Profis | 18. November 2021, 14:05 Uhr

"... dann ist es wichtig, wer wem gratulieren muss"

Medienschaffende bedienen Vergleiche, Fachleute stellen Prognosen auf und Fans führen heiße Debatten – keine Frage: Es ist Derbyzeit! Pál Dárdai möchte sich an all den Spekulationen und Vorhersagen jedoch nicht beteiligen. Unser Chefcoach legt vor der Partie beim 1. FC Union am Samstag (20.11.21, 18:30 Uhr) den Fokus ausschließlich auf die Dinge, die er mit seinem Trainerteam beeinflussen kann. "Wir freuen uns auf ein schönes Spiel und erwarten einen richtigen Fight. Wir müssen uns ins Derby reinbeißen", erklärte der Ungar auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Geschäftsführer Sport Fredi Bobic ergänzte voller Vorfreude: "Ein Stadtderby ist etwas Überragendes. Wir können stolz sein, dass es in Berlin ein Derby gibt – das ist ein Alleinstellungsmerkmal für die Stadt." Alle Aussagen unserer beiden Verantwortlichen hat herthabsc.com aufgeschrieben. Dabei sprach das Duo über ...

... die Bedeutung eines Stadtduells:

Pál Dárdai: Wir sollten glücklich sein, dass zwei Berliner Mannschaften in der Bundesliga spielen. Das sollte der Fokus sein. Am Montag gehen die Fans wieder zur Arbeit und dann ist es wichtig, wer wem gratulieren muss und wer sich etwas zwei Wochen lang anhören muss – diese Späßchen gehören doch dazu (schmunzelt). Das ist eine Riesenmotivation für uns, wir freuen uns auf ein schönes Spiel und erwarten einen richtigen Fight.

Fredi Bobic: Ein Stadtderby ist etwas Überragendes. Wir können stolz sein, dass es in Berlin ein Derby gibt – das ist ein Alleinstellungsmerkmal für die Stadt. Ich freue mich darauf, das erleben zu dürfen. Ein Derby hat einen speziellen Charakter für die Fans beider Vereine.

... Stevan Jovetić:

Pál Dárdai: Wenn 'Jove' es schaffen sollte, rechtzeitig und erfolgreich die medizinischen Untersuchungen zu absolvieren, wird er selbst entscheiden, wie viele Minuten er spielen wird. Aber auch wenn 'Jove' es nicht schafft, sind wir vorbereitet und sein Ausfall wäre keine Ausrede für uns. Wir haben Ishak, Davie und Kris – sie sind alle bereit.

... den Faktor Mentalität:

Fredi Bobic: Die Entwicklung unserer Mannschaft ist positiv. Wir haben in dieser Saison schon Spiele aufgrund unserer Mentalität herumgerissen, auch gegen vermeintlich größere Teams. Jetzt haben wir ein Derby vor der Brust – gegen ein Team, das auch fighten wird. Wir werden und müssen alles reinhauen. Draußen ist es kalt und grau, da müssen sich unsere Jungs automatisch bewegen (grinst).

... eine mögliche Favoritenrolle:

Fredi Bobic: Gibt es bei einem Derby einen Favoriten? Für mich nicht.

Pál Dárdai: Es gibt vor dem Spiel keinen großen Favoriten. In der ewigen Bundesliga-Tabelle steht Hertha deutlich weiter oben, wir haben in normalen Zeiten einen positiven Zuschauerschnitt und im Nachwuchs dominiert Hertha seit Jahren – wir haben eine schöne Vergangenheit. Ich bin froh, dass der 1. FC Union in der Bundesliga spielt, das ist gut für die Stadt. Aber wir sind eine Nasenspitze vor Union. Dennoch Glückwunsch und Respekt für ihre bisherigen Leistungen.

... die Zuschauerauslastung:

Fredi Bobic: In den Gesprächen mit dem Senat und dem 1. FC Union waren wir einstimmig der Meinung, dass wir das Spiel unter 2G-Bedingungen in Vollauslastung austragen können. Es gibt Vorgaben und an die halten wir uns. Stadien waren und sind nicht als Treiber der Infektion bekannt – und das wird von allen Seiten bestätigt. Deswegen halte ich es für sinnvoll, dass wir den Fans die Chance geben, ins Stadion zu gehen. Dass wir uns an Regeln halten, ist selbstverständlich. Aber das es bei diesem Thema Diskussionen gibt, ist auch klar.

von Simon Jötten