Julian Schieber, Fabian Lustenberger und Marvin Plattenhardt bejubeln einen Last-Minute-Sieg gegen Freiburg.
Profis | 2. Oktober 2021, 10:39 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #BSCSCF

Aller guten Dinge sind drei – so lautet ein bekanntes Sprichwort. Dass sich diese alte Weisheit für unsere ‘Alte Dame‘ bewahrheitet, darauf hoffen alle, die es mit unseren Spreeathenern halten. Am Samstag (02.10.21, 15:30 Uhr) begrüßt unsere Mannschaft den SC Freiburg zum dritten Heimspiel der Saison 2021/22. Die Zielsetzung ist klar: Drei Punkte sollen her. Ein solcher Sieg wäre nicht nur der dritte Bundesliga-Erfolg in der laufenden Runde, sondern auch saisonübergreifend der dritte Heimsieg gegen die Breisgauer in Serie. 2020/21 bedeutete das 3:0 einen Meilenstein auf dem Weg zum Klassenerhalt, 2019/20 sicherte Vladimír Darida gegen seinen Ex-Club drei wichtige Zähler. Unsere Nummer 6 hofft auf ein Anknüpfen an den vergangenen Heimsieg. „Es ist gut möglich, dass uns ein ähnliches Spiel wie gegen Fürth erwartet. Freiburg kommt über Laufstärke und gute Zweikampfführung und es ist gegen den SCF daher nie einfach“, weiß Darida. „Aber: Wenn wir ebenfalls hundert Prozent auf den Platz bringen, dann denke ich, dass wir mit unserer Offensivqualität in den 90 Minuten mindestens ein Tor mehr erzielen als der Gegner!“ Wer beim Fachsimpeln vor und während der Partie immer mindestens einen Fakt mehr parat haben möchte, dem liefert herthabsc.com entsprechendes Futter – präsentiert von Hauptpartner Autohero.

Statistik: Die Gesamtbilanz des Kräftemessens sieht unseren Hauptstadtclub in den bisher 30 Vergleichen im deutschen Oberhaus vorne. Gegen den Vorjahreszehnten gelangen unseren Blau-Weißen elf Siege, weitere elf Partien endeten mit einer Punkteteilung. Acht Mal jubelten die Südbadener. Das Torverhältnis von 40:35 spricht ebenfalls für unsere Berliner, die wie bereits erwähnt auch die vergangenen beiden Vergleiche im Olympiastadion für sich entschieden. Wiederholung von allen beteiligten Blau-Weißen erwünscht! „Ein Sieg ist unser klares Ziel“, bekräftigt auch Darida.

Bemerkenswert: Aus einer Schwäche der Vorsaison haben unsere Jungs eine Stärke gemacht: Nur RasenBallsport Leipzig und der FC Bayern trafen in dieser Saison häufiger nach Standardsituationen als unsere Herthaner, die vier Mal netzten. Allerdings sind unsere Gäste bei ruhenden Bällen bislang auf der Hut, die Elf von Trainer Christian Streich musste noch kein Gegentor aus einer solchen Aktion heraus hinnehmen. Ohnehin macht Freiburg den Gegnern das Jubeln bisher schwer, nur Mainz ließ weniger Gegentore zu (drei) als die Mannschaft aus Baden-Württemberg (vier). Zudem sind die Schwarzwälder neben dem Serienmeister aus München als einziges Team noch ungeschlagen. „Das Team spielt intensiv und in einem klaren Muster, jeder Spieler geht an seine Grenzen. Da überrascht es mich eigentlich nicht, dass sie noch kein Spiel verloren haben. Aber: Der SCF ist schlagbar, und das muss unser Ziel sein“, analysiert Fredi Bobic im Vorfeld. Ein mögliches Mittel dazu: Konter! Die liegen unseren Berlinern, nur der BVB war mit vier Treffern dieser Art erfolgreicher als die Schützlinge von Pál Dárdai (drei).

Personal: In Linus Gechter (Adduktoren), Lukas Klünter (Schulter), Jordan Torunarigha und Myziane Maolida (Muskelverletzungen im Oberschenkel) muss unser Coach auf ein Quartett definitiv verzichten. Bei Dedryck Boyata und Deyovaisio Zeefuik, die zum Wochenstart noch individuell arbeiteten, liegt ein Einsatz hingegen ebenso in Reichweite wie bei Stevan Jovetić. „Mit beiden hätten wir zwei wichtige zusätzliche Optionen. Stevan kann ebenfalls eine Halbzeit spielen. Das hilft uns!“, unterstreicht Dárdai. Auch Krzysztof Piątek, der in Leipzig sein Comeback gab, bewirbt sich wieder um einen Kaderplatz. „Wenn Kris eine halbe Stunde mitwirken kann, wäre das schön. Aber wir müssen aufpassen und ihn Schritt für Schritt wieder einbauen“, verdeutlicht der Ungar.

Schiedsrichter: Das dritte Heimspiel der laufenden Saison wird Patrick Ittrich leiten. Den Unparteiischen unterstützen Sascha Thielert und Norbert Grudzinski als Assistenten an der Seitenlinie sowie Florian Heft als vierter Offizieller. Als VARs fungieren Günter Perl und Christian Dietz. Ittrich wird zum 52. Mal ein Spiel in der höchsten deutschen Spielklasse leiten, hinzu kommen 78 Zweitliga-Partien und 61 Einsätze in der dritten Liga sowie 14 Partien im DFB-Pokal. Unsere 'Alte Dame' begleitete der Polizeibeamter dabei bisher in sechs Erstliga-Begegnungen, dabei stehen zwei blau-weiße Erfolge, drei Punkteteilungen und lediglich eine Niederlage zu Buche.

Expertenmeinung: Auch nach inzwischen über fünf Jahren denken wir gerne an den 28. August 2016 zurück, als die Freiburger am 1. Spieltag der Saison 2016/17 im Olympiastadion gastierten. Den Schlusspunkt einer verrückten Partie setzte damals Julian Schieber – mit dem 2:1-Siegtor in der fünften Minute der Nachspielzeit. „Ich kann mich noch gut erinnern. Die Sonne hat geschienen, die Ostkurve voll, es war alles angerichtet“, sagt unser ehemaliger Angreifer, der von 2014 bis 2018 für uns stürmte und einen in jeder Hinsicht besonderen Tag erlebte. „Ich bin nach langer Verletzung zurückgekommen und dann haben wir in der 93. Minute den Ausgleich bekommen. Als Einwechselspieler war das kein schönes Gefühl, aber wir haben nicht aufgegeben.“ Und keine zwei Zeigerumdrehungen später explodierte das Olympiastadion. „Das Tor war nicht herausgespielt, nicht besonders schön. Mein erster Schuss wurde geblockt, mit dem zweiten trudelte der Ball dann ins lange Eck. Am Ende war es der pure Wille“, sagt der 32-Jährige, der im vergangenen Sommer seine Karriere nach insgesamt 215 Pflichtspielen für den VfB Stuttgart, den 1. FC Nürnberg, Borussia Dortmund sowie den FC Augsburg und eben unsere ‘Alte Dame‘ beendet hat. Apropos Willensleistung: Die absolute Bereitschaft wird auch am Samstag vonnöten sein. „Für Hertha gab es gegen Leipzig einen Dämpfer. Der SC Freiburg, bei dem die Verantwortlichen jede Saison hervorragende Arbeit leisten, ist gut in die Saison gestartet. Die Aufgabe ist unangenehm, aber die Herthaner müssen den Mund abputzen und eine Reaktion zeigen. Dabei geht es nicht um Schönspielerei, sondern um das blanke Ergebnis“, sagt der ehemalige Juniorennationalspieler, der inzwischen als Co-Trainer seines Heimatvereins TSG Backnang in der Oberliga tätig ist. Und wenn es am Ende erst in der Nachspielzeit mit dem positiven Resultat klappt, hätte sicher auch kein Fan unserer Spreeathener etwas dagegen!

von Konstantin Keller