Pál Dárdai gibt Sami Khedira Anweisungen am Spielfeldrand.
Fans | 22. Mai 2021, 10:20 Uhr

Wohnzimmerwissen: Fakten zu #TSGBSC

Mit dem Schlusspfiff am Samstag endet die 58. reguläre Bundesliga-Saison. Nach 306 Partien stehen alle Platzierungen fest. Für unsere Spreeathener, die nicht in der Relegation um den Klassenerhalt kämpfen müssen, war es eine herausfordernde Runde, die durch den vorzeitigen Klassenerhalt jedoch ein versöhnliches Ende nimmt. „Wir waren in einer schwierigen Situation, aber ich bin stolz auf uns, wie wir gemeinsam mit dem Trainerteam einen Spirit entwickelt haben, um die Klasse zu halten. Diesen Mannschaftsgeist zu sehen war schön“, resümiert Sami Khedira. Mit einem Erfolg bei der TSG Hoffenheim am Samstag (22.05.21, 15:30 Uhr) erhalten sich unsere Herthaner die Chance, sogar noch auf Rang 12 zu springen. Damit würden sich die Hauptstädter direkt hinter dem kommenden Kontrahenten einreihen. Die Kraichgauer werden 2020/21 unabhängig vom Kräftemessen mit unseren Blau-Weißen als Elfter beenden. Weitere Zahlen, Daten und Fakten hat herthabsc.com zusammengefasst.

Statistik: Die Gesamtbilanz im deutschen Oberhaus fällt zugunsten der Gastgeber aus: Von 21 Vergleichen entschieden die Süddeutschen zehn für sich, fünf Mal teilten sich die Clubs die Punkte. Daraus resultieren sechs Siege für unsere Blau-Weißen. „Man will immer gewinnen und arbeitet hart dafür, dass jede Kleinigkeit sitzt, damit es kein Alibi gibt. Es wird schön sein, wenn wir in Hoffenheim noch ein gutes Spiel abliefern und danach ein wenig feiern können“, bekräftigt Pál Dárdai. Immerhin: Der bislang letzte Auftritt in Sinsheim ging mit 3:0 an unsere Berliner. Dass es wieder ein torreiches Duell wird, lässt der Schnitt von drei Treffern pro Aufeinandertreffen vermuten.

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Man will immer gewinnen und arbeitet hart dafür, dass jede Kleinigkeit sitzt, damit es kein Alibi gibt. Wir wollen in Hoffenheim noch ein gutes Spiel abliefern.
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-Pál Dárdai

Bemerkenswertes: Oft schließen sich zum Saisonende gewisse Kreise. So auch am Samstag, wenn sich Sami Khedira zum zweiten Mal aus der Bundesliga verabschieden wird. Während der Mittelfeldakteur 2010 nach dem letzten Saisonspiel mit seinem Heimatclub VfB Stuttgart im Kraichgau zu Real Madrid gewechselt ist, kehrt der 34-Jährige der Fußballbühne nach der kommenden Begegnung komplett den Rücken zu. Am Mittwoch gab der Weltmeister von 2014 nach 15 Profijahren sein Karriereende bekannt. „Wir sind alle froh, dass Sami dieses halbe Jahr hier war. Er hatte wenig Einsatzzeit, aber der Mensch und Sportler Khedira hat Großartiges geleistet“, lobt unser Übungsleiter den Rechtsfuß. Am Wochenende wird sich unsere Nummer 28 ein letztes Mal die Fußballschuhe schnüren, um dabei zu helfen, unsere Serie von acht ungeschlagenen Leistungsvergleichen weiter auszubauen. Auch die Elf von Sebastian Hoeneß hat seit sechs Partien nicht mehr verloren. Kein Bundesligist ist länger unbesiegt als diese beiden Kontrahenten.

Personal: „Ich habe Sami die Entscheidung überlassen, ob er in der Startelf stehen möchte. Er will auf jeden Fall von Anfang an auf dem Platz sein und alles geben – diesen Wunsch werde ich ihm erfüllen“, verrät der Ungar. Im Gegensatz zu Startelf-Rückkehrer Khedira, muss unser Cheftrainer auf Rune Jarstein (Genesung nach Corona-Infektion), Luca Netz und Mattéo Guendouzi (beide Mittelfußbruch) sowie auf Jhon Córdoba (Sprunggelenk) und Krzysztof Piątek (Sprunggelenksfraktur) verzichten. Auch für Matheus Cunha (Sprunggelenk) und Maximilian Mittelstädt nach seiner Gehirnerschütterung kommt die Aufgabe noch zu früh. Zudem steht Jordan Torunarigha gelbgesperrt nicht zur Verfügung. Dodi Lukébakio und Vladimír Darida hingegen haben ihre Sperren abgesessen und sind wieder Optionen für den Kader.

Was der Experte sagt: Einer, der sich bestens mit der Bundesliga und unserem Hauptstadtclub auskennt, ist Sofian Chahed. Zehn Jahre lief der frühere Rechtsverteidiger für unsere Farben auf, vier weitere für Hannover 96. Sechs Mal traf der 38-Jährige dabei auf die TSG Hoffenheim. Beim Duell am Samstag hofft der ehemalige tunesische Nationalspieler auf einen befreiten Auftritt unserer Herthaner. „Nach dem Klassenerhalt ist der ganze Druck abgefallen. Somit glaube ich, dass die Jungs gelöst aufspielen können, aber trotzdem noch die nötige Spannung haben, um zu gewinnen“, erklärt der Cheftrainer von Turbine Potsdam, warnt aber auch vor dem kommenden Gegner: „Hoffenheim hat ein gutes Team, das sicherlich mit einem Erfolgserlebnis im Heimspiel in die Sommerpause gehen will.“ Trotzdem setzt der gebürtige Berliner auf einen Sieg unserer Blau-Weißen. „Ich glaube, dass die Mannschaft auch durch die Verletzungsausfälle noch näher zusammengewachsen ist und Sami Khedira einen ehrwürdigen Abschied bieten möchte. Deshalb hoffe ich, dass Sami seine aktive Karriere mit drei Punkten beendet. Ich tippe auf ein 2:1“, vermutet der ehemalige Defensivspezialist.

Schiedsrichter: Den abschließenden Auftritt unserer Spreeathener in dieser Spielzeit begleitet Frank Willenborg. Der 42-Jährige übt seine Tätigkeit an der Pfeife seit 2004 für den DFB aus und leitet seit 2016 Partien im deutschen Oberhaus. In seinen bisherigen 53 Einsätzen in der Beletage trat der Osnabrücker acht Mal in Berührung mit unserer 'Alten Dame'. Die Bilanz ist vielversprechend: sechs Siege, zwei Unentschieden. In 2020/21 stand der Realschullehrer sowohl bei unserem 3:0-Auswärtssieg in Augsburg als auch beim torlosen Remis in Köln auf dem Rasen. Beim dritten Aufeinandertreffen zwischen Hertha BSC und dem Referee in dieser Runde stehen Arne Aarnink und Norbert Grudzinski an den Seitenlinien. Vierter Offizieller ist Robert Kempter, Bibiana Steinhaus-Webb und Thomas Stein überprüfen das Geschehen am Bildschirm. 

von Fiona John