Alexander Schwolow pariert einen Ball.
Profis | 28. August 2021, 16:55 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #FCBBSC

"Nach München? Na, die Reise könnt ihr euch doch sparen." So oder ähnlich denken viele Fußballfans vor dem Gastspiel ihres Herzensvereins beim deutschen Rekordmeister. All diejenigen, die es mit unserem Hauptstadtclub halten, müssen sich solch eine Aussage allerdings nicht gefallen lassen. Denn anstatt deutlicher Pleiten erarbeiteten sich unsere Spreeathener aus den vergangenen vier Gastspielen in der bayerischen Landeshauptstadt immerhin zwei achtbare Unentschieden bei zwei knappen Niederlagen mit nur einem Tor Differenz (0:1, 3:4). "In den zurückliegenden Jahren haben wir uns durchweg teuer in München verkauft. Das wollen wir auch am Samstag tun – und wer weiß, vielleicht springen am Ende des Tages nach einer sehr guten Vorstellung auch mal drei Punkte dabei raus", orakelt Alexander Schwolow. Auf was sich unser Keeper und Kollegen besonders vorbereiten müssen, hat herthabsc.com im Kurvenwissen zusammengetragen – präsentiert von Hauptpartner Autohero.

Statistik: Auch wenn unsere 'Alte Dame' die jüngsten Duelle gegen den FCB relativ eng gestaltete, spricht die Gesamtstatistik eine eindeutige Sprache. 42 der insgesamt 72 Aufeinandertreffen entschieden die Bayern für sich, zehn Mal gingen unsere Blau-Weißen als Sieger vom Platz, die restlichen 20 Begegnungen endeten mit einem Remis. Mit durchschnittlich 3,61 Treffern pro Spiel dürfen sich alle Zuschauerinnen und Zuschauer auf einen vermutlichen torreichen Leistungsvergleich freuen. Darüber hinaus ist es das neunte Kräftemessen zwischen Pál Dárdai und Julian Nagelsmann. Bisher gewann der Ungar noch keine Partie gegen den 34-jährigen Fußballlehrer. Wird also Zeit, Pál! "Wir wissen, um die Qualitäten der Bayern und was uns dort erwartet. Dennoch wollen wir uns in erster Linie auf uns selbst konzentieren und dass wir unsere Stärken auf den Platz kriegen, so wie wir es phasenweise in den ersten Spielen gezeigt haben. Das wollen und müssen wir in München über die vollen 90 Minuten abliefern, um etwas Zählbares mitzunehmen", untermauert 'Schwolli' den Tatendrang unserer Elf.

Bemerkenswertes: Den FC Bayern als Lieblingsgegner zu bezeichnen, können nicht viele. Ein Herthaner kann dies zweifelsohne tun. Gegen kein Team traf Dodi Lukébakio in seiner Laufbahn öfters als gegen den amtierenden Meister. In sechs Begegnungen mit dem UEFA Champions League-Sieger von 2020 erzielte der Belgier starke fünf Tore – darunter einen Dreierpack für seinen ehemaligen Arbeitgeber Fortuna Düsseldorf. Ebenso erstaunlich: War unseren Berlinern in der vergangenen Saison nicht viel nach Standards geglückt, ist unsere Mannschaft in der noch jungen Runde das torgefährlichste Ensemble nach ruhendem Ball (2 Treffer). Auf der Gegenseite sind die Sinne ebenso geschärft: Die Dárdai-Schützlinge kassierten bisher in 2021/22 noch keine 'Bude' nach Ecken oder Freistößen. "Wir haben Standards viel geübt und das hat zum Start in Köln und gegen Wolfsburg gut geklappt. Natürlich wollen wir auch am Samstag über den ruhenden Ball gefährlich werden, das kann auch ein Mittel werden", hebt unsere Nummer 1 hervor.

Personal: Auch wenn unsere Langzeitverletzten Rune Jarstein und Krzysztof Piątek weiterhin Fortschritte machen, kommt die Dienstreise in den Süden noch zu früh für das Duo. Ebenso muss unser Chefcoach auf Márton Dárdai (Sprunggelenk) verzichten. Hinter einem möglichen Einsatz von Prince Boateng steht noch ein Fragezeichen, Neuzugang Ishak Belfodil wird hingegen im Kader stehen. "Die Woche hat Prince nicht mittrainiert, wir warten noch ab, aber ich glaube das wird eher nichts", erklärte unser Übungsleiter auf der Spieltags-Pressekonferenz

Schiedsrichter: Sven Jablonski leitet das Aufeinandertreffen an der Isar. Der 31-Jährige ist seit 2010 DFB-Schiedsrichter und pfeift seit September 2017 in der höchsten deutschen Spielklasse. Seitdem fanden 47 Bundesliga-Partien unter der Leitung des Bankkaufmanns statt, bei denen der Bremer bisher auf eine Rote Karte verzichten konnte und 13 Elfmeter gab. Mit unserem Verein kam der Referee bislang sieben Mal in Berührung (zwei Siege, zwei Remis, drei Niederlagen). An den Seitenlinien stehen Norbert Grudzinski und Sascha Thielert, vierter Offizieller ist Timo Gerach. Dr. Robert Kampka überprüft das Geschehen am Videobildschirm.

Was der Experte sagt: Einer, der weiß, wie es sich anfühlt, gegen den 20-fachen Pokalsieger zu gewinnen, ist Andreas Thom. Der Co-Trainer unserer U19 spielte in seiner aktiven Karriere zwölf Mal gegen die Rot-Weißen und bejubelte vier 'Dreier‘, dabei erzielte der Ex-Profi einen Treffer. „Nach zwei Spielen ohne Erfolg ist die Partie beim FC Bayern natürlich eine Hausnummer. Ich erwarte eine schwierige Aufgabe für unsere Jungs. Dennoch sahen wir in den vergangenen Jahren in München recht gut aus“, schildert der 55-Jährige seine Erwartungen an den Auftritt unserer Hauptstädter. „Ich wünsche mir ein positives Resultat für unsere Mannschaft, das würde den Jungs zu dieser Zeit gerade sehr guttun – und im Fußball ist bekanntlich vieles möglich, auch wenn man es gar nicht für möglich hält“, erklärt der ehemalige Mittelstürmer.

von Simon Jötten