Linus Gechter und Ishak Belfodil im Zweikampf.
Profis | 21. September 2021, 17:08 Uhr

Frühstart

Für Fußballer gibt es nicht viel Schöneres, als nach einem erfolgreichen Spiel etwas abzuschalten. Nach dem knappen, aber verdienten Erfolg gegen Fürth kamen unsere Herthaner genau in diesen Genuss. Nach zwei(einhalb) freien Tagen begrüßte Pál Dárdai seine Schützlinge erst am Dienstag wieder auf dem Olympiagelände. Während unsere Jungs am Vormittag in der Kabine Stabilitätsübungen absolvierten, arbeiteten sie am Nachmittag wie gewohnt auf dem Schenckendorffplatz. „Wir haben die Methode dieses Mal geändert und am Morgen auch die Spielanalyse gemacht“, sprach der 45-Jährige über den blau-weißen Wochenauftakt, an deren Ende unsere Farben am Samstag (25.09.21, 15:30 Uhr) zum Kräftemessen in Leipzig antreten.

Viel Zug im Training

Unsere Spieler lechzten dabei regelrecht nach dem Spielgerät aus Kunstleder. Schon 15 Minuten vor Trainingsbeginn flog der Ball über den Rasen – und auch während der 75-minütigen Einheit stimmte der Einsatz. „Es war richtig viel Zug drin, mit guten Bewegungen und vielen Metern“, zeigte sich Dárdai zufrieden. Nicht in den Genuss der körperlichen Arbeit kamen vier Blau-Weiße. Myziane Maolida und Dedryck Boyata, die sich am vergangenen Freitag muskuläre Verletzungen zugezogen hatten, fehlten wie Jordan Torunarigha (ebenfalls muskuläre Verletzung) und Lukas Klünter, der inzwischen erfolgreich an der Schulter operiert worden ist.

Bildergalerie: Trainingsauftakt vorm Auswärtsspiel in Leipzig

Piątek macht weiter Fortschritte

Rune Jarstein arbeitete dagegen individuell, auch Stevan Jovetić spulte sein Programm an der Seite von Athletiktrainer Hendrik Vieth ab. „'Jove' war laufen, am Mittwoch folgt ein Test. Ich glaube, für Leipzig wird es eng, aber gegen Freiburg erwarten wir ihn zurück“, blickte unser Übungsleiter auf das Personal und äußerte sich auch zu einer weiteren Offensivkraft. „Wir beobachten Krzysztof Piątek genau, weil wir kein Eigentor schießen wollen, indem wir ihn zu früh einsetzen“, mahnt der Ungar vor voreiligen Entscheidungen, machte aber auch deutlich, dass er schon bald mit unserem Angreifer plant. „Am Mittwoch trainieren wir Spielformen im Großfeld und prüfen, wie weit er ist. Wenn er soweit sein sollte, nehme ich ihn gerne als Joker mit.“

Verstärkung für die Abwehr

In der Gruppe der Akteure tauchten auch Cimo Röcker (27 Jahre) und Christalino Atemona (19) aus unserer U23 auf. „Beide helfen uns momentan aus. Chris hat mit Márton in unseren U-Mannschaften gespielt. Er ist sehr schnell und robust. Cimo ist ballsicher und hat mehr Erfahrung. Wir werden sehen, ob wir einen oder beide mit nach Leipzig nehmen“, sagte der Fußballlehrer unserer ’Alten Dame‘ mit Blick auf die interne Unterstützung. Für die Position auf der linken Schiene gab er dagegen noch einmal Entwarnung, nachdem Marvin Plattenhardt gegen den Aufsteiger aus Franken bereits zur Halbzeit in der Kabine blieb. „Wir brauchen Marvin. Er ist einen Schritt weiter als in der Vorwoche, wir müssen ihnen nicht mehr schonen“, erklärte Dárdai den anwesenden Medienschaffenden. Als sich unser Coach dann schlussendlich Richtung Umkleide verabschiedete, war ein Großteil seiner Elf noch auf dem Platz und pfefferte den Torhütern die Bälle um die Ohren. Die Lust auf das runde Leder war also nach wie vor groß – und das ist wahrlich kein schlechtes Zeichen.

von Florian Waldkötter