Santiago Ascacíbar setzt gegen Suat Serdar zur Grätsche an.
Profis | 5. Oktober 2021, 17:05 Uhr

Trainingsreize

„Fußball ist eine schöne Sportart“, hatte Pál Dárdai am vergangenen Sonntag zu Protokoll gegeben. Und auch wenn die jüngsten Ergebnisse nicht unbedingt für größte Begeisterung im blau-weißen Umfeld gesorgt haben, wird unserem Coach in dieser Hinsicht wohl niemand widersprechen. Schließlich greift in diesem Ballsport auch eine andere Faustregel: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Dárdai formulierte es nicht weniger treffend: „Wir müssen den Frust in positive Energie umwandeln.“ Oder mit anderen Worten: Es geht immer weiter. Die nächste Chance kommt - wenn auch erst nach der Länderspielpause.

Klare Trainingsreize

Deshalb rollte am Dienstagnachmittag auch das runde Kunstleder wieder über den Schenckendorffplatz – trotz Berliner Herbstwetter mit Dauerregen und zahlreichen Herthanern, die für ihre Nationen im Einsatz sind. Schwerpunkte in den kommenden Tagen setzt der Ungar mit seinem Trainerteam selbstverständlich trotzdem. „Wir müssen bei Standardsituationen die Leidenschaft und den Willen an den Tag legen, um das Gegentor zu verhindern“, bekräftigt Dárdai. Zu Wochenbeginn ließ er seine Spieler 90 Minuten arbeiten, nach der Erwärmung folgten intensive Spielformen inklusive Abschluss. Das ursprünglich geplante Testspiel gegen Erzgebirge Aue war am Sonntag abgesagt worden. „Bei der Anzahl an angeschlagenen Akteuren und Nationalspielern ergibt es keinen Sinn, diese Partie zu bestreiten“, sagt der 45-Jährige.

Bildergalerie: Trainingseindrücke während der Länderspielpause

Neben den Auswahlspielern verzeichnen unsere ‘Alte Dame‘ weiterhin einige verletzte Akteure. Zu Lukas Klünter, Jordan Torunarigha, Myziane Maolida und Linus Gechter gesellte sich am zurückliegenden Spieltag auch Márton Dárdai mit einer Muskelverletzung. „Es wäre schön, wenn alle gesund sind, ein größerer Konkurrenzkampf herrscht und wir über mehrere Spiele hinweg die gleiche Elf aufstellen können. Das ist alles nicht so einfach, aber wir stellen uns dieser Situation und versuchen, das Maximum rauszuholen“, steckt unser Übungsleiter trotz der angespannten Personallage nicht auf.

Stark und Zeefuik arbeiten individuell

Ganz genaue Prognosen über die Rückkehr einiger seiner Schützlinge konnte Dárdai noch nicht geben. Während Deyovaisio Zeefuik und Niklas Stark individuell trainierten, fehlte Rune Jarstein. Nachdem unser norwegischer Schlussmann in den vergangenen Wochen schon wieder (weite) Teile des Mannschaftstrainings absolviert hatte, muss der 37-Jährige aufgrund von Kniebeschwerden aktuell etwas kürzer treten. Auch Stevan Jovetić ackerte noch mit seinen Kollegen, ehe er zu seiner Nationalmannschaft aufbricht. Außerdem standen die U23-Spieler Jonas Michelbrink, Marlon Morgenstern, Julian Albrecht plus Timur Gayret sowie U19-Talent Tony Rölke mit der Lizenzelf auf dem Platz. Punktuell werden in den kommenden Tagen einige blau-weiße Talente Dárdai und Co. unterstützen. Im Hinterkopf dabei die Eintracht aus Frankfurt, also die nächste Chance, die am 16. Oktober wartet. Oder wie Pál Dárdai sagen würde: "Wir müssen die guten Trainingsleistungen auch am Wochenende auf den Platz bringen."

von Florian Waldkötter