Cimo Röcker ist vor dem Spiel gegen Leipzig am Handy.
Mach dich Hertha! | 3. Januar 2022, 10:00 Uhr

Sieben Tipps fürs Digital Detox: Weniger Handy, mehr du!

Auf dem Fernseher läuft das Berliner Stadtderby und ihr habt den Führungstreffer unserer Blau-Weißen verpasst, weil ihr am Smartphone euren Instagram-Feed gecheckt habt? Das mag unvorstellbar klingen, gehört für manchen Fan aber doch zur Realität. Wie gut, dass es die Wiederholungen gibt: Jetzt das Tor noch einmal so richtig genießen – aber dann weg mit dem Handy. 

Ein Ärgernis, das nach dem Derbysieg schnell vergessen ist. Im Alltag kann sich der ständige Blick aufs Smartphone jedoch langfristig negativ auf unser gesamtes Wohlbefinden auswirken. Denn während wir uns mit dem Telefon beschäftigen, konsumieren wir extrem viele Informationen in besonders kurzer Zeit. Das ist purer Stress und wir sind maßlos überfordert, da wir gar nicht alles verarbeiten können, was wir in dieser Zeit aufsaugen. Die Folge: Wir verlieren den Fokus auf das Wesentliche – auf uns selbst und unser soziales Umfeld. 

Auswirkung auf Konzentration und soziale Kontakte 

Was glaubt ihr: Wie oft checkt ihr euer Smartphone? „Laut einer wissenschaftlichen Studie entsperren wir im Schnitt alle 18 Minuten unser Handy. Das führt dazu, dass wir uns oft nie länger als 18 Minuten auf eine Aufgabe konzentrieren“, gibt Selina Koch als Sportpsychologin unserer Fußball-Akademie zu bedenken. Das belastet insbesondere junge Menschen, die noch zur Schule oder Uni gehen. Aber auch im Berufsalltag kann dies zum Problem werden. 

Prince Boateng führt auf dem Smartphone ein Video-Gespräch.

Eine weitere Schwierigkeit ist für manche ein zunehmender Mangel an „echter“ sozialer Interaktion: Wer ein Bild liked, einen Kommentar hinterlässt oder sich durch die Stories seiner Freunde swiped, bekommt schnell das Gefühl, doch alles mitbekommen zu haben. Dabei lag man die ganze Zeit zu Hause auf dem Sofa mit dem Handy in der Hand – anstatt Freunde anzurufen, sich auf einen Kaffee zu verabreden oder sich mit den Eltern oder dem Partner / der Partnerin zu unterhalten. 

Selbsttest: Greift ihr zu häufig zum Smartphone? 

Offizielle oder wissenschaftliche Kriterien für ein „zu viel“ gibt es nicht. Aber wer sich seinen Handykonsum vor Augen führt, erkennt in der Regel selbst, ob er oder sie nicht lieber etwas Zeit ohne das Smartphone verbringen sollte. 

  • Strichliste führen: Wie häufig greift ihr zum Handy? Führt die Liste konsequent über einen ganzen Tag und hinterfragt euch, ob weniger nicht mehr wäre. 
  • Bildschirmzeit kontrollieren: Die meisten Smartphones können euer Nutzungsverhalten tracken und euch verraten, wie viel Zeit ihr am Bildschirm oder mit bestimmten Apps verbracht habt – alles noch im grünen Bereich? 
  • Benachrichtigungen ausstellen: Deaktiviert alle Push-Benachrichtigungen und testet euer Verhalten. Greift ihr jetzt seltener zum Handy oder ist der Blick auf Smartphone schon intuitiv in Fleisch und Blut übergegangen? 

Digital Detox: Sieben Tipps für mehr Achtsamkeit 

Habt ihr für euch festgestellt, dass euch etwas weniger Zeit am Handy guttun würde, dann findet ihr hier ein paar einfache Tipps, euer Vorhaben in die Tat umzusetzen. Gelangt mit Digital Detox zu mehr Achtsamkeit, damit ihr nicht nur die Tore unserer Herthaner nicht mehr verpasst, sondern auch eure eigenen Bedürfnisse und Gefühle wieder besser wahrnehmt: 

  • Routinen erkennen: Greift ihr in bestimmten Situationen zum Handy? Wenn ihr diese erkennt, könnt ihr bewusst gegensteuern. 
  • Handyfreie Räume einrichten: Verbannt das Handy zum Beispiel aus dem Schlafzimmer. So vermeidet Handy-Daddeln in den späten Abendstunden und verschafft euch einen erholsameren Schlaf. Für das rechtzeitige Aufstehen solltet ihr euch deshalb einen normalen Wecker zulegen. 
  • Analoge Zeit aktiv einplanen: Zum Beispiel zwei Stunden vorm Einschlafen das Handy in die Schublade legen und eure Freunde wissen lassen, dass ihr dann nicht erreichbar seid. Das vermindert den Druck, auf jede Nachricht reagieren zu müssen. Dies könnt ihr dann am nächsten Morgen erledigen. 
  • Privates Handy und Businesshandy trennen: Wenn berufliche Nachrichten nicht mehr zwischen den privaten auftauchen, fällt euch das Abschalten im Urlaub oder am Wochenende sehr viel leichter. Ihr könnt das Arbeitshandy so auch einfach in der Schublade verschwinden oder zu Hause lassen. 
  • Benachrichtigungen ausschalten: Reagiert ihr vor allem auf Push-Nachrichten? Dann stellt diese dauerhaft oder zu bestimmten Zeiten aus, etwa während des Lernens oder beim Arbeiten. 
  • Browser statt Apps verwenden: Eine App ist schnell geöffnet. Müsst ihr hingegen für einen entsprechenden Dienst erst umständlich den Browser aufrufen und Login-Daten eingeben, kann euch dies vom schnellen Griff zum Handy abhalten. 
  • Alternativen bewusst machen: Zwingt euch beim Daddeln am Handy regelmäßig dazu, darüber nachzudenken, ob ihr gerade nicht eigentlich etwas ganz anderes tun wolltet. Macht euch in diesen Momenten bewusst, warum euch euer eigentliches Vorhaben guttun würde – und setzt es um.

Hier findet ihr Tipps, wie ihr souverän mit sozialen Medien umgeht. 

Mit der AOK Nordost hat Hertha BSC seit vielen Jahren einen starken und kompetenten Gesundheitspartner an seiner Seite. Unter dem Motto „Mach‘ Dich Hertha“ geben euch unsere Trainer und Spieler Tipps für ein gesünderes Leben. Die blau-weißen Experten informieren euch über wichtige Bereiche der Gesundheit wie Bewegung.

von Tolga Üzüm