Deyovaisio Zeefuik passt den Ball im Heimspiel gegen Fürth.
Profis | 24. September 2021, 15:32 Uhr

"Die Energie im Team hochhalten“

Dass beim Bejubeln eines Treffers vor allem Torschütze und Vorlagengeber gefeiert werden, liegt in der Natur der Sache. Doch beim Feiern des 2:1 unserer Jungs im vergangenen Heimspiel gegen Fürth stand neben Jurgen Ekkelenkamp und Marco Richter auch Deyovaisio Zeefuik im Fokus von Mitspielern und Staff. Der Flügelflitzer hatte zuvor den Elfmeter zur zwischenzeitlichen Gästeführung verursacht, Santiago Ascacíbar und Admir Hamzagić herzten ihn nach der zusammen erzwungenen Wende umso inniger. „Ich glaube, dass beide in der Szene gespürt haben, wie erleichtert ich war“, sagt unsere Nummer 42 und unterstreicht: „Das ist einfach die Energie, die wir im Moment als Mannschaft haben, und ich hoffe, dass wir die hochhalten und so weitermachen können!“ Dazu will der Niederländer, den Pál Dárdai bisher in allen Bundesliga-Partien einsetzte, auch im kommenden Spiel in Leipzig beitragen. Vor dem Kräftemessen mit RasenBallsport (25.09.21, 15:30 Uhr) sprach Zeefuik mit herthabsc.com über den Zusammenhalt in unserem Team, die Ereignisse beim vergangenen Aufeinandertreffen und das kommende Duell mit den Messestädtern.

herthabsc.com: 'Deyo', eine Szene, die allen Herthanerinnen und Herthanern vom Heimsieg gegen Fürth im Gedächtnis geblieben sein dürfte, war euer befreiter gemeinsamer Jubel mit der Bank beim 2:1. Was ging dir in diesem Augenblick durch den Kopf?
Zeefuik: Ich war einfach unglaublich glücklich und gleichzeitig enorm erleichtert! Ich denke, ich habe gegen Fürth insgesamt ein gutes Spiel gemacht, nur die Szene beim Strafstoß war natürlich großer Mist. Wenn wir wegen dieser Situation die Partie verloren hätten… darüber will ich gar nicht nachdenken. Umso schöner, dass Jurgen reingekommen ist und mit seinem Tor und seiner Energie die Wende eingeleitet hat!

herthabsc.com: Du sprichst die Erleichterung wegen des Elfmeters an – wie hast du die Szene erlebt, bis dahin konntet ihr die gegnerische Offensive schließlich in Schach halten?
Zeefuik: So ist Fußball manchmal – du spielst als Mannschaft insgesamt ordentlich und hast die Partie eigentlich im Griff, und dann verändert ein Moment alles. Ich habe meinen Gegenspieler in dieser Szene einfach zu spät gesehen und war im Abwehrverhalten insgesamt nicht schnell, nicht griffig genug. Glücklicherweise konnten wir das ja noch gemeinsam korrigieren.

Deyovaisio Zeefuik und seine Mitspieler bejubeln den Siegtreffer gegen Fürth.
Pure Freude, pure Erleichterung: Zeefuik und seine Mitspieler bejubeln den Siegtreffer gegen Fürth.

herthabsc.com: Besonders Santiago Ascacíbar und Admir Hamzagić wollten dich beim Jubel nach dem Siegtreffer dann auch gar nicht mehr loslassen. Ist so ein gemeinsamer Jubel auch exemplarisch für den Teamgeist, den ihr entwickelt habt?
Zeefuik: Ich denke schon! Santi ist einer meiner guten Freunde im Team, wir freuen uns immer besonders füreinander, wenn der andere ein gutes Spiel macht und ich glaube, dass beide in der Szene gespürt haben, wie erleichtert ich war. Das ist einfach die Energie, die wir im Moment als Mannschaft haben, und ich hoffe, dass wir uns die erhalten und so weitermachen können.

herthabsc.com: Weitermachen – ein gutes Stichwort. Du kamst bisher in allen Bundesliga-Spielen zum Einsatz, gegen Fürth zum zweiten Mal von Anfang an. Wie zufrieden bist du mit deiner persönlichen bisherigen Saison?
Zeefuik: Noch nicht ganz, wenn ich ehrlich bin. Ich kann und möchte insgesamt noch besser spielen – bei meinen eigenen Leistungen bin ich sehr kritisch. Dass ich zuletzt mehrmals hintereinander starten durfte, hilft mir aber, und ich bin mir sicher, dass ich stärkere Partien zeigen kann, wenn ich weiter in den Rhythmus komme.

herthabsc.com: In den muss auch ein neuer Landsmann kommen, den du bereits angesprochen hast und aus der niederländischen U21 kennst: Jurgen Ekkelenkamp. Kannst du ihm die Eingewöhnung erleichtern?
Zeefuik: Das machen wir alle gemeinsam! Jurgen ist gerade erst angekommen und wird sich nach und nach immer mehr im Club zurechtfinden, er ist ein netter Kerl. Es hilft ihm auf jeden Fall auch, dass er direkt getroffen hat – wenn er so weitermacht, wird er mit Sicherheit keine Mühe haben, im Team beliebt zu sein (schmunzelt)!

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Ich kann und möchte insgesamt noch besser spielen. Dass ich zuletzt mehrmals hintereinander starten durfte, hilft mir. Ich bin mir sicher, dass ich noch stärkere Partien zeigen kann, wenn ich weiter in den Rhythmus komme.
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-Deyovaisio Zeefuik

herthabsc.com: Als nächster Gegner wartet nun Leipzig. In der vergangenen Begegnung in der Messestadt wart ihr sehr nah am Punktgewinn, unter anderem ließ ein zumindest diskutabler, schneller Platzverweis für dich das Spiel in Richtung des Gegners kippen. Sind diese Ereignisse eine spezielle Motivation für dich?
Zeefuik: Oh ja, da war etwas (lacht). Das war kein sehr schöner Moment. Aber so etwas hake ich dann schnell ab und lasse es hinter mir, da ich es ohnehin nicht mehr ändern kann. Ich versuche dann lieber, daraus zu lernen und die Dinge im nächsten Spiel besser zu machen. Das wird eine neue, eigene Partie, die ich so fokussiert angehen werde, wie ich es immer mache. Ich hoffe, dass wir dort den nächsten Sieg einfahren oder zumindest einen Zähler entführen können!

herthabsc.com: Die Gastgeber werden gerade zu Hause allerdings selbst dreifach punkten wollen, um in der Tabelle Boden gutzumachen. Wie könnt ihr dagegenhalten?
Zeefuik: Die Grundlage für ein solches Spiel wird wieder sein, dass wir bereit sind, auf dem Rasen einen echten Kampf zu liefern und dann bei Ballbesitz gute, klare Spielzüge durchzuziehen. Die Gelegenheiten dazu werden wir aber nur bekommen, wenn wir gegen den Ball von Anfang bis Ende da sind.

herthabsc.com: Einsatz, Mut, Kampf – das klingt alles nach einem Spiel nach deinem Geschmack...
Zeefuik:(grinst) das hoffe ich! Das sind, gerade gegen einen starken Gegner, die Basics, auf denen wir unser Spiel aufbauen müssen. Wenn wir das schaffen, ohne Angst antreten und mutig das zeigen, was wir als Team draufhaben – dann können wir auch in Leipzig etwas mitnehmen!

von Konstantin Keller