Peter Pekarik beim letzten Spiel gegen den VfL Bochum.
Profis | 12. September 2021, 11:02 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #BOCBSC

Das zweite Auswärtsspiel in Folge für unsere Herthaner steht an. Wenn es am Sonntag (12.09.21, 17:30 Uhr) gegen den Aufsteiger VfL Bochum geht, wird das Team von Pál Dárdai alles dafür tun, die ersten Punkte der Saison einzufahren. Das Wort Team soll dabei groß geschrieben werden. „Wir wollen eine Einheit sein. Das war ein großer Schwerpunkt diese Woche und es sah jeden Tag besser aus. Jetzt muss es noch unter Druck klappen." Insgesamt 14.000 Karten werden in den Verkauf gehen, rund 500 Herthanerinnen und Herthaner werden unser Team vor Ort unterstützen. Wer vor anderen Blau-Weißen mit interessanten Fakten zum Spiel glänzen will, den versorgt herthabsc.com hier im Kurvenwissen, präsentiert von unserem Hauptsponsor Autohero.

Statistik: In der Gesamtbilanz liegt unser Team im Vergleich mit den Bochumern leicht hinten. Bei 42 Spielen stehen 15 Siege, zehn Unentschieden und 17 Niederlagen zu Buche, doch das letzte Kräftemessen konnten wir für uns entscheiden. Ganze acht Jahre ist es her, dass unsere ‘Alte Dame‘ am 30. März 2013 durch Tore von Ronny und Nico Schulz mit 2:0 zu Hause gegen die Ruhrpottler gewann. Einer hat das ganz besonders in Erinnerung, denn er ist der einzige Akteur aus unserem Kader, der damals schon dabei war und sogar in der Startelf stand. „Ja stimmt, das war ein paar Spiele, bevor wir dann aufgestiegen sind“, erinnert sich Peter Pekarík. „Wenn wir alles umsetzen, was wir uns vorgenommen haben, bin ich mir ziemlich sicher, dass das Spiel am Sonntag genauso gut laufen wird.“ Ziemlich sicher sein können können wir alle uns statistisch gesehen, dass viele Treffer fallen werden. Der Torschnitt bei Spielen unserer Herthaner in Bochum liegt bei 3,57.

Bemerkenswert: Dass ‘Peka‘ mittlerweile ein echtes Hertha-Urgestein ist, verdeutlichen ein paar Personalien des letzten Aufeinandertreffens. Für Bochum liefen mit Christoph Kramer und Leon Goretzka zwei aktuelle und mit Paul Freier ein ehemaliger Nationalspieler auf. „So alt bin ich schon?“, fragt unsere Nummer 2 lachend. „Spaß beiseite, ich freue mich, schon so lange hier zu sein und bin heiß auf das Spiel!“ Heiß ist ein gutes Stichwort, denn gebrannt hat es im gegnerischen Strafraum der Bochumer selten. Der VfL hat sich in den ersten drei Spielen keine einzige Großchance erarbeiten können, einzig Augsburg gab weniger Torschüsse ab als die Spieler von Trainer Thomas Reis. Während Bochum noch kein Tor nach einem Standard erzielt hat, konnten unsere Jungs den Fluch der vergangenen Saison ohne Standardtor besiegen. Sogar zwei Mal zappelte es nach einem ruhenden Ball für unsere Spreeathener im Netz. Außerdem können sich alle Beobachtenden wohl auf ein Spiel durch die Mitte einstellen. Bochum und unsere ‘Alte Dame‘ sind die beiden Mannschaften mit den wenigsten Flanken der Liga.

Personal: Verzichten muss unser Coach Pál Dárdai gleich auf sechs Spieler. Für unsere beiden Langzeitverletzten Krzysztof Piątek und Rune Jarstein kommt die Reise nach Bochum zu früh. Márton Dárdai laboriert an einer Sprunggelenksverletzung, Davie Selke konnte nach seinem Rippenbruch noch nicht wieder in das Mannschaftstraining einsteigen und Marvin Plattenhardt fällt mit Adduktorenproblemen aus. Stevan Jovetić musste beim Auswärtsspiel gegen den FC Bayern München mit Wadenproblemen ausgewechselt werden, die ihn auch daran hindern, gegen den VfL mitzuwirken.

Schiedsrichter: Das Aufeinandertreffen beim amtierenden Zweitligameister leitet Robert Schröder. Der  36-jährige Sportfachwirt wird unterstützt von seinen Assistenten Jan Neitzel-Petersen und Thorben Siewer, vierter Offizieller ist Benedikt Kempkes. Aus dem 'Kölner Keller' haben Pascal Müller und Norbert Grudzinski die Partie als VAR im Blick.

Das sagen die Experten: Ein ehemaliger Profi, der beide Vereine gut kennt, ist Dariusz Wosz. Neben zwölf Jahren beim VfL schnürte der trickreiche Mittelfeldspieler zwischen 1998 und 2001 auch seine Schuhe für unsere Spreeathener. "Auch wenn ich nur drei Jahre bei Hertha war, sind Spiele von zwei früheren Vereinen gegeneinander absolut etwas Besonderes. Wir hatten damals unter Jürgen Röber eine sehr erfolgreiche Zeit und jedes Jahr im Europapokal gespielt. Das war eine sehr gute Truppe, ich habe darüber mit Pál gesprochen und werde mir das Spiel werde ich mir auf alle Fälle im Stadion anschauen", verrät Wosz. Einen Ergebnistipp lässt sich die 'Zaubermaus' nicht entlocken, wohl aber eine Prognose zur Herangehensweise der Hausherren. "Bochum wird sicherlich kontrolliert nach vorne spielen. Der VfL ist sehr spielstark, Thomas Reis hat dort etwas aufgebaut, das schon letztes Jahr in der zweiten Liga sehr gut funktioniert hat. Der Aufstieg kam nicht von ungefähr", sagt der 52-Jährige.  Auch unser 'Hertha030'-Experte Lucas Vogelsang erwartet im Ruhrpott "einen Test für die Mentalität der Mannschaft. Um im Ruhrstadion zu bestehen, braucht Hertha eine gute Mischung aus Gift und Mut, Gier und Selbstvertrauen. Sonst fahren wir ohne Punkte wieder nach Hause", unterstreicht der 35-Jährige.

von Nicolaus Seiler