Athletiktrainer Hendrik Vieth auf dem Trainingsplatz.
Profis | 28. Juli 2021, 10:25 Uhr

Der Wiederfitmacher

Hin und wieder gehen die Blicke ein wenig wehmütig zur Seite zu den Kollegen – auch wenn nicht jede Übung bei den Schützlingen von Pál Dárdai auf dem Trainingsplatz nach großem Spaß aussieht. Nichtdestotrotz würden Dedryck Boyata und Vladimír Darida sicher gerne so manches Mal tauschen. Doch statt Übungen mit der Gruppe absolvieren die beiden EM-Fahrer, die nach einer verlängerten Urlaubspause am Sonntag zur Mannschaft gestoßen sind, je nach Umfang und Intensität individuelle Inhalte mit Athletiktrainer Hendrik Vieth. Während die beiden Routiniers am Sonntag mit der Mannschaft gearbeitet haben, stand am Montagvormittag die Leistungsdiagnostik auf dem Programm. „Die Jungs kennen zum größten Teil die Tests, die sie zu absolvieren haben. Für uns sind die Ergebnisse der Diagnostik wichtig, um zu erkennen, auf welchem Niveau die Spieler sind und wo wir im Training ansetzen müssen“, erklärt Vieth dieses Prozedere, an dessen Ende an diesem Vormittag noch knackige Läufe anstanden. 

Hendrik Vieth arbeitet mit Dedryck Boyata.
Alles im Blick: Hendrik Vieth arbeitet mit 'Dedo' Boyata.

Auch im Laufe der Woche nimmt unser Athletiktrainer die beiden Akteure immer wieder zur Seite, dann absolvieren sie spezielle Übungen mit konditionellen Elementen. „Durch diese Methodik wollen wir beide Spieler schnellstmöglich, aber dennoch gewissenhaft an die Belastung heranführen und sie steigern“, gewährt Vieth Einblicke in die Überlegungen. Das Ziel ist klar: „Ich fühle mich absolut fit, mit jeder Einheit wird das Gefühl besser“, sagt Darida, der nach dem Aus im EM-Viertelfinale gegen Dänemark seine Laufbahn in der tschechischen Nationalmannschaft beendet hatte. Aber wie sein Kollege weiß er, dass dafür Geduld gefragt ist. „Es ist ganz logisch, nach drei Wochen Urlaub Rückstand zu haben, aber wir sind bei Hendrik in guten Händen“, berichtet Boyata, der mit den Belgiern ebenfalls in der Runde der letzten Acht am späteren Titelträger Italien gescheitert war. Peter Pekarík, der eine Woche vor dem Duo wieder zu unserem Team gestoßen ist, gilt als jüngster Beleg für die gelungene Eingliederung ins Mannschaftstraining.  

Apropos Mannschaftstraining: Besagter Vieth ist aus dem Gespann unserer drei Athletiktrainer um Henrik Kuchno und Markus Hödl derjenige, der den Rehabilitationsbereich betreut – und somit in der Regel der Erste, der mit Spielern nach Verletzungspausen wieder auf dem Rasen trainiert. Dort präsentieren sich unsere Herthaner dank der Mühe des 37-Jährigen in guter Verfassung. Und wenn es ideal läuft, dann folgt nach den Einheiten in der Gruppe auch noch die Praxis auf dem Platz; am Donnerstag gegen Liverpool, am Freitag Al-Hilal Riad oder am Samstag gegen Ganziatep FK. Pál Dárdai dürfte sich freuen, wenn dieser Plan aufgeht.

von Florian Waldkötter