Unsere Leihspieler in einer Collage.
Profis | 23. Dezember 2021, 13:11 Uhr

Von Augsburg bis nach Bordeaux, von Bochum bis nach Valencia

„Wir haben für jede einzelne Personalie – egal ob Neuzugang oder Abgang – gefightet“, hatte Fredi Bobic Anfang September kurz nach Schließung des Sommer-Transferfensters erklärt. In den vergangenen knapp vier Monaten haben sich unsere neuen Herthaner eingelebt, erste Spuren auf dem Platz hinterlassen und Lust auf mehr gemacht. Diese Jungs bezeichnete unser Geschäftsführer Sport als „Spieler, die für unser Trikot brennen“. Doch wie geht es eigentlich den Akteuren, die unseren Hauptstadtclub im Sommer vorübergehend verlassen haben? Die Winterpause nutzt herthabsc.com, um zu beleuchten, wie es bei unseren sieben verliehenen Profis läuft.

Ein Quartett ist dabei in der Bundesliga geblieben. Für Jessic Ngankam startete die Station SpVgg Greuther Fürth denkbar ungünstig. Nach einem ersten Einsatz im Testspiel zog sich der 21-Jährige im Training eine schwere Knieverletzung zu. Seitdem schuftet er an seinem Comeback. „Wir unterstützen Jessic, der seine Reha in Berlin absolviert, so gut es geht und hoffen, dass er in dieser Saison noch zu einigen Einsätzen kommt“, sagt Bobic. Unser Eigengewächs hat genau dieses Ziel. „Ich gebe alles dafür. Mein nächstes Ziel ist es, zu Beginn des Jahres wieder mehr auf dem Platz und etwas mit dem Ball zu machen."

Stammplätze im Zentrum

Nach verkürzter Sommerpause durch die U21-EM und Olympia hat Arne Maier beim FC Augsburg inzwischen Fuß gefasst. 14 Mal lief der Mittelfeldfeldspieler für die Augsburger auf – und bereitete zwei Treffer vor. „Arne ist ein guter Junge, den wir weiter beobachten. Es ist schön, wenn du Spieler verleihst und die auch Spielpraxis kriegen“, äußert sich Bobic über den Blondschopf, der nicht nur bei seiner Rückkehr ins Olympiastadion, sondern auch beim Heimsieg des FCA gegen Bayern München einen schönen Fußballtag erlebte. „Der Sieg gegen Bayern war ein Highlight, das uns aber auch nur drei Punkte eingebracht hat. Wir müssen weiter hart arbeiten, dabei will ich der Mannschaft helfen“, sagt der 22-Jährige.

Ebenfalls im defensiven Mittelfeld zu Hause ist Eduard Löwen, der diese Saison für den VfL Bochum aufläuft. Der Rechtsfuß, der zuletzt wegen einer Corona-Infektion pausieren musste, verzeichnete bislang zwölf Einsätze – unter anderem beim 3:1-Sieg unserer Blau-Weißen im Ruhrgebiet am 4. Spieltag. Dabei bereitete der 24-Jährige, der auch im deutschen Olympiaaufgebot stand, insgesamt drei Tore vor. „Ich habe immer gespielt, wenn ich fit und gesund war. Das Ziel habe ich auch in der Rückrunde“, unterstreicht der Rechtsfuß. Genau verfolgen wird das unsere sportliche Leitung. „Bei Edu ist es wie bei Arne. Wir freuen uns, dass er seine Minuten sammelt“, sagt Bobic.

Internationale Erfahrungen für Lukébakio

Beim direkten Aufeinandertreffen zwischen unseren Spreeathenern und dem VfL Wolfsburg trug Dodi Lukébakio noch unser blau-weißes Trikot – und erzielte sogar das zwischenzeitliche 1:0. Danach folgten 13 Bundesliga-Partien (drei Vorlagen) sowie sechs Spiele in der UEFA Champions League für die Wölfe. „Für Dodi ist es eine spannende Erfahrung gewesen, international zu spielen. So etwas bringt jeden Profi in seiner Entwicklung weiter“, weiß Bobic. Der 24-Jährige möchte in der zweiten Saisonhälfte immer wichtiger für seine Mannschaft werden. „Für uns geht es darum, Konstanz reinzubekommen", verdeutlicht Lukébakio. „Ich möchte dem Team dabei mit Toren, Vorlagen und guten Leistungen helfen."

Einsätze in Frankreich, Spanien und den Niederlanden

Auf eine neue Liga eingestellt hat sich dagegen ein Trio. Javairô Dilrosun legte in 15 Begegnungen drei Treffer für Girondins Bordeaux in der französischen Ligue 1 auf. Der Traditionsclub steht aktuell auf Rang 17. „Die Umstellung war in den ersten Wochen nicht ganz so leicht, aber dann hat es schnell geklappt. Ich bin froh über jedes Spiel und wenn ich der Mannschaft helfen kann", so der 23-Jährige. Landsmann Daishawn Redan absolvierte bislang zehn Partien für den PEC Zwolle in der niederländischen Eredivisie (zwei Tore). Allerdings rangiert der 20-jährige Angreifer mit seinen Kollegen momentan auf dem letzten Platz. Gesetzt in der Innenverteidigung des FC Valencia ist Omar Alderete. Der 24-Jährige verteidigte bei 14 seiner 15 Einsätze in der Startelf (ein Tor), pausierte allerdings zuletzt wegen einer Corona-Infektion. In La Liga kämpft der Champions League-Finalist von 2001 erneut um den Einzug in den Europapokal. „Auch wenn die Jungs nicht mehr in der Bundesliga aktiv sind, bleiben sie selbstverständlich auf unserem Radar“, betont Bobic. Denn klar ist: Nicht nur unsere sportliche Leitung hat bei den Transfers gefightet, auch die verliehenen Spieler tun dies. Nicht in den Verhandlungen, aber auf dem Rasen. 

von Florian Waldkötter