Maxi Mittelstädt im Zweikampf mit Christian Gentner.
Profis | 20. November 2021, 13:45 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #FCUBSC

Wenn Blau-Weiß auf Rot-Weiß trifft, 1892 auf 1966, ‘Alte Dame‘ auf ‘Eiserne‘ – dann ist Fußball-Feiertag in Berlin. So auch am Abend (18:30 Uhr), wenn unsere Herthaner zum Bundesliga-Topspiel an der 'Alten Försterei' beim 1. FC Union gastieren. „Ich erwarte ein Kampfspiel“, betont unser Coach Pál Dárdai und fordert von seinen Schützlingen sich von Beginn an „in die Partie reinzubeißen“. Auch Suat Serdar ist sich der Aufgabe bewusst: „Wir sind bereit für das Derby", unterstreicht unsere Nummer 8. „Die ganze Mannschaft möchte zeigen, was wir draufhaben." Damit auch ihr an diesem besonderen Fußballtag alles geben könnt, ob im Stadion oder von der Couch, liefert herthabsc.com euch die wichtigsten Fakten rund um das Duell – präsentiert von Hauptpartner Autohero.

Statistik: Zahlen lügen nicht – wenn man sich dieses Sprichwort zu Herzen nimmt, dürfte unsere ‘Alte Dame‘ mit Optimismus in das Kräftemessen mit den Köpenickern gehen. Sowohl die Gesamtstatistik mit drei Siegen, drei Unentschieden und zwei Niederlagen als auch die Bilanz in der Bundesliga mit zwei Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage sprechen für unsere Spreeathener. Vor allem die jüngere Historie sieht unsere Blau-Weißen im Vorteil: In den vergangenen drei Partien blieben unsere Herthaner ungeschlagen und gewannen zwei Mal deutlich (4:0, 3:1). Nun soll auch der erste Sieg im deutschen Oberhaus in Köpenick gelingen. "Es ist ein besonderer Anreiz, erstmals in der Bundesliga bei Union zu gewinnen – warum nicht am Samstag unter Flutlicht?”, stellt Serdar die entscheidende Frage.

Bemerkenswert: Es gibt jedoch auch ausbaufähige Zahlen, die unsere Männer im Blick behalten müssen - denn aus Fehlern lernt man bekanntlich am besten. Das wollen unserer Herthaner gerade bei Standardsituationen tun. Ligaweit kassierten unsere Blau-Weißen nach ruhenden Bällen bisher die meisten Gegentore (10). Unser Cheftrainer Pál Dárdai ist sich dieser Probematik bewusst. „Wir haben unseren Jungs, auch jetzt in der Länderspielpause, viele Standardszenen gezeigt und mit ihnen trainiert“, betont der Ungar. „Ich sehe, dass sie sich in diesem Bereich verbessert haben.“ Einer kennt sich ganz besonders mit Standards aus, jedoch in der Offensive: Marvin Plattenhardt. Wenn unser Linksverteidiger auf dem Platz stand, haben unsere Spreeathener bisher noch kein Derby verloren. „Das ist eine gute Nachricht: Ich bin fit“, schmunzelt der 29-Jährige und formuliert klar. „Die Vorfreude ist riesig! Wir sind bereit, den Kampf anzunehmen und durch Einsatz und Willen dieses Spiel zu gewinnen.“

Personal: Für das Stadtduell steht der nach wie vor Rekonvaleszent Lukas Klünter nicht zur Verfügung. Ebenfalls verzichten muss Coach Dárdai auf den verletzten Vladimir Darida und unseren rotgesperrten Kapitän Dedryck Boyata. Stevan Jovetić hat sich mittlerweile aus seiner Quarantäne freigetestet und steht zur Verfügung, wenn die kardiologische Untersuchung positiv ausfällt. Sollte dies nicht der Fall sein, hat Dárdai mit Davie Selke, Krzysztof Piatek und Ishak Belfodil mehrere Optionen für seinen Angriff parat. „Jeder dieser Spieler hat seine Stärken“, so unser Übungsleiter und hebt diese hervor: „Selke ist immer hochmotiviert und läuft gut an, bei Piatek wissen wir, wie cool er vor dem Tor ist und Belfodil hat sehr stark trainiert. Vielleicht stellen wir auch auf 4-4-2 um, wer weiß“, überlegt der 45-Jährige und verrät. „Ich habe ein gutes Bauchgefühl und versuche so aufzustellen, dass es für die Mannschaft am besten ist.“

Schiedsrichter: In Referee Dr. Felix Brych schickt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) einen seiner erfahrensten Schiedsrichter in die Hauptstadt. Der 46-Jährige pfeift seit 1999 für den Verband und stand bisher in 305 Bundesliga-Partien auf dem Rasen. Der Weltschiedsrichter von 2017 kommt mit der Erfahrung von jeweils zwei EM- und WM-Teilnahmen nach Berlin. Mit unserer 'Alten Dame' kam der Jurist bisher 39 Mal in Berührung (14 Siege, 14 Remis, 11 Niederlagen) – statistischer Mutmacher: Die vergangenen drei Aufeinandertreffen unter der Leitung des Müncheners haben unsere Spreeathener allesamt gewonnen. Darunter auch das Stadtduell mit dem FCU im vergangenen Dezember im Olympiastadion. Am Samstagabend stehen Mark Borsch und Stefan Lupp an den Seitenlinien. Vierter Offizieller ist Patrick Ittrich, Sven Jablonski und Thomas Stein überprüfen das Geschehen am Videobildschirm.

Expertenmeinung: Einer, der Erfahrungen bei beiden Teams gesammelt hat, ist Benjamin Köhler. Ausgebildet in unserer Fußball-Akademie, verbrachte der gebürtige Berliner die Jahre 1999 bis 2003 bei unserer ‘Alten Dame’ bevor es ihn nach Stationen in Essen, Frankfurt und Kaiserslautern von 2013 bis 2017 an die ‘Alte Försterei’ verschlug. „Ich verdanke beiden Vereinen sehr viel”, betont der 41-Jährige. „Hertha hat mir die Möglichkeit gegeben, Profifußballer zu werden und Union hat mich während meiner Erkrankung unterstützt.” Es schlagen also verständlicherweise zwei Herzen in seiner Brust, auch wenn das blau-weiße zurzeit etwas größer sein dürfte: Köhler spielt in unserer Seniorenmannschaft, sein Sohn Dian in unserer U14. Wie sieht denn dann seine Spielprognose aus? Der ehemalige Mittelfeldspieler wünscht sich, dass „es alles mitbringt, was man sich von einem Derby erwartet. Viele Zweikämpfe, viele Toraktionen und viel Kampf.” Auch ein Ergebnis lässt sich der ehemalige deutsche U21-Nationalspieler entlocken: „Ich hoffe, dass wir einige Tore sehen und gebe mich diplomatisch – 2:2.”

Hier gibt es unser Kurvenwissen in Leichter Sprache.

von Nicolaus Seiler