Arne Friedrich in einer Medienrunde in Neuruppin.
Profis | 3. Juli 2021, 16:05 Uhr

Ein frischer Start

Wer rastet, der rostet – Beobachterinnen und Beobachter unseres Clubs, die diesem alten Sprichwort Glauben schenken, müssen sich um Arne Friedrich definitiv keine Sorgen machen. Unser Sportdirektor spult nach seiner kräftezehrenden, aber erfolgreichen Arbeit in der Rückserie der abgelaufenen Saison weiter ein hohes Pensum ab, wie er am Samstag (03.07.21) im Mediengespräch im Teamhotel verriet. „Richtigen Urlaub habe ich noch nicht gehabt“, schmunzelt Friedrich, der dafür jedoch gute Gründe hat. „Grundsätzlich ist das eine wichtige Phase, ich freue mich daher hier zu sein und habe das Gefühl, dass eine neue Energie durch den Verein geht." Diese will unser Verein nach der komplizierten vergangenen Saison nutzen. "Es ist schön, nach einer schwierigen Situation einen frischen Start zu haben und in einem gut aufgestellten Team mit vielen Neuzugängen rund um die Mannschaft in die Saison zu starten. Die Vorfreude auf etwas Neues ist definitiv da!“

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Ich habe das Gefühl, dass eine neue Energie durch den Verein geht. Es ist schön, einen frischen Start zu haben. Die Vorfreude auf etwas Neues ist definitiv da!
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-Arne Friedrich

Große gegenseitige Wertschätzung mit Bobic

Für dieses Neue steht im sportlichen Bereich natürlich auch Fredi Bobic. Die beiden ehemaligen Hertha-Profis machten aus ihrer enormen gegenseitigen Wertschätzung keinen Hehl, dementsprechend positiv nimmt Friedrich die bisherige Zusammenarbeit wahr. „Fredi ist einer der besten Manager der Liga“, unterstreicht der 42-Jährige, der sich zudem über weitere Verstärkungen für das Team ums Team freut. „Es sind einige Fachleute neu in den Club gekommen, die spezifisch ein Thema abdecken und sich in ihrem Bereich bestens auskennen. So sind wir insgesamt breiter und besser aufgestellt, und wenn wir all diese Potenziale zusammenlegen, kann das nur positiv sein. Am Ende wollen wir alle eins: dass Hertha BSC erfolgreich wird!“ Daran mitzuarbeiten, das ist bei jedem Satz zu spüren, treibt unseren Sportdirektor an und half neben der großen Anerkennung im gesamten Club bei der Entscheidung für seinen Verbleib. „Am Ende habe ich mich für Hertha entschieden – ein wunderbarer Verein, mein Verein!“

Arne Friedrich spricht in der Medienrunde in Neuruppin.
Entspannt, aber fokussiert und motiviert: Friedrich will "arbeiten und liefern, anstatt zu reden".

Für die Vorbereitung seiner, unserer Spreeathener auf die kommenden Herausforderungen erkennt Friedrich gute Voraussetzungen. „Die Strukturen rund um das Team wurden professionalisiert. Es wird eine Saison der Stabilität, die ist unser Ziel.“ Für den gebürtigen Bad Oeynhausener gilt: „Wir wollen arbeiten und liefern, anstatt zu reden. Ich bin überzeugt davon, dass die mittlere Zukunft bei Hertha BSC dann eine positive sein wird!“

Gespräch mit Löw über Serdar – Geduld und Akribie auf dem Markt gefragt

Dabei mithelfen sollen zwei Neuzugänge, zu denen sich der ehemalige Profi ebenfalls äußerte. Mit Prince Boateng spielte er selbst noch zusammen und nennt unseren Rückkehrer einen „überragenden Fußballer. Mit seiner Mentalität auf dem Platz und seiner Persönlichkeit wird er uns absolut helfen und kann für unsere junge Mannschaft sehr wichtig sein.“ Das soll auch Suat Serdar werden. Den vierfachen deutschen A-Nationalspieler sieht Friedrich als „ganz wichtiger Transfer. Ich habe unter anderem mit Jogi Löw länger über ihn gesprochen und mir einige Informationen geholt. Suat sucht immer wieder die Tiefe, ist ein toller Charakter und wird uns sehr weiterhelfen“, betont der Herthaner.

Bezüglich weiterer Transfers wirbt Friedrich um Geduld und Akribie, die es in diesem Sommer benötigen wird. „Wir versuchen, möglichst viele Eisen auf unterschiedlichen Positionen im Feuer zu haben“, erklärt der ehemalige deutsche Nationalspieler. „Am Ende geht es darum, wie die Mannschaft bestmöglich zusammenpasst. Dabei geht es auch nicht nur ums fußballerische. Alter, Sprache, Charakter – ganz viele Punkte kommen zusammen.“ Damit möglichst viele dieser Punkte zusammenpassen und Rädchen ineinandergreifen, wird Arne Friedrich Seite an Seite mit alten und neuen Kolleginnen und Kollegen weiterhin ein hohes Pensum abspulen. So soll der frische Start mit neuer Energie genutzt werden, um unseren Hauptstadtclub zu stabilisieren und für die Zukunft fitzumachen.

von Konstantin Keller