
Die nächste Runde gebucht: Pflicht erfüllt!
Ein Spiel dauert 90 Minuten – aber manchmal reichen einige gute Phasen, um eine Partie für sich zu entscheiden. Der Sieg unserer Blau-Weißen in der 2. Hauptrunde des DFB-Pokals beim SC Preußen Münster war ein Beweis für diese These. Dank einer starken Anfangsphase und einer effektiven Schlussviertelstunde sicherte sich unsere ’Alte Dame‘ durch ein 3:1 (1:1) beim Regionalligisten den Einzug ins Achtelfinale. Und wie hatte es Fredi Bobic noch zu Wochenanfang gesagt? Am Ende zählt einzig und allein das Weiterkommen. „Es war das erwartete schwierige Pokalspiel, auf das wir aber vorbereitet waren. Wir sind sehr zufrieden, dass wir in der nächsten Runde sind“, sagte Pál Dárdai dementsprechend nach Abpfiff der Begegnung, in der unsere Herthaner auf große Gegenwehr der Münsteraner gestoßen sind.
Der Pokal und seine eigenen Gesetze
Aber der Reihe nach: Eigentlich hätte das Duell mit dem Traditionsverein an der Hammer Straße mit dem Treffer von Stevan Jovetić gar nicht besser für unsere Farben losgehen können. „Das 1:0 war eine schöne Kombination“, freute sich auch Dárdai über den gelungenen Spielzug über Davie Selke und Dennis Jastrzembski, der perfekt für unsere Nummer 19 ablegte (3.). „Danach hatten wir zwei, drei Möglichkeiten, um die Führung auszubauen – da hätten wir einen Treffer nachlegen müssen“, schilderte unser Coach, der im Vergleich zum Ligaspiel gegen Mönchengladbach sieben Veränderungen vorgenommen hatte, die klaren Feldvorteile. Stattdessen witterte der Außenseiter angetrieben vom Publikum seine Chance. „Wir haben Münster im Vorfeld analysiert und gesehen, dass das Team mit sowie gegen den Ball gut arbeitet und gefährlich nach Standards ist. Wir hatten in dieser Phase zu viele Fehler im Spiel“, monierte Dárdai.
[>]Nach dem 1:0 hatten wir zwei, drei Möglichkeiten, um die Führung auszubauen – da hätten wir einen Treffer nachlegen müssen.[<]
Nachdem Alexander Schwolow schon das eine oder andere Mal eingreifen musste, war er beim 1:1 von Thorben Deters (41.) machtlos. „Wir haben sehr gut angefangen, dann aber aufgehört, den Gegner aggressiv anzulaufen. Das war nach 20 Minuten zu wenig von uns. Wir hatten Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten sind“, fand unser Schlussmann kritische Worte. „Im Pokal ist es ganz oft so: Vermeintliche Underdogs spielen in diesen Begegnungen groß auf, werden von ihren Fans nach vorne gepeitscht. Das ist manchmal schwierig zu erklären“, gab Selke zu Protokoll.
Die Nerven behalten
Und tatsächlich: Mit Wiederanpfiff hatte sich unter Flutlicht der so typische Pokalfight längst entwickelt. Unsere Jungs nahmen ihn an: Die eingewechselten Marco Richter und Suat Serdar verpassten mit ihren Chancen den zweiten Treffer (57., 65.). Deyovaisio Zeefuik bei seinem Comeback und wieder Richter scheiterten bei einer Doppelchance an SCP-Torwart Maximilian Schulze Niehues (70.). „In der Halbzeit haben wir besprochen, dass wir weiter ruhig bleiben müssen - das war am Ende ausschlaggebend dafür, dass wir weitergekommen sind“, befand Selke, der sich mit seinen Kollegen über das so wichtige 2:1 von Joker Ishak Belfodil freuen durfte (79.) – für unseren Angreifer das erste Pflichtspieltor mit Fahne auf der Brust. Als Richter mit seinem dritten Treffer in Serie kurz danach erhöhte (83.), war die Partie praktisch entschieden, auch wenn die Hausherren weiter ihr Glück versuchten. „Ich wusste, dass die Räume zum Schluss für uns größer werden würden und wir mit unseren frischen Offensivkräften Konter fahren können. Da haben wir wieder mutiger gespielt und die Seiten gut verlagert“, sagte Dárdai, der mit seinen Einwechselungen das richtige Händchen bewies.
[>]Ich wusste, dass die Räume zum Schluss für uns größer werden würden und wir mit unseren frischen Offensivkräften Konter fahren können. Da haben wir wieder mutiger gespielt und die Seiten gut verlagert.[<]
Die blau-weiße Gefühlswelt nach dem intensiven, letztendlich aber geglücktem Schlagabtausch fasste Torwart Schwolow treffend zusammen. „Einige Dinge müssen wir noch besser machen. Nichtsdestotrotz läuft vieles schon ganz gut und wir sind eine Runde weitergekommen – nur das zählt“, sagte unser Schlussmann. Die nächste Chance darauf, dass eigene Spiel weiter zu verbessern, bietet sich unseren Spreeathenern dabei nicht nur im Achtelfinale (Auslosung am Sonntag in der ARD Sportschau), sondern bereits am Freitagabend (29.10.21, 20:30 Uhr) in der Bundesliga bei der TSG Hoffenheim. Und das Duell mit Münster hat bewiesen: Mit jeder guten Minute erhöht sich die Chance auf ein erfolgreiches viertes Pflichtspiel in Serie! Ha, Ho, He!