Jordan Torunarigha beim Betreten des Rasens im Olympiastadion.
Profis | 5. Januar 2022, 16:41 Uhr

"Als Team zeigen, dass es keine Eintagsfliege war"

Jordan Torunarigha kannte keine Gnade: Im Trainingsspiel auf abgestecktem Kleinfeld ging unser Innenverteidiger mit vollem Einsatz zu Werke. Hier ein kompromissloser Zweikampf, da ein cleveres Blocken und alles gepaart mit klaren Kommandos. Nach der Übungseinheit war die ernste Miene gewichen - und der 24-Jährige flachste wieder mit seinen Kollegen. Unser Abwehrmann paarte nicht nur in dieser Situation die nötige Lockerheit mit klaren Fokus. Attribute, die im Leistungssport den Unterschied ausmachen können. Attribute, die unser Eigengewächs nach einer komplizierten Hinrunde mit langer Verletzungspause wieder in die Startelf gespült haben. Doch die vergangenen Monate sind abgehakt, der Blick unserer 25 ruht auf den bevorstehenden Aufgaben. „Wir wollen als Team zeigen, dass die Leistung und das Ergebnis gegen Dortmund keine Eintagsfliege war. Diese Performance möchten wir kontinuierlich abrufen! Dafür geben wir alle Gas im Training“, betont “Jordany“ gegenüber herthabsc.com. Vor dem Rückrundenstart gegen den 1. FC Köln am Sonntag (09.01.22, 15:30 Uhr) spricht der Linksfuß über die Ziele für die verbleibenden 17 Partien und die Details, die gegen die Domstädter entscheidend sein können.

herthabsc.com: Jordan, zunächst einmal wünschen wir dir noch ein frohes neues Jahr! Bevor wir über das Sportliche sprechen: Konntest du die Feiertage zur Erholung nutzen?
Torunarigha: Vielen Dank, das wünsche ich euch auch. Ich habe die Zeit genutzt, um mit meiner Familie zusammen zu sein. Es war sehr schön, mal wieder abzuschalten. Doch seit dem Start der Vorbereitung liegt der Fokus wieder voll auf Hertha BSC, denn wir möchten gut in die Rückrunde starten.

herthabsc.com: Fast sieben Tage Vorbereitung liegen hinter euch, ihr steckt schon wieder mitten in der Spieltagswoche. Welchen Eindruck hinterlässt die Mannschaft bei dir?
Torunarigha: Alle Jungs sind heiß und unfassbar motiviert. Wir wollen als Team zeigen, dass die Leistung und das Ergebnis gegen Dortmund keine Eintagsfliege war. Diese Performance möchten wir kontinuierlich abrufen! Dafür geben wir alle Gas im Training.

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Ich muss in jeder Partie einfach meinen Job machen – und das habe ich auch gegen den BVB mit bestem Gewissen gemacht. Das möchte ich nun Spiel für Spiel unseren Fans zeigen.
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-Jordan Torunarigha

herthabsc.com: Nach einer hartnäckigen Oberschenkelverletzung hast du dich Ende des vergangenen Jahres in die Startelf zurückgekämpft. Wie fällt, auch mit etwas Abstand, dein Hinrundenfazit aus?
Torunarigha: Alles in allem war es eine schwierige Hinrunde für uns – auch für mich persönlich mit meiner Verletzung. Wir haben viele Punkte unnötig liegen gelassen. Nichtsdestotrotz haben wir uns zum Ende stark verbessert und wichtige Zähler eingefahren. In der Rückserie wollen wir nun genau an diese Auftritte anknüpfen.

herthabsc.com: Vor allem gegen Dortmund hast du mit einer hohen Zweikampf- und Passquote geglänzt. Sind es genau diese Duelle, für die man als Innenverteidiger Fußball spielt?
Torunarigha: Natürlich freue ich mich über solche Werte, doch ich schaue nicht allzu sehr auf diese Statistiken. Ich muss in jeder Partie einfach meinen Job erledigen – und das habe ich auch gegen den BVB nach bestem Gewissen gemacht. Das möchte ich nun Spiel für Spiel unseren Fans zeigen.

herthabsc.com: Blicken wir auf das vor uns liegende Jahr 2022. Welche Ziele hast du dir persönlich, aber auch mit dem Team für die Rückserie gesetzt?
Torunarigha: Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass wir von Anfang an so viele Punkte sammeln wie möglich. Da habe ich auch überhaupt keine Sorge, dass uns das nicht gelingen sollte. Wir wollen zeigen, was in uns steckt und unser Potenzial abrufen. So spannend wie in der vergangenen Saison wollen wir es nicht nochmal machen (schmunzelt).

Alexander Schwolow und Jordan Torunarigha umarmen sich.
Gemeinsam Hertha: Alexander Schwolow und Jordan Torunarigha umarmen sich nach dem BVB-Heimsieg.

herthabsc.com: Los geht es am Sonntag (09.01.22, 15:30 Uhr) gegen den 1. FC Köln im Olympiastadion. Was für eine Partie erwartest du?
Torunarigha: Es kommt vor allem darauf an, dass wir läuferisch dagegenhalten. Die Kölner spulen in jeder Begegnung sehr viele Kilometer ab und rennen, was das Zeug hält. Außerdem sind sie die Mannschaft, die aus dem Spiel die meisten Flanken schlägt (insgesamt 257; Anm. d. Red.). Da dürfen wir ihnen auf den Außen nicht zu viel Platz geben und müssen im Zentrum hellwach sein, denn dort haben sie in Anthony Modeste einen Stürmer, der die Bälle sehr gut verwerten kann.

herthabsc.com: Was wird entscheidend sein, um die Geißböcke zu besiegen?
Torunarigha: Wir müssen dem Gegner unser Spiel aufzwingen. Wenn wir die Kölner erstmal in die Partie kommen lassen, wird es gefährlich für uns. Deshalb müssen wir von Beginn an dominant auftreten und auch im läuferischen Bereich sehr viel investieren.

herthabsc.com: Gegen die Rheinländer standest du in deiner Laufbahn zwei Mal auf dem Platz, in beiden Duellen blieben wir ungeschlagen und ohne Gegentreffer. Ein gutes Omen für Sonntag?
Torunarigha: Na, sieh mal einer an (lacht). Selbstverständlich ist das ein gutes Omen – so darf es gerne weitergehen. Wir wollen unseren Fans zu Rückrundenbeginn im eigenen Stadion die drei Punkte schenken!

von Simon Jötten