Profis | 6. August 2021, 14:46 Uhr

"Sind vorbereitet bis zum Schluss"

Ein Stück willkommene Normalität bot die erste Spieltags-Pressekonferenz der Saison 2021/22: Dank reduzierter Personenzahl, Abständen und Maskenpflicht konnten die Pressevertreterinnen und -vertreter ihre Fragen endlich wieder persönlich an Pál Dárdai und Arne Friedrich richten, die vor den Mikrofonen im Medienraum Platz genommen hatten. Rund um den Start unserer Blau-Weißen am Sonntag (08.08.21, 15:30 Uhr) in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals beim SV Meppen gab es für Cheftrainer und Sportdirektor etliche Themen zu besprechen. Dabei äußerten sich die Protagonisten auf dem Podium über…

… die Aufgabe im Emsland:

Pál Dárdai: Die Jungs sollen den Pflichtspielstart genießen, wir haben gut gearbeitet und unser Programm in der Vorbereitung durchgezogen, jetzt gehen wir positiv ins Spiel. Ausscheiden kannst du im Pokal immer, das ist kein Druck für mich, und dieses Wort möchte ich auch nicht mehr hören. Druck haben kranke Menschen, Menschen, die hungern müssen. Wir haben hier eine schöne blau-weiße Familie, wollen einfach konzentriert arbeiten und gute Spiele für unseren Fans zeigen. Wir sind für Sonntag vorbereitet bis zum Schluss, haben auch Elfmeter geübt. Wir wollen Spielfreude ausstrahlen, und wenn es auf dem Feld eng wird, dann müssen wir zusammen kämpfen!

Arne Friedrich: Es ist egal, was man im Vorfeld kommuniziert – entscheidend ist, was wir auf dem Platz abliefern. Wir haben ein gutes Team und sind bereit für die Aufgabe. Einfach wird es nicht, Meppen hat schon einige Spiele in den Knochen und ist ein Gegner, den wir respektieren und der uns alles abverlangen wird. Aber: Wir wollen dieses Spiel gewinnen!

… die Neuzugänge Prince Boateng, Stevan Jovetić und Suat Serdar:

Pál Dárdai: Bei Stevan sieht es gut aus, er ist ein ganz feiner Fußballer, der auch auf engstem Raum auskommt. Auch Prince hat die Vorbereitung gut durchgezogen, 60 Minuten könnten bei ihm schon möglich sein, als Führungsspieler hilft er uns sehr. Ich bin sehr dankbar für die Kaderplanung von Fredi Bobic und Arne sowie die Möglichkeiten, die ich dadurch habe. Da möchte ich auch Suat nennen, der uns spielerisch ganz neue Optionen gibt. Jetzt müssen wir noch etwas auf der Außenbahn tun, dann bin ich für die Saison zuversichtlich.

Arne Friedrich: Wir sind sehr zufrieden mit unseren drei Neuen. Prince hat den Pokal bereits gewonnen, ist ein absoluter Führungsspieler und insgesamt ein sehr gereifter Mensch. 'Jove' ist ebenfalls ein sehr erwachsener Spieler, der Klasse und Erfahrung ins Team bringt. Suat Serdar ist ein Puzzleteil für die nötige Tiefe auf dem Spielfeld, er agiert sehr eigenständig auf dem Platz. Das alles stimmt mich zuversichtlich, dass wir gegen Meppen ein gutes Spiel der Jungs sehen werden.

… die Kapitänsfrage:

Pál Dárdai: Dedryck Boyata bleibt unser Kapitän. Er hat die nötige Ausstrahlung, die Jungs hören ihm zu. Am Wochenende wird er aber nicht beginnen, das wäre zu früh. Niklas Stark ist ein fantastischer Verteidiger und bleibt unser zweiter Spielführer.

… den Abgang von Luca Netz:

Pál Dárdai: Luca hat sich entschieden, seinen eigenen Weg zu gehen. Das müssen wir respektieren. Er hätte hier Spielzeit bekommen, wie er sie bisher auch schon bekam. Wir arbeiten gerne mit unseren Talenten und machen einen guten Job, auf den alle Beteiligten und unsere Fans stolz sein können. Wenn solche Situationen kommen, muss eben gehandelt werden. Ich hätte mir gewünscht, dass Luca Hertha BSC dann bei seiner Entscheidung favorisiert, aber das ist nun einmal nicht passiert. Zukünftig wollen wir noch besser arbeiten und weiter gemeinsam alles für unsere Fahne zu tun.

Arne Friedrich: Wir haben alles Erdenkliche getan, um Luca zu halten. Wir wollten auf ihn bauen und setzen, leider sind wir aber nicht zusammengekommen. So etwas gehört aber zum Fußball dazu, wir wünschen Luca selbstverständlich dennoch alles Gute und eine erfolgreiche Karriere.

… die Rückkehr der Zuschauerinnen und Zuschauer:

Arne Friedrich: Wir sind unglaublich froh, wieder Zuschauerinnen und Zuschauer im Stadion zu haben. Wir haben bei den Tests, gerade gegen Liverpool, schon erlebt, was das für einen Unterschied ausmacht. Wir hoffen, dass sich die Dinge weiterhin verbessern, müssen aber alle Szenarien einkalkulieren. Die Entscheidungen trifft die Politik, wir möchten aber dafür kämpfen, dass die Fans ins Stadion kommen dürfen. Es wird viel getan, der Fußball hat es verdient, dass Zuschauerinnen und Zuschauer da sind. Klar ist: Das wichtigste ist und bleibt die Gesundheit der Menschen!

von Konstantin Keller