„Das hat mich nach vorne gebracht“

Stevan Jovetić hatte sein Ziel fest im Blick. Der Angreifer visierte im Trainingsspiel mit viel Platz den Ball an, doch wie auf der Überholspur kam Maximilian Mittelstädt angerauscht und eroberte im Zweikampf die Kugel. Der Montenegriner war angestachelt, warf Mütze und Handschuhe beiseite und wollte es wissen. Doch auch in den anstehenden Duellen behielt unsere Nummer 17 die Oberhand – symbolisch für Mittelstädts aktuelle Performance: An ihm gibt es derzeit kaum ein Vorbeikommen. „Momentan fühle ich mich topfit. Ich arbeite im körperlichen Bereich verstärkt individuell, das hat mich nach vorne gebracht und davon profitiere ich aktuell“, sagt der Linksverteidiger, der seit dem 18. Dezember ununterbrochen in unserer Startelf steht. Vor dem Auswärtsspiel bei Greuther Fürth (Sa., 12.02.22, 15:30 Uhr) ordnet der 24-Jährige gegenüber herthabsc.com sein Leistungshoch ein, spricht über gezogene Schlüsse aus der Bochum-Analyse und benennt Faktoren, die im Duell mit dem Kleeblatt zum Sieg führen sollen.

herthabsc.com: Maxi, in den bisherigen Einheiten der Woche war ordentlich Feuer drin, erschöpft und verschwitzt seid ihr vom Platz gekommen – die Vorbereitungen auf Fürth laufen also bereits auf Hochtouren?
Mittelstädt: Ja, dabei liegt der Fokus auf unserem Zweikampfverhalten und dem Gegenpressing, so wie wir es gegen Bochum in der ersten Hälfte gezeigt haben. Nach Ballgewinnen wollen wir schnell umschalten und ins Eins gegen Eins gehen – das haben wir in Spielformen trainiert. Am Ende des Tages kommt es natürlich darauf an, dass wir Tore schießen, das hat uns in den vergangenen Wochen etwas gefehlt.

herthabsc.com: Unser Auftritt gegen Bochum war von einer Leistungsschwankung geprägt. Welche Schlüsse habt ihr aus eurer Analyse gezogen?  
Mittelstädt: Das Spiel haben wir abgehakt, wir müssen uns natürlich an der Leistung aus der ersten Halbzeit orientieren. Wir wollen in Fürth über 90 Minuten so auftreten wie gegen den VfL im ersten Durchgang. Nach Gegentoren dürfen wir nicht zusammenfallen und müssen kaltschnäuziger werden, um nach solchen Rückschlägen besser zurückzukommen. Das müssen wir schleunigst verbessern und in solchen Situationen einen kühleren Kopf bewahren. Wir haben schon sehr gute, aber auch sehr schlechte Partien abgeliefert. Wenn wir beispielsweise immer so aufgetreten wären wie gegen den BVB, dann hätten wir derzeit keine Probleme. Genau da müssen wir hin und insgesamt mehr Konstanz reinbekommen.

herthabsc.com: Apropos BVB: Seit dem Hinrundenabschluss stehst du ununterbrochen in der Startelf. Wie fit fühlst du dich aktuell?
Mittelstädt: Ich mache nicht viel anders als sonst (schmunzelt). Ich versuche wie immer in jedem Training und in jedem Spiel Vollgas zu geben, um der Mannschaft zu helfen. Momentan fühle ich mich topfit. Ich arbeite im körperlichen Bereich verstärkt individuell, das hat mich nach vorne gebracht und davon profitiere ich aktuell.

herthabsc.com: Du spielst deine siebte Saison für unseren Hauptstadtclub, hast schon die eine oder andere Herausforderung erfolgreich gemeistert. Was macht dir Mut, dass wir uns zeitnah von den unteren Rängen entfernen können?
Mittelstädt: Wie im Gespräch bereits angeklungen: Es ist diese Woche sehr viel Feuer drin im Training. Das ist genau das, was wir brauchen. Wir müssen als Mannschaft zusammenhalten und wenn es darauf ankommt, zeigen, dass wir ein Team sind. Das müssen wir in den kommenden Wochen konstant abrufen. So wie wir in der vergangenen Saison gemeinsam den Klassenerhalt geschafft haben!

herthabsc.com: Einen wichtigen Schritt können wir bereits am Samstag (12.02.22, 15:30 Uhr) bei Greuther Fürth gehen. Mit welchen Erwartungen gehst du ins Duell?
Mittelstädt: Das wird ein ähnliches Spiel wie gegen Bochum: umkämpft und sehr hart. Wir müssen von Anfang an mit hohem Elan und der Einstellung, dass wir es definitiv schaffen werden, in die Partie gehen. Dann bin ich überzeugt, dass wir ein positives Resultat erzielen werden.

herthabsc.com: Für dich persönlich ist es das erste Duell mit der Spielvereinigung. Stellt das eine besondere Konstellation für dich dar?
Mittelstädt: Ah ja, jetzt wo ich es höre, ist es mir bewusst geworden (lacht), aber darüber mache ich mir im Vorfeld eigentlich keine Gedanken. Dass ich gegen den Gegner noch nicht gespielt habe, ist für mich nichts Außergewöhnliches. Auch wenn es jetzt eine Phrase ist: Für mich ist jedes Bundesliga-Spiel etwas Besonderes.

herthabsc.com: Die Fürther sind seit vier Heimspielen ungeschlagen und erleben derzeit wohl ihre stärkste Saisonphase. Mit welchen Kniffen können wir das Kleeblatt bezwingen?
Mittelstädt: Wir werden offensiv gut aussehen und mit viel Power über die Außen kommen müssen. Im Zentrum haben wir zwei gute Stürmer, die unsere Tore erzielen werden. Außerdem wird auch das nötige Spielglück am Samstag auf unserer Seite sein - ich habe da so etwas im Gefühl … (grinst).