Jurgen Ekkelenkamp bejubelt seinen Treffer gegen Fürth.
Profis | 22. September 2021, 15:58 Uhr

Gesicht(er)

Jurgen Ekkelenkamp kannte kein Halten mehr. Nach nur 87 Sekunden auf dem Platz köpfte unsere neue Nummer 10 gegen Greuther Fürth zum wichtigen 1:1 ein, ehe er mit ausgestreckten Armen zur Eckfahne stürmte. Dort angekomen, jubelte er ausgelassen und ausgiebig mit seinen neuen Kollegen. 18 Minuten und das von Ekkelenkamp erzwungene Eigentor von Fürths Maximilian Bauer später, wiederholte sich die Prozedur an der Seitenlinie – inklusive Ersatzspieler und Sportdirektor. „Es war ein sehr schöner Moment für mich und ich war überglücklich, nach nicht mal zwei Minuten mein erstes Tor für Hertha BSC geschossen zu haben“, ist dem 21-Jährigen die Freude auch noch ein paar Tage später anzumerken. Auch Arne Friedrich entzückte der ehemalige Ajax-Profi mit seinem Premierentreffer. „Zum einen habe ich mich sehr für Jurgen gefreut, da er in Bochum noch nicht zum Einsatz gekommen ist. Auf der anderen Seite war es rein aus den Emotionen heraus, weil unsere Jungs die Partie mit viel Leidenschaft noch verdient gedreht haben“, erklärte der 42-Jährige seinen Sprint zum Team.

Ekkelenkamp: „Auf dem Rasen bin ich ein anderer Mensch“

Ein Einstand nach Maß für unseren neuen Offensivspieler, der bei diesen Jubelarien eines seiner zwei Gesichter zeigte und allen Hertha-Fans Lust auf mehr gemacht hat. „Abseits des Platzes bin ich nicht laut und ein schüchterner Kerl, auf dem Rasen bin ich ein anderer Mensch. Ich weiß nicht, warum. Ich liebe dieses Spiel, gebe einfach immer alles und kämpfe für mein Team und unsere Fans, das ist vielleicht der Grund dafür“, erklärt der Niederländer sein gegensätzliches Verhalten. Dabei war die Performance des Neuzugangs gegen das 'Kleeblatt' nur der Anfang. „Ich möchte einfach viele Minuten für Hertha spielen, das ist der Hauptgrund, warum ich mich für den Wechsel entschieden habe. Ich habe große Lust, gemeinsam mit dem Team die Ziele zu erreichen, viele Punkte zu sammeln und in der Tabelle auf einem guten Platz zu landen“, schildert der Rechtsfuß seine Ambitionen an der Spree.

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Ich liebe dieses Spiel, gebe einfach immer alles und kämpfe für mein Team und unsere Fans.
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-Jurgen Ekkelenkamp

Friedrich: „Seit längerem ein absoluter Wunschspieler von uns“

Dass Ekkelenkamp in diesem Sommer seine Zelte in der Hauptstadt aufgeschlagen hat, daran arbeiteten die Verantwortlichen unserer 'Alten Dame' geduldig. „Jurgen war schon seit längerem ein absoluter Wunschspieler von uns und wir sind sehr froh, ihn nun endlich in unseren Reihen zu haben“, erläutert Sportdirektor Friedrich, um im selben Atemzug den Blick auf die gemeinsame Zukunft mit dem niederländischen U21-Nationalspieler zu werfen. „Wir alle haben uns über Jurgens grandiosen Einstand gefreut und hoffen, dass er sich bei uns weiterentwickeln kann und wir noch viel Freude an ihm haben werden“, betont das Mitglied unserer Geschäftsleitung.

Die an ihn gesteckten Hoffnungen würde der Mittelfeldspieler sicher zu gerne erfüllen, seine Situation weiß er unabhängig davon realistisch einzuschätzen. „Mein Start gibt mir natürlich viel Vertrauen, aber ich bleibe ruhig, denn es war mein allererstes Spiel für Hertha, ich muss erstmal weitere Partien bestreiten“, gibt sich der 1,88-Meter-Mann zurückhaltend. Auch auf die Frage, ob nach dem geglückten Start nun am Samstag (25.09.21, 15:30 Uhr) in Leipzig gleich das Startelfdebüt folgt, reagiert der gebürtige Zeister eher bescheiden und erklärt schmunzelnd. „Das weiß ich nicht, dass muss der Trainer entscheiden." Ob Startelf oder Jokereinsatz – fest steht auf jeden Fall, dass der Jubel keine Grenzen kennen wird, sollte Jurgen Ekkelenkamp in Sachsen eine ähnliche Vorstellung wie bei seinem Einstand gelingen.

von Simon Jötten