Bitter: Später Gegentreffer besiegelt knappe Niederlage
Im dritten Spiel binnen sieben Tagen feierte Profi-Torwart Oliver Christensen am Freitagabend gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig sein Pflichtspieldebüt für unsere U23. Jamil Najjar, Anton Kade und Luca Wollschläger, die zuletzt für unsere Regionalliga-Mannschaft aufliefen, fehlten aufgrund des Spiels unserer U19 im DFB-Pokal der Junioren am Samstag in Nürnberg.
Ereignisreicher Beginn: Möglichkeiten auf beiden Seiten
Die 659 anwesenden Zuschauerinnen und Zuschauer im Stadion auf dem Wurfplatz/Amateurstadion bekamen einen flotten Beginn zu sehen. Ali Abu-Alfa besaß nach nicht mal 60 Sekunden die ganz frühe Führungschance, blieb jedoch an einem Leipziger Abwehrbein hängen. Keeper Jan-Ole Sievers war bereits ausgespielt (1.). In Folge war Debütant Christensen bei mehreren Halbchancen der Gäste gefordert, löste diese Aufgaben allesamt souverän. Deutlich gefährlicher war es auf der Gegenseite, als Timur Gayret den Ball stark eroberte und Abu-Alfa mustergültig Florian Haxha in Szene setzte. Unsere Nummer 23 nahm die Kugel im Zentrum direkt und scheiterte an einer Glanzparade von Sievers (12.). Im Anschluss an den ersten blau-weißen Eckstoß zog Maurice Čović aus der Drehung ab, verfehlte aber deutlich (18.). Mitte des ersten Durchgangs ereignete sich im Nachgang eines blitzschnell ausgeführten Leipziger Freistoßes die beste Gelegenheit für die ganz in Gelb gekleideten Gäste, Bogdan Rangelov zielte per Pike nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (25.). 180 Sekunden später stellte Christensen gegen Djamal Ziane seine ganze Klasse unter Beweis und entschärfte hervorragend (28.). In Folge prägten intensive, aber fair geführte Zweikämpfe das Bild eines Regionalliga-Spiels auf gutem Niveau. Jonas Dirkner schloss sieben Zeigerumdrehungen vor dem Pausentee einen ansehnlichen Angriff über mehrere Stationen ab, fand in Sievers seinen Meister (38.). Mit diesem torlosen Zwischenstand ging es für beide Teams in die Kabinen.
Später Leipziger Siegtreffer
Den zweiten Abschnitt eröffneten unsere 'Bubis' mit einem offensiven Wechsel: Stürmer Marten Winkler ersetzte Abwehrspieler Christalino Atemona. Unsere Spreeathener agierten aus dieser offensiveren Grundordnung äußerst aktiv und erspielten sich über Gayret und Abu-Alfa eine vielversprechende Gelegenheit. Doch der gut aufgelegte Sievers war rechtzeitig zur Stelle und verhinderte gegen unsere Nummer 7 das 0:1 aus Sicht der Gäste (59.). Diese Chance war bis zur Schlussphase die einzige nennenswerte Abschlussmöglichkeit, beide Teams standen kompakt und ließen wenig bis gar nichts zu. So dauerte es bis zur 77. Minute als wieder ein Raunen durch unser Amateurstadion ging: Čović visierte nach einem Solo die linke untere Ecke an, Sievers tauchte ab und packte sicher zu. Auf der Gegenseite vereitelte Röcker gegen Zak Piplica mit einer bärkenstarken Grätsche den Gegentreffer (80.). Vier Zeigerumdrehungen später war unsere Defensive dann machtlos: Robert Berger bediente Ziane, der per Kopf etwas aus dem Nichts den 1:0-Führungstreffer markierte (84.). Da unseren Herthanern in den Schlussminuten keine passende Antwort mehr gelang, setzte es trotz einer erneut ansprechenden Leistung gegen ein Team aus der Spitzengruppe eine knappe Niederlage für unsere Mannschaft.
„Wichtig wird es für uns sein, Lehren aus der Partie zu ziehen"
„Niederlagen schmerzen immer, gerade durch so einen späten Gegentreffer", kommentierte Ante Čović die bittere Pleite, doch richtete den Blick direkt auf die Aufarbeitung der Partie: „Wichtig wird es jetzt für uns sein, die Lehren daraus zu ziehen, damit wir solche Spiele in Zukunft nicht mehr verlieren. Wenn wir das schaffen, sind wir auf einem guten Weg", so der 46-Jährige. Nach einer intensiven Englischen Woche bekommt unsere U23 nun einige Tage zum Durchatmen. Die nächste Aufgabe wartet auf unsere Berliner am 20. November (13:00 Uhr) beim FC Energie Cottbus.
So spielte Hertha: Christensen – Gurschke, Atemona (46. Winkler), Röcker, Fuchs – Albrecht, Dirkner, Čović – Gayret, Abu-Alfa (71. Michelbrink), Haxha
Tore: 0:1 Ziane (84.)
Schiedsrichter: Henry Müller
Spielort: Stadion auf dem Wurfplatz/Amateurstadion
Zuschauerzahl: 659