Suat Serdar ist einen Schritt schneller am Ball als Niklas Süle.
Profis | 23. Januar 2022, 19:27 Uhr

Heimniederlage gegen starke Bayern

Tayfun Korkut wechselte unsere Anfangsformation im Vergleich zum Pokalspiel auf vier Positionen und setzte auf eine Fünferkette. Für den verletzten Niklas Stark (Sprunggelenk) rückte Linus Gechter in die Mannschaft – sein Startelf-Debüt in der fünften Bundesliga-Partie! Márton Dárdai, der für Santiago Ascacíbar spielte, agierte an dessen Seite im Abwehrzentrum, Peter Pekarík übernahm rechts für Lukas Klünter. In der Offensive erhielt Myziane Maolida den Vorzug vor Marco Richter. Erstmals in unserem Kader stand Fredrik Bjørkan. Ebenfalls erfreulich: Stevan Jovetić kehrte nach seiner Verletzungspause zurück und nahm zunächst auf der Bank Platz. Jordan Torunarigha (Sprunggelenk) fehlte ebenso wie Davie Selke, der positiv getestet wurde und in Isolation ist.

Der Abschluss des 20. Spieltags begann mit einer Schrecksekunde für unsere Blau-Weißen. Nach Flanke von Thomas Müller traf Corentin Tolisso früh für die Bayern (2.), doch der VAR kassierte den Treffer wegen einer Abseitsstellung des Franzosen ein (3.). Unsere Alte Dame hatte in der Anfangsphase Schwerstarbeit in der Defensive zu leisten – gerade Alexander Schwolow rückte dabei in den Mittelpunkt: Erst klärte unser Schlussmann doppelt gegen Müller (9.), dann parierte er einen Distanzschuss von Kingsley Coman (10.), hielt gegen Leroy Sané (12.), fing einen Coman-Kopfball sicher (16.) und entschärfte reaktionsschnell mit einer Hand einen Versuch von Robert Lewandowski aus kurzer Distanz (19.). In der Offensive setzten unsere Jungs zwei Zeigerumdrehungen später das erste Ausrufezeichen: Nach Flanke von Vladimír Darida prüfte Ishak Belfodil Manuel Neuer mit einem Kopfball (21.).

Gegentor nach ersten Offensivaktionen

Unser Team gestaltete die Begegnung zunehmend offener – und kreierte eigene Aktionen: Nach Steilpass von Belfodil zielte Maolida daneben. Ausgerechnet in dieser Phase schlug der Tabellenführer in Person von Tolisso nach Flanke von Coman zu und markierte die FCB-Führung (25.). Bayerns Nummer 24 verpasste nach etwas mehr als einer halben Stunde den Doppelpack, als er eine Hereingabe von Serge Gnabry klar über den Kasten beförderte (33.). Unsere Spreeathener stemmten sich gegen die Münchner, kämpften leidenschaftlich, doch zunächst verhinderte unser Keeper einen höheren Rückstand. Im Duell mit Lewandowski behielt Schwolow erneut die Oberhand und kratzte einen Schuss blitzschnell aus der Ecke (35.). Sekunden vor dem Pausenpfiff war unser Torhüter gegen Müller machtlos, der einen Freistoß von Joshua Kimmich gekonnt über die Linie drückte (45.). 

Bildergalerie: Die Bilder zum Spiel: Hertha BSC - FC Bayern München

Auch nach dem Seitenwechsel zeigte der Rekordmeister, dass er absolut zu Recht als eine der stärksten Mannschaften Europas gilt. Sanés Abschluss flog knapp am Pfosten vorbei (50.), aber die ganz große Chance besaßen unsere Jungs: Belfodil behauptete den Ball stark, Maximilian Mittelstädt flankte punktgenau, doch in der Mitte grätschte unsere Nummer 6 das Spielgerät aus fünf Metern drüber (52.). Sechs Minuten später wechselte unser Coach drei Mal: Bjørkan, der mit Dynamik zu Gefallen wusste, feierte seine Premiere. Dazu kamen Ascacíbar und Marvin Plattenhardt für Dárdai, Mittelstädt und Darida (58.). Die nächsten Möglichkeiten gehörten jedoch Gnabry (61., 62.). Dennoch blieben unsere Herthaner durchaus mutig, der Einsatz stimmte an diesem Abend auf jeden Fall. Allerdings musste zunächst Schwolow nicht zum ersten Mal sein Können gegen Müller unter Beweis stellen (66.).

Joker Ekkelenkamp trifft wieder  

Sein Comeback feiert derweil Jovetić, der für Maolida auf den Rasen kam (69.). Eine knappe Viertelstunde vor Schluss stellten sich unsere Jungs selbst ein Bein. Der bis dahin so starke Schwolow passte zu kurz zu Gechter, Sané sprintete dazwischen und schob zum 3:0 ein (75.). Zu allem Überfluss erhöhte Gnabry kurz darauf zum 4:0 (79.). Für Ergebniskosmetik sorgte der frisch eingewechselte Jurgen Ekkelenkamp nur 20 Sekunden nach seiner Einwechslung. Das 1:4 war das dritte Saisontor des Niederländers (80.) – und gleichbedeutend mit dem Endstand, denn Sanés Schlenzer zählte nicht (88.).  

Am kommenden Wochenende ruht der Spielbetrieb in der Bundesliga, am 4. Februar (20:30 Uhr) empfängt unser Hauptstadtclub den VfL Bochum im Olympiastadion.

Hertha BSC: Schwolow – Gechter, Boyata (C), Dárdai (58. Bjørkan) – Pekarík, Tousart, Darida (58. Ascacíbar), Mittelstädt (58. Plattenhardt) – Myziane (69. Jovetić), Belfodil (80. Ekkelenkamp), Serdar

FC Bayern München: Neuer (C) – Pavard, Süle, Hernández (80. Upamecano) – Gnabry (80. Musiala), Kimmich, Tolisso (69. Sabitzer), Coman (69. Richards) – Müller (80. Wanner), Sané - Lewandowski

Tore: 0:1 Tolisso (25.), 0:2 Müller (45.), 0:3 Sané (75.) 0:4 Gnabry (79.), 1:4 Ekkelenkamp (80.)

Schiedsrichter: Bastian Dankert

Gelbe Karten: Serdar

Zuschauerzahl: 3.000

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von Florian Waldkötter