Die Choreo unserer Fans beim Pokalspiel gegen Eichstätt in Ingolstadt.
Profis | 8. August 2021, 10:22 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #SVMBSC

Als sich der SV Meppen und Hertha BSC das letzte Mal im DFB-Pokal gegenüberstanden, waren beide Vereine gleichzeitig Liga-Kontrahenten. In der Saison 1992/93 gingen die beiden blau-weißen Teams in der 2. Bundesliga an den Start. Während unser Hauptstadtclub am Ende Fünfter wurde, landeten die Emsländer als Zehnter im Ziel. Auch im Pokal behielt unsere ’Alte Dame‘ die Überhand, schaltete den Gegner in der 3. Runde aus – denkbar knapp mit 4:2 nach Verlängerung. „Im Pokal muss man sich in den ersten Runden immer reinbeißen. Aber wir sind vorbereitet, haben auch Elfmeter geübt. Wir wollen mit Spielfreude in die Partie gehen und wenn es ein Tag wird, an dem es schwierig wird, dann kämpfen wir, um eine Runde weiterzukommen“, sagte Pál Dárdai auf der Pressekonferenz vor der Wiederauflage der Begegnung fast 20 Jahre später, das endlich wieder mit Fans im Stadion steigen wird. Das Kurvenwissen – präsentiert von Hauptpartner Autohero – blickt auf alle wissenswerten Zahlen und Fakten vor dem Duell.

Statistik: Die Gesamtbilanz spricht für unsere Spreeathener. 18 Mal duellierten sich die Teams in der zweithöchsten Spielklasse, sieben Partien gewannen unsere Hauptstädter. Dem gegenüber stehen nur fünf Siege der Gastgeber sowie sechs Remis. Auch das Pendel im Torverhältnis schlägt deutlich in eine Richtung aus: 30:18 Tore stehen auf der Habenseite unserer Berliner. Das bis dato letzte Aufeinandertreffen fand am 19. Mai 1997 statt. Vier Partien vor dem Saisonende holten unsere Herthaner, die im Winter unseren heutigen Cheftrainer Pál Dárdai verpflichtet hatten, beim 3:0-Sieg über den Sportverein aus Meppen wichtige Zähler, um den Aufstieg in die Bundesliga am darauffolgenden Spieltag perfekt zu machen.

Bemerkenswert: Lange Zeit sah es im Oktober 1992 so aus, als wenn unsere Mannschaft im Pokal den Kürzeren ziehen würde. Gartmann und Marell brachten die Hausherren damals mit einem Doppelschlag in Führung (11., 18.), Marcus Feinbier verkürzte fast postwendend (27.), aber es dauerte, bis niemand Geringeres als Mario Basler in der letzten Minute der regulären Spielzeit das 2:2 besorgte. Gerald Klews (108.) und Sven Demandt (115.) drehten das Kräftemessen endgültig. "Wir lagen früh zurück und mussten uns dann gewaltig gegen die Niederlage stemmen. In der Verlängerung waren wir dann die Mannschaft, die noch mehr Körner hatte", erinnerte sich Demandt, der zwischen 1992 und 1994 17 Tore in 64 Partien schoss. Übrigens: Statistisch gesehen erwischt es unsere Elf von der Spree seit dem Erstrundenaus 1994 alle acht Jahre. Nach dem Aus in Braunschweig im Vorjahr sieht es also in dieser Hinsicht gut für uns aus.

Personal: Pál Dárdai kann gegen den 1912 gegründeten Verein aus dem Westen Niedersachsens fast aus dem Vollen schöpfen – mit drei Ausnahmen: Matheus Cunha ist nach dem Olympia-Endspiel noch nicht wieder in Berlin, Rune Jarstein und Krzysztof Piątek noch in der Reha. Alle anderen Herthaner – auch die zuletzt angeschlagenen Dedryck Boyata und Santiago Ascacíbar sowie Arne Maier, Jordan Torunarigha und Lucas Tousart – sind für das Erstrundenspiel einsatzbereit. „Für Santi gab es grünes Licht, solche Typen, die für Hertha alles tun, brauchen wir in der Familie. Auch die Olympia-Teilnehmer sind auf einem guten Stand“, sagt unser Coach Dárdai. Gleiches gilt für die Neuzugänge Prince Boateng und Stevan Jovetić. „Stevan ist sehr spielstark, aber auch körperlich fleißig. Das zeigen seine Werte. Er ist bereit, Minimum eine Halbzeit zu spielen. Prince hat die Vorbereitung gut durchgezogen und überlegt ohne böse Muskelverletzung. Er kann Minimum 60 Minuten spielen“, sagt der 45-Jährige. Eine weitere Notiz: Dedyck Boyata bleibt Kapitän unserer Elf, Niklas Stark sein Stellvertreter.

Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka leitet die Paarung zwischen den beiden Clubs. Der 39-Jährige pfeit seit 2004 für den DFB, in seiner Vita stehen 35 Bundesliga- und 90 Zweitligapartien. Dazu kommen 16 Spiele im DFB-Pokal. In diesem Wettbewerb hat der Truppenarzt der Bundeswehr zwei Mal unsere Mannschaft durch die Begegnung geführt. 2016/17 beim 6:4 nach Elfmeterschießen in der 1. Hauptrunde beim Jahn Regensburg, zwei Saisons später beim 2:0 in der 2. Hauptrunde beim SV Darmstadt. Kampka erhält an den Seitenlinien Unterstützung von Tom Bauer und Marcel Gasteier. Der Vierte Offizielle heißt Tim Skorczyk. Einen Videoschiedsrichter gibt es in dieser Runde nicht. 

von Florian Waldkötter