Vladimír Darida ist einen Schritt schneller als Sébastien Haller am Ball.
Profis | 16. Oktober 2021, 11:00 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #SGEBSC

Wie vor jeder Partie gibt es ganz verschiedene Zahlenspiele. Die eine Statistik verspricht ein torreiches Spiel, die andere sieht aktuelle Tendenzen, die eher dagegen sprechen. Und am Ende kommt sowieso alles anders als gedacht. Was allerdings unumstößlich ist: Unsere Jungs müssen am Samstag (15:30 Uhr) in Frankfurt mit dem nötigen Selbstvertrauen auftreten. "Beim Fußball zählt immer der nächste Pass. Wenn wir einen Fehler machen und dann Angst haben, machen wir den nächsten Fehler. Wir müssen mutig bleiben, nach vorne schauen und dann kommt der nächste Pass an“, formulierte es Pál Dárdai völlig richtig. Die Entscheidung fällt dann in den 90 Minuten auf dem grünen Rasen – und liefert ganz nebenbei Stoff für neue Statistiken. Auf die aktuellen Bilanzen blicken wir im Kurvenwissen vor Frankfurt – präsentiert von Autohero.

Statistik: 66 Bundesliga-Spiele gab es zwischen dem Club von der Spree und dem Verein vom Main. Dabei setzten sich unsere Herthaner in 29 Partien durch, 18 endeten mit einer Punkteteilung, 19 Mal behielten die Frankfurter die Oberhand. Torreich war es - nicht nur in der jüngeren Vergangenheit - häufiger, wenn beide Mannschaften aufeinandertrafen: Im Schnitt fielen 3,24 Treffer pro Begegnung. Für Fans der genauen Werte: Unsere Blau-Weißen netzten 114 Mal ein, die 'Adlerträger' 94 Mal. Die Vorzeichen sehen vor dem erneuten Wiedersehen jedoch ein wenig anders aus: Unser Gastgeber ist das Team mit den wenigsten herausgespielten Großchancen der Liga (3). Auch unsere 'Alte Dame' muss sich - wie von Pál Dárdai gefordert - im Offensivspiel verbessern. Nur Augsburg gab weniger Schüsse auf des Gegners Tor ab als unsere Profis (68). 

Bemerkenswert: Mut macht die Bilanz unseres Trainers gegen den Kontrahenten. Vier der acht Duelle mit der SGE entschieden Dárdais Schützlinge für sich, zwei endeten remis. Ohnehin steht unser ungarischer Fußballlehrer im Fokus der Zahlenspiele - auch wenn er das nicht unbedingt möchte. Für unseren Coach ist es die 175. Partie an der Seitenlinie unserer Blau-Weißen. „Wer mich kennt, der weiß, dass mir sowas nicht besonders wichtig ist. Auch wenn ich Hertha sehr dankbar für das Vertrauen bin“, spielt der 45-Jährige diesen Fakt herunter und bedankte sich nicht nur bei seiner Familie. „Ich bin froh, dass die Spieler mich ertragen“, so unser Bundesliga-Rekordspieler mit einem Augenzwinkern. Ein Jubiläum könnte auch Vladimír Darida winken, denn ein Einsatz am 8. Spieltag wäre sein 200. im deutschen Oberhaus. Davon absolvierte der Mittelfeldspieler ganze 145 Partien für unsere ‘Alte Dame‘.

Personal: Nach jeder Länderspielpause lautet die bange Frage, wie unsere Auswahlspieler die Ausflüge zu ihren jeweiligen Nationalmannschaften weggesteckt haben. Von Blessuren sind unsere Jungs dieses Mal verschont geblieben. Und zu den psychischen Auswirkungen hat unser Coach eine klare Haltung. „Krzysztof Piatek hat ein Tor geschossen und jetzt bei uns wieder gut trainiert“, sagte der 45-Jährige und zog ein ähnliches Fazit zu Jurgen Ekkelenkamp. „Ich kann nur zufrieden sein. Er hat einen Doppelpack gemacht, gut gespielt und trotzdem ordentlich regeneriert.“ Myziane Maolida steigerte in den vergangenen Tagen das Pensum, ob unser Flügelspieler jedoch schon wieder mit nach Hessen reist, ist noch nicht klar. „Er muss sich zu 100 Prozent wohlfühlen, aber wenn er das tut, dann nehmen wir ihn mit. Wir brauchen seine Schnelligkeit“, betonte unser ungarischer Fußballlehrer mit Blick auf den Franzosen. Sicher ausfallen werden dagegen Márton Dárdai, Lukas Klünter, Jordan Torunarigha, Linus Gechter und Deyovaisio Zeefuik.

Schiedsrichter: Deniz Aytekin leitet die Partie in der Mainmetropole. Der 43-Jährige pfeift bereits seit 2004 für den DFB und gehört damit zu den erfahrensten seiner Zunft. In seiner Vita stehen insgesamt 187 Bundesliga-Partien und 83 in der 2. Liga. Bei Partien mit Beteiligung unserer Blau-Weißen hatte der gelernte Betriebswirt die Pfeife schon 28 Mal in der Hand – das bislang letzte Mal beim 0:0 gegen Köln am 33. Spieltag der Vorsaison. Unsere Bilanz ist dabei mit elf Siegen, sechs Remis und elf Niederlagen ausgeglichen. An den Seitenlinien assistieren die Linienrichter Christian Dietz und Markus Sinn. Als Vierter Offizieller fungiert Dr. Arne Aarnink. Als Videoschiedsrichter beobachten Günter Perl und sein Assistent Thomas Stein das Spielgeschehen am Bildschirm.

Expertenmeinung: Natürlich ist Fredi Bobic in diesen Tagen der gefragte Mann. Schließlich leitete unser Geschäftsführer Sport vor seinem Wechsel an die Spree fünf Jahre lang die Geschicke bei den ’Adlerträgern‘. Wie groß die Freude über die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte ist, hat der 49-Jährige mindestens genauso oft betont wie das Ziel, dem Ex-Verein die Punkte abzunehmen. „Ich freue mich auf das volle Stadion, die Atmosphäre ist in Frankfurt immer atemberaubend – für beide Mannschaften. Hoffentlich stimmt am Ende auch das Ergebnis für uns!“, sagte der ehemalige Profi beispielsweise auf der Pressenkonferenz. Dass auf unsere Herthaner ein unangenehmes Spiel wartet, liegt für ihn auf der Hand. „Mit Frankfurt erwartet uns eine Mannschaft, die sehr körperbetont spielt, die sich von den Fans mitreißen lassen kann“, erklärte er. „Es wird eine schwierige Aufgabe, aber trotzdem müssen wir diese Hürden nehmen und den Widerständen trotzen.“ Vielleicht hilft ja auch der sogenannte Bayern-Fluch der Frankfurter? „Ich hätte nichts dagegen, wenn sich die Statistik bestätigt, dass die Eintracht nach Siegen gegen den FCB federn lässt. Das liegt aber vor allem an uns“, sieht Bobic unsere Blau-Weißen gefordert.

von Hertha BSC