"Mein Spiel? Ein guter Mix aus Kraft und Technik!"
Es gibt sicher schlechtere Spieler, an denen man sich als Jungprofi orientieren kann, als Diego Milito oder Esteban Cambiasso. Mit inzwischen 29 Jahren kann unser Neuzugang Ishak Belfodil nicht nur von sich behaupten, bereits in mehreren europäischen Topligen gespielt zu haben. Schließlich waren auch die beiden Argentinier Teamkollegen unseres Angreifers Inter Mailand. Statt in Frankreich, wo der algerische Nationalspieler aufgewachsen ist, oder in Italien spielt der Rechtsfuß seit 2017 in Deutschland – und nun bei unserem Hauptstadtclub. „Es war eine einfache Entscheidung für mich, Hertha BSC ist für mich ein sehr guter Club, Berlin eine schöne Stadt. Die Gespräche mit Fredi Bobic, aber auch mit Pál Dárdai waren sehr angenehm“, sagt der Stürmer, der im Interview mit herthabsc.com über besondere Mitspieler, deutsche Mentalität sowie über Ziele und Erwartungen als Blau-Weißer spricht.
herthabsc.com: Ishak, willkommen bei Hertha BSC. Schön, dass du da bist! Aus welchen Gründen hast du dich für einen Wechsel zu unserem Hauptstadtclub entschieden?
Belfodil: Dankeschön! Es war eine einfache Entscheidung für mich: Hertha BSC ist für mich ein sehr guter Club, Berlin eine schöne Stadt. Die Gespräche mit Fredi Bobic, aber auch mit Pál Dárdai waren sehr angenehm. Jetzt freue ich mich darauf, meine neuen Kollegen kennenzulernen.
[>]In der Offensive habe ich alle Positionen gespielt, unter Julian Nagelsmann in Hoffenheim immer wieder auch auf den Außenbahnen. Als Profi musst du flexibel sein. Je nach Spielverlauf kann es wichtig sein, mal auf den Flügel auszuweichen und zu variieren.[<]
herthabsc.com: Mit welcher Erwartungshaltung schlägst du in deiner neuen Heimat an der Spree auf?
Belfodil: Ich habe persönliche, aber auch Ziele für das Kollektiv. Ich möchte wieder Freude am Fußball haben, Spaß haben mit den Jungs und natürlich so viele Spiele wie möglich gewinnen. Dabei möchte ich mit guten Leistungen helfen. Ich hoffe, dass wir als Team eine sehr gute Saison spielen.
herthabsc.com: Mittelstürmer, linke oder rechte Außenbahn: Auf welcher Position kannst du deine Stärken am besten einbringen? 2018/19 hast du in 28 Spielen starke 16 Tore geschossen und fünf Treffer vorgelegt.
Belfodil: In der Offensive habe ich alle Positionen gespielt, unter Julian Nagelsmann in Hoffenheim immer wieder auch auf den Außenbahnen. Als Profi musst du flexibel sein. Je nach Spielverlauf kann es wichtig sein, mal auf den Flügel auszuweichen und zu variieren. Auch wenn ich ein großer Stürmer bin: Ich liebe den Fußball, ich möchte technisch stark spielen und immer versuchen, einen guten Mix aus Kraft und Technik zu zeigen. Außerdem ist mein Deutsch zumindest ganz in Ordnung (schmunzelt). Ich verstehe alle Anweisungen und Kommandos und kenne die Bundesliga, das ist sicher ein Vorteil bei der Integration.
herthabsc.com: Du hast in Frankreich, Italien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Belgien gespielt. Seit 2017 bist du jetzt in Deutschland. Welches Land hat dich am stärksten geprägt?
Belfodil: Ich hatte eigentlich überall ein gutes Gefühl, natürlich hat Frankreich mich am stärksten geformt, da bin ich aufgewachsen und groß geworden. Aber auch Deutschland hat mich in all den Jahren schon geprägt. Hier ist alles noch ein wenig disziplinierter – auf und neben dem Platz (schmunzelt). Aber das gefällt mir, ich habe nach ein, zwei Jahren gemerkt, dass ich ‘deutsche‘ Eigenschaften übernommen habe.
herthabsc.com: Und welche Spieler in deinen Vereinen? In deiner Vita stehen neben Hoffenheim und Werder Bremen auch Clubs wie Paris St. Germain, Olympique Lyon, Inter Mailand oder Standard Lüttich.
Belfodil: Ich habe mit einigen großen Spielern zusammengespielt, einen einzelnen kann da nicht hervorheben. Ich habe immer probiert, mir Sachen im Training und in den Partien abzuschauen – gerade als junger Spieler. In Mailand habe ich besonders auf Diego Milito, Rodrigo Palacio, Javier Zanetti oder Esteban Cambiasso geachtet, in Lyon auf Lisandro López oder Bafétembi Gomis. Bei Parma habe ich zusammen mit Antonio Cassano gespielt.
[>]In Mailand habe ich besonders auf Diego Milito, Rodrigo Palacio, Javier Zanetti oder Esteban Cambiasso geachtet, in Lyon auf Lisandro López oder Bafétembi Gomis. Bei Parma habe ich zusammen mit Antonio Cassano gespielt.[<]
herthabsc.com: Vier Spiele hast du gegen unsere Farben absolviert, dabei eins gewonnen, keins verloren, aber auch keinen Treffer erzielt. Welche Berührungspunkte hast du zu Hertha BSC?
Belfodil: Partien gegen Hertha waren immer unangenehm, intensiv und umkämpft. Ich erinnere mich auch an ein spektakuläres 3:3 2018 im Olympiastadion. Für mich hat der Verein viel Potenzial und gehört in der Tabelle deutlich weiter nach oben. Daran werden wir jetzt gemeinsam arbeiten. Persönlich kenne ich noch keinen Mitspieler, aber das ändert sich nun glücklicherweise schnell.
herthabsc.com: Die Bundesliga-Saison ist zwei Spieltage alt, bisher sind wir noch ohne Punkt geblieben. Am Samstag (28.08.21, 18:30 Uhr) gastiert deine neue Mannschaft beim FC Bayern München. Wie kann es gelingen, den Rekordmeister zu ärgern?
Belfodil: Ich bin grundsätzlich optimistisch, dass wir die Kurve kriegen. In der Bundesliga kann es schnell gehen, eine Situation kann schon einiges verändern. Das Spiel gegen Wolfsburg war in Ordnung, wir hätten auch gewinnen können. Für alle Fußballer sind es besondere Spiele gegen so einen großen Gegner wie Bayern. Es wird natürlich sehr schwierig, aber wir müssen uns das Glück erarbeiten und verdienen. Ich bin auf jeden Fall fit und möchte helfen!
herthabsc.com: Gestatte uns eine private Frage. Was müssen unsere Fans über dich als Typen wissen?
Belfodil: Puh… (grinst). Ich glaube, ich bin da wie so viele andere Spieler. Ich verbringe gerne Zeit mit meiner Familie, meine Frau und meine Kinder kommen hoffentlich bald aus Heidelberg nach Berlin. Ab und an spiele ich gerne PlayStation oder habe Spaß mit meinen Kollegen.