Jonas Hofmann am Ball.
Profis | 22. Oktober 2021, 12:51 Uhr

Kiek ma, wer da kommt: Mönchengladbach

Der bisherige Saisonverlauf stellt für Borussia Mönchengladbach ein Wechselbad der Gefühle dar. Kam die Fohlenelf mit einem Punkt aus den ersten drei Begegnungen nur schwer in die Spielzeit, reiten die Borussen derzeit auf einer Erfolgswelle und holten aus den zurückliegenden fünf Partien starke zehn Zähler. "Wir haben zu Beginn noch nicht den Fußball gespielt, den wir uns vorstellen, haben vor allem zu viele Gegentore kassiert. In den vergangenen vier, fünf Spielen haben wir ein System gefunden, das ganz gut zu uns passt", unterstreicht Mittelfeldspieler Jonas Hofmann den Aufschwung der Elf vom Niederrhein. Vor dem Gastspiel in der Hauptstadt hat herthabsc.com den fünfmaligen Deutschen Meister detailliert beleuchtet. 

Die sportliche Situation: Nach einem achtbaren 1:1 zum Start gegen den FC Bayern verließ die Mannschaft von Trainer Adi Hütter am 2. und 3. Spieltag den Rasen jeweils als Verlierer (0:4 Leverkusen, 1:2 1. FC Union). Nach der ersten Länderspielpause gelang den Schwarz-Weiß-Grünen der Turnaround. Seitdem stehen drei Siege – unter anderem gegen Dortmund und Wolfsburg –, ein Remis und nur eine Niederlage auf dem Statistikbogen. So belegt der Europapokal-Teilnehmer der Vorsaison derzeit mit elf Zählern den 10. Tabellenplatz. "Wir haben ein paar Wochen gebraucht, um uns an die Anforderungen unseres neuen Trainers zu gewöhnen. Wir hoffen, dass wir unseren Aufwärtstrend am Wochenende weiter fortsetzen können", geht Hofmann auf Ursachenforschung für die bisher gezeigten zwei Gesichter.

[>]
In den vergangenen vier, fünf Spielen haben wir ein System gefunden, das ganz gut zu uns passt.
[<]

-Jonas Hofmann

Die Mönchengladbacher im Fokus: Der 29-Jährige hat zweifelsohne einen großen Anteil an der positiven Entwicklung des dreimaligen Pokalsiegers. Der Offensivspieler führt nicht nur gemeinsam mit Kapitän Lars Stindl die interne Torschützenliste an (beide 3 Treffer), sondern netzte auch in den beiden jüngsten Auftritten. "Ich bin sicherlich nicht der prädestinierte Torjäger, aber ich freue mich natürlich, dass es momentan so gut läuft", bilanziert der Rechtsfuß zufrieden. Neben dem deutschen Nationalspieler zeigen sich auch seine Kollegen in Abschlusslaune: Zwar erzielte der VfL erst zehn Treffer, erspielte sich aber mit 131 Torschüssen die zweitmeisten aller Bundesligisten (FC Bayern: 155). 

Die Schnittstellen: Immerhin schon einen Assist steuerte bislang Luca Netz bei. Der 18-Jährige wechselte im Sommer aus seiner Geburtsstadt an den Niederrhein und stand in acht Kräftemessen sechs Mal auf dem Feld. "Grundsätzlich ist es schade, dass wir uns nicht einigen konnten und er jetzt für Gladbach spielt. Er ist ein junger Spieler, der hier ausgebildet wurde und sehr viel Potenzial hat", spricht Sportdirektor Arne Friedrich über das blau-weiße Eigengewächs, das vor seinem Transfer elf Jahre lang seine Schuhe für unseren Hauptstadtclub schnürte.

Vedad Ibišević bejubelt seinen Treffer gegen Mönchengladbach.
Pure Emotionen: Vedad Ibišević bejubelt seinen Treffer gegen Mönchengladbach.

Die besonderen Duelle: Die zurückliegenden beiden Aufeinandertreffen mit dem Traditionsverein im Olympiastadion endeten jeweils unentschieden. Bessere Erinnerungen haben alle Hertha-Fans an den 22. September 2018: Vor 51.852 Zuschauerinnen und Zuschauern bezwang unsere 'Alte Dame' die Mönchengladbacher nach 'Buden' von Vedad Ibišević (2), Valentino Lazaro und Ondrej Duda mit 4:2. Zwei Jahre zuvor feierten unsere Spreeathener einen ebenfalls deutlichen Heimerfolg und siegten nach einem Dreierpack von Salomon Kalou 3:0.  

Die Meinung über unsere Elf: Den Auswärtssieg unseres Clubs am Main hat auch der ehemalige SGE-Coach Hütter aufmerksam zur Kenntnis genommen. "Hertha hat ein sehr ordentliches Spiel in Frankfurt gemacht, aber die Mannschaft hatte auch einige Leistungsschwankungen. Nichtsdestotrotz ist ein klares Gesicht zu erkennen. Ich gehe davon aus, dass sie aus einem guten Mittelfeldpressing heraus schnell nach vorne spielen wollen", schildert der 51-Jährige seine Erwartungen für Samstag. Bei seiner Gegneranalyse bezieht sich der Übungsleiter explizit auf ein Berliner Trio. "Mit Serdar, Ascacíbar und Darida haben sie drei laufstarke und unangenehme zentrale Mittelfeldspieler. Sie versuchen im Mittelfeld jeden Zweikampf zu gewinnen und warten dort recht geschickt", erklärt der Fußballlehrer. 

von Simon Jötten