Vedad Ibišević applaudiert in Richtung Ostkurve.
Profis | 21. August 2021, 11:16 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #BSCWOB

309 Tage ist es her, dass Zuschauerinnen und Zuschauer die Ränge und Kurven des Berliner Olympiastadions mit Leben und Lautstärke füllen durften. Zum Heimauftakt unserer Herthaner gegen den VfL Wolfsburg ist es am Samstag (21.08.21, 15:30 Uhr) endlich wieder so weit! Bis zu 25.000 Heimfans dürfen die Arena in Westend betreten und unserer Elf von der Spree den Rücken stärken. „Die Vorfreude ist sehr, sehr groß“, bekennt Davie Selke. „Bei mir besonders, da ich beim ersten Spiel nicht dabei sein konnte. In Köln war eine gute Stimmung im Stadion, und ich bin mir sicher, dass das auch bei uns im Olympiastadion der Fall sein wird!“ Stadiongängerinnen und -gänger müssen ein paar Dinge beachten – wer anschließend im Gespräch mit anderen Blau-Weißen mit interessanten Fakten auftrumpfen will, den versorgt herthabsc.com im Kurvenwissen, präsentiert von Hauptpartner Autohero.

Statistik: Die Gesamtbilanz aus 44 Vergleichen in der Beletage des deutschen Fußballs sieht unsere Herthaner mit 17 Siegen vorne. Denen gegenüber stehen zwölf Punkteteilungen sowie 15 Siege für die ‘Wölfe‘, das Torverhältnis ist mit 60:60 exakt ausgeglichen. In der vergangenen Saison trennten sich beide Teams im Olympiastadion mit 1:1, das Rückspiel im Februar diesen Jahres gewann der VfL mit 2:0. Der bis dato letzte Heimsieg gelang unseren Jungs beim 1:0 im April 2017. Damaliger Siegtorschütze: unser heutiger Offensivtrainer Vedad Ibišević! Um an dieses positive Ergebnis anzuknüpfen, fordert Selke: „Wir müssen arbeiten, gar nicht so viel reden, sondern uns als Team total auf dieses Spiel fokussieren. Dazu gehört auch, dass wir alle für eine sehr intensive Partie mit vielen Zweikämpfen bereit sind. Wenn wir das schaffen und scharf in dieses Spiel gehen, bin ich mir sicher, dass wir drei Punkte holen!“

Bemerkenswert: Beide Teams präsentierten sich zum Start hungrig auf Torabschlüsse. Nur der VfB Stuttgart (30) gab mehr Torschüsse ab als der VfL (21). Zudem vergab kein Team mehr Großchancen als die ‘Wölfe‘ (zwei), auch die beiden Aluminiumtreffer aus dem ersten Saisonspiel der Grün-Weißen gegen den VfL Bochum sind Ligaspitze. Unser Sturm präsentierte sich ebenfalls angriffslustig, nur die Angreifer des BVB (acht) gaben bisher mehr Torschüsse ab als unsere blau-weißen Torjäger mit sieben Versuchen. Gegen den UEFA Champions League-Teilnehmer wird aber Kreativität und Mut gefordert sein, um zu guten Einschussmöglichkeiten zu kommen – Wolfsburg ließ im ersten Spiel noch keine einzige Großchance zu, auch das ist der Topwert in der Bundesliga. „Wir müssen als Mannschaft auf dem Platz insgesamt kompakter agieren und giftiger in den Zweikämpfen sein. Vorne werden wir dann unsere Chancen kriegen“, hofft Marvin Plattenhardt.

Personal: Bis auf die langzeitverletzten Krzysztof Piątek (Sprunggelenksfraktur) und Rune Jarstein (Covid19-Erkrankung) stehen Pál Dárdai alle Akteure zur Verfügung. Auch die in Köln ausgefallenen Davie Selke und Kapitän Dedryck Boyata meldeten sich wieder fit. „Davies Mentalität tut unserer Mannschaft gut, er ist torgefährlich und wir brauchen ihn. Dedryck ist ebenfalls bereit, er hat sogar gesagt, dass er sich ein Spiel von Anfang an zutrauen würde. Er ist ein wichtiger Spieler für uns und seine Rückkehr gibt uns in der Defensive mehr Variabilität“, zeigt sich unser Coach zufrieden über die personelle Auswahl.

Schiedsrichter: Das erste blau-weiße Pflichtspiel der Saison im Berliner Olympiastadion wird Dr. Matthias Jöllenbeck leiten. Dem Unparteiischen assistieren Dominik Schaal und Jonas Weickenmeier an den Außenlinien sowie Dr. Arne Aarnink als vierter Offizieller. Tobias Stieler und Eduard Beitinger unterstützten das Quartett als Videoschiedsrichter. Für Jöllenbeck wird die Partie der sechste Einsatz im deutschen Oberhaus darstellen, hinzu kommen 45 Einsätze in der 2. Bundesliga sowie acht Partien im DFB-Pokal. Zum zweiten Mal leitet der Arzt dabei ein Pflichtspiel unserer Herthaner, die gemeinsame Premiere stellte das 0:0 gegen den FSV Mainz 05 am 12. Spieltag der abgelaufenen Saison dar.

Das sagt der Experte: Ashkan Dejagah kennt beide Vereine gut. Unser Eigengewächs schaffte im blau-weißen Trikot den Sprung zum Profi und spielte insgesamt sieben Jahre für unsere 'Alte Dame', ehe er sich den Niedersachsen anschloss. Beim VfL kickte der Offensivmann fünf Saisons und gewann 2009 die Deutsche Meisterschaft. „Für mich ist diese Begegnung immer ein sehr spezielles Spiel. Meine Heimatstadt gegen mein zweites Zuhause – die Partie werde ich mir natürlich auch am Samstag wieder anschauen und freue mich schon darauf“, verrät 'Asche', der eine „sehr interessante Begegnung“ erwartet. „Hertha hat eine neue Mannschaft, auf die viele sehr gespannt schauen – ich auch, gerade jetzt, wo mein Kumpel Kevin wieder bei Hertha spielt“, schmunzelt Dejagah, der seine Karriere Seite an Seite mit Prince Boateng begann. „Wolfsburg ist nach dem guten Abschneiden und mit dem neuen Trainer aber auch sehr interessant zu beobachten. Für wen ich bin, kann ich leider nicht sagen, da ich beide Teams von Herzen mag“, sagt der gebürtige Teheraner, der inzwischen wieder im Iran spielt. „Ich glaube, dass Hertha die drei Punkte etwas dringender braucht, könnte aber mit einem Unentschieden gut leben und habe auch das Gefühl, dass das Spiel so ausgehen wird. Ich tippe auf ein 2:2 und würde mich sehr freuen, wenn Kevin in seinem ersten Heimspiel nach der Rückkehr knipst!“

Übrigens: Unsere Vorberichterstattung gibt es ab sofort auch immer in Leichter Sprache!

von Konstantin Keller