Weg an die Seitenlinie führen wird,“ erzählt der 42-Jährige. Als Krafttrainer in der Jugendakademie des FC Twente Enschede weiß Cairo, was sein ehemaliger Kollege bei so einem straffen Terminplan beachten muss: „Zwischen den Aufgaben muss man nicht mehr viel arbeiten, das wurde im Vorfeld bereits intensiv gemacht. Jetzt ist es wichtig, dass man fit bleibt, klar im Kopf ist und den Spaß nicht verliert“. Seine beiden Ex-Vereine verfolgt der frühere Rechtsaußen noch immer und hofft, dass Hertha die nötigen Zähler für den Klassenerhalt holen kann. „Die Berliner brauchen die Punkte mehr und deswegen hoffe ich auf einen Sieg. Ich tippe auf ein knappes 1:0, weil die Abwehr gut steht, die Blau-Weißen keinen Gegentreffer kassieren und ein Tor schießen“, sagt der Niederländer den Ausgang genau voraus.

Schiedsrichter: Benjamin Cortus leitet die Begegnung im Olympiastadion. Der Informatikkaufmann pfeift seit 2016 in der höchsten deutschen Spielklasse und kommt mit der Erfahrung von 53 Bundesliga-Einsätzen in die Hauptstadt. Dabei verteilte der gebürtige Nürnberger erst ein Rote Karte. Unsere 'Alte Dame' begleitete der 39-Jährige in seiner Laufbahn bisher vier Mal (ein Sieg, ein Remis, zwei Niederlagen). Das jüngste Aufeinandertreffen zwischen dem Referee und unseren Farben liegt noch nicht allzu lange zurück: beim spektakulären 3:4 in München am 3. Spieltag. Am Donnerstagabend unterstützen den Unparteiischen Florian Heft und Marco Achmüller an den Seitenlinien. Vierter Offizieller ist Patrick Ittrich, Markus Schmidt und Mike Pickel überprüfen das Geschehen am Bildschirm.

von Fiona John