Profis | 23. September 2021, 15:07 Uhr

"Wir haben keine große Klappe"

Erfolgserlebnisse machen Spaß und geben Selbstvertrauen. Mit einer ordentlichen Portion davon reisen unsere Herthaner am Samstag (25.09.21, 15:30 Uhr) in die rund 180 Kilometer entfernte Messestadt zu RasenBallsport Leipzig. Nach zwei aufeinanderfolgenden Siegen möchten unsere Blau-Weißen auch im Kräftemessen mit RBL etwas Zählbares holen, um die Serie aufrechtzuerhalten. Ein zusätzlicher Mutmacher: Erstmals vor einem direkten Duell stehen unsere Spreeathener in der Tabelle über dem amtierenden Vizemeister. "Wir haben keine große Klappe, sondern eine diszipliniert fleißige Mannschaft. Die Jungs wollen und haben gute Laune, es ist alles vorbereitet. Wir fahren nach Leipzig und wollen zum dritten Mal in Folge ungeschlagen bleiben – und das ist möglich", betonte Coach Pál Dárdai auf der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag vor der Partie. Weitere Aussagen unseres Cheftrainers und von Sportdirektor Arne Friedrich hat herthabsc.com aufgeschrieben. Unsere Verantwortlichen auf dem Podium sprachen über...

... die Personalsituation in der Defensive:

Pál Dárdai: Marvin Plattenhardt wird 90 Minuten spielen können. Bei Márton Dárdai werden wir schauen, für wie lange das reichen wird. Aber da stehen wir im Austausch mit unserer medizinischen Abteilung. Auch Lucas Tousart ist vorbereitet, um in der Defensive auszuhelfen. Darüber hinaus werden wir Cimo Röcker oder Christalino Atemona mitnehmen, vielleicht sogar beide. Das ist eine spezielle Situation, da müssen wir improvisieren.

Arne Friedrich: Unser Trainerteam hat den Mut, immer mal wieder junge Spieler reinzuwerfen, das finde ich toll. Wir wünschen uns jetzt natürlich keine neuen Verletzten. Aber selbst wenn wieder etwas passieren sollte, werden wir erneut Lösungen finden. Der Kader ist groß genug und wir haben eine tolle Jugendabteilung, aus der wir immer wieder gute Spieler hervorbringen. Wenn die Jungs zum Einsatz kommen, sind sie bereit – und das ist eine große Qualität bei Hertha.

... den kommenden Gegner RasenBallsport Leipzig:

Pál Dárdai: Ich habe Riesenrespekt vor RasenBallsport Leipzig, sie haben einen großen, wertvollen Kader und ein tolles Stadion. Alles, was sie über Jahre geschafft haben, verdient großen Respekt. Dennoch haben wir in Leipzig auch schon mit zehn Spielern gewonnen und für eine Überraschung gesorgt. Warum soll uns das auch nicht am Samstag wieder gelingen? Wir haben keine große Klappe, sondern eine diszipliniert fleißige Mannschaft. Die Jungs wollen und haben gute Laune, es ist alles vorbereitet. Wir fahren nach Leipzig und wollen zum dritten Mal in Serie ungeschlagen bleiben – und das ist möglich!

... den Zustand von Krzysztof Piątek:

Pál Dárdai: Kris will unbedingt, er fühlt sich gesund und ist schmerzfrei. In seinem Bewegungsablauf erkennt man aber noch, dass er etwas humpelt, das ist aber nach so einer langen Verletzungen normal. Wir müssen sehen, wie er auf die Belastungen reagiert. Spätestens gegen Freiburg wird Kris dabei sein, ob er schon am Samstag im Kader stehen wird, bewerten wir nach dem Abschlusstraining und nach Bauchgefühl.

... das Spielsystem:

Pál Dárdai: Die Jungs fühlen sich besser und sicherer in der Fünferkette. In diesem System haben wir jetzt auch zwei Spiele hintereinander gewonnen. Das hat defensiv sehr gut ausgesehen und wir hatten keine großen Chaosmomente. Deswegen werden wir so lange wie es unserer Einschätzung nach funktioniert, in dieser Formation spielen.

... die aktuelle sportliche Situation:

Arne Friedrich: Diese Saison steht im Zeichen der Stabilität. Uns ist allen bewusst, dass wir aus einer sehr, sehr schwierigen vergangenen Spielzeit kommen. Wir wollen die Ärmel hochkrempeln, gut arbeiten und Schritt für Schritt in die richtige Richtung gehen, anstatt drei Schritte gleichzeitig zu machen. Die Mannschaft wächst immer mehr zusammen, es entsteht ein richtiger Teamgeist – die Tendenz passt. Dass wir aber noch eine Menge Arbeit vor uns haben, ist aber auch klar.

Pál Dárdai: In Bezug auf die Mentalität war es wichtig, dass wir im Sommer einen kleinen Umbruch vorgenommen haben. Nun ist es für uns als Trainerteam die Aufgabe, dass die Spieler ihre beste Leistung auf dem Platz bringen. Wenn wir in den kommenden beiden Partien eine gute Punkteausbeute holen, können wir von einem ordentlichen Start sprechen. Dann können wir darüber reden, in welche Richtung wir gehen wollen.

von Simon Jötten