Niklas Stark dirigiert seine Mitspieler.
Profis | 17. November 2021, 16:29 Uhr

„Den guten Weg im Derby fortführen"

180 Pflichtspiele hat Niklas Stark bereits für Hertha BSC bestritten. Unsere Nummer 5 erlebte im blau-weißen Trikot zwischen Abstiegskampf und Europapokal schon viel. Inzwischen stehen auch drei Berliner Derbys in seiner Vita. Zuletzt führte der 26-Jährige unser Team im April dieses Jahres sogar als Kapitän ins Stadtduell mit dem 1. FC Union - und wird diese Aufgabe am Samstag (20.11.21, 18:30 Uhr) in Abwesenheit des gesperrten Dedryck Boyata erneut übernehmen. Starks Herangehensweise an das mit Spannung erwartet Spiel ändert sich dadurch aber wenig. „Jeder bei uns weiß, wie wichtig diese Partie ist. Da ist keine Extramotivation durch Einzelne nötig“, unterstreicht der zweifache deutsche Nationalspieler, der einen positiven Trend in den Reihen unserer ‘Alten Dame‘ ausgemacht hat. „Als Team haben wir uns inzwischen gefunden und sind auf einem guten Weg. Den gilt es fortzuführen – auch im Derby!“ Vor dem Kräftemessen in Köpenick spricht unser Vizekapitän in einer Medienrunde über…

… die Stimmung im Team und die Atmosphäre in der Kabine: Die Atmosphäre ist gut. Es ist eigentlich immer so, dass bessere Vorstellungen auf dem Platz auch in der Kabine spürbar sind. Die Arbeitsatmosphäre ist gelöster, wir wachsen als Team aktuell zusammen. An all dem müssen wir festhalten und weiterhin gut arbeiten, dann kann daraus etwas entstehen. Für unsere Nationalspieler, die unterwegs waren, ist es natürlich speziell, sofort das Derby vor der Brust zu haben. Wir wissen aber alle, wie wichtig diese Partie ist – für die Punkte, wenn wir auf die Tabelle schauen, aber auch für unsere Fans. Daher werden wir in jedem einzelnen Training und dann auch im Spiel einhundert Prozent geben!

… den Status quo des Teams und die positive Entwicklung: Es ist schwierig einzuordnen, wo wir aktuell stehen. Klar ist, dass wir jetzt ein Konstrukt, ein Gerüst haben und jeder weiß, was er auf dem Platz zu tun hat. Manchmal brauchen Dinge auch einfach etwas Zeit. Wir haben neue Kollegen hinzubekommen, Abstände und Automatismen müssen sich dann erst wieder einspielen. Inzwischen haben wir uns gefunden und ein besseres Gefühl füreinander. Dieses müssen wir jetzt gemeinsam festigen. Laufleistung, Zweikampfquote – im Moment sind wir auf einem guten Weg. Den gilt es fortzuführen, auch im Derby.

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Das ist eine wichtige Phase. In den vergangenen Wochen haben wir eine gute Kompaktheit an den Tag gelegt. Daran gilt es für uns anzuknüpfen. Dann werden wir auch in dieser Partie Punkte holen!
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-Niklas Stark

… notwendige Tugenden für ein erfolgreiches Derby und seine Rolle als Kapitän: In den vergangenen Wochen haben wir eine gute Kompaktheit an den Tag gelegt. Daran gilt es für uns anzuknüpfen. Das ist eine wichtige Phase. Wir müssen unser eigenes Spiel durchziehen und unsere Stärken ausspielen – dann werden wir auch in dieser Partie Punkte holen. Jeder bei uns weiß, was auf dem Spiel steht. Die Binde am Arm ist keine Extramotivation, daher ändert sich für mich nichts.

… die Favoritenrolle: Wer die innehat, wird sich zeigen. Es kann ein knappes, intensives Spiel werden, beide Mannschaften geben das her und kommen über Kompaktheit und Kampf – unabhängig davon, dass es ein Derby ist. Ich glaube, dass uns 90 Minuten erwarten, auf die sich alle Fans freuen dürfen!

Niklas Stark führt den Ball vor Unions Marcus Ingvartsen.
Stark am Ball, Vorteil Blau-Weiß: Das 3:1 in 2020/21 war unseren Vizekapitän sein schönstes Derby.

… volle Ränge und das Thema Sicherheit: Ich sehe es aus mehreren Richtungen. Es ist schon geil, ein volles Stadion zu haben und als Spieler diese Stimmung aufsaugen zu können. Aber selbstverständlich haben auch wir im Hinterkopf, dass die Corona-Zahlen wieder hochgehen. Das wird wohl ein etwas seltsames Gefühl sein. Trotzdem: Wir müssen den vollen Fokus darauflegen, unseren Job ordentlich zu machen – ob das Stadion dabei voll oder leer ist, ist nicht unsere Entscheidung. Gerade bei einem solchen Spiel dürfen wir uns nicht von Themen außerhalb des Rasens ablenken lassen.

… mögliche Fanaktionen: Ich weiß nicht, ob unsere Anhängerinnen und Anhänger etwas Spezielles geplant haben. Wir wissen aber unabhängig davon, dass die Fans hinter uns stehen, dass alle Herthanerinnen und Herthaner die Daumen drücken und wir auch im Stadion Unterstützung haben werden. Daher gehen wir in jedem Fall mit Rückhalt ins Derby – und das ist ein gutes Gefühl.

… sein schönstes Derby: Das war der 3:1-Sieg zu Hause in der Vorsaison! Obwohl wir vor leeren Rängen gespielt haben, hatte ich nach dem Schlusspfiff das Gefühl, dass wir mit unserem Sieg viele Menschen erreicht haben. Deshalb sind wir auch in die Kurve gegangen – es fühlte sich an, als hätten wir etwas zurückgeben können, und dafür wollten wir unseren Fans symbolisch danken. Das war ein sehr schönes Erlebnis.

von Konstantin Keller