"Ich spüre Zusammenhalt"
Tayfun Korkut und Fredi Bobic hätten sicher lieber über andere Themen gesprochen, doch auch bei der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den SC Freiburg (26.02.22, 15:30 Uhr) drehte sich einiges um unser blau-weißes Personal. Denn während Maximilian Mittelstädt und Jurgen Ekkelenkamp nach ihrer Corona-Infektion bereits wieder mit dem Team trainiert haben, meldete sich Alexander Schwolow krankheitsbedingt ab. „Wir müssen noch warten – und zwar auf allen Positionen. Aber ich spüre Zusammenhalt auf allen Ebenen und dass wir diese Situation annehmen“, sagte unser Trainer, der Flexibilität und Reaktionsschnelligkeit bei der Zusammenstellung des Kaders ankündigte und von seinen Schützlingen forderte, „die Ausfälle als Mannschaft aufzufangen.“ Die ersten 60 Minuten aus dem Spiel gegen Leipzig machen Bobic Mut. „Wir müssen die richtige Haltung haben und die Ruhe auszustrahlen, um zu sagen: Ärmel weiter hochkrempeln, die Sache angehen, irgendwann muss es sich drehen. Am Sonntag haben die Jungs gezeigt, dass wir trotz Ausfällen gegen eine gute Mannschaft bestehen können, wenn – und das ist klar – alle Rädchen über 90 Minuten ineinandergreifen.“ Alle Aussagen der Pressekonferenz hat HerthaTV aufgezeichnet, herthabsc.com hat einige Kernaussagen notiert. Fußballlehrer und Geschäftsführer über...
... die Herausforderung im Breisgau:
Tayfun Korkut: Wir haben uns nicht nur auf die Kopfballstärke der Freiburger vorbereitet, sondern auch auf alle Eventualitäten. Wir wissen, was auf uns zukommt, denn wir treffen auf eine Mannschaft, die einfache Dinge außergewöhnlich gut umsetzt und deswegen da oben steht. Unser Ziel ist es, mit denen uns zur Verfügung stehenden Spielern eine Top-Leistung zu bringen.
Fredi Bobic: Meine Wertschätzung für den Verein und die handelnden Personen in Freiburg ist unheimlich groß. Christian Streich und sein Team machen es hervorragend und das auf eine sympathische Art. Der Sport-Club hat es geschafft, über Jahre eine funktionierende Mannschaft zusammenzubauen. Dem Verein gelingt es immer wieder, Spieler zu entwickeln. Deswegen sind die Freiburger sportlich und wirtschaftlich erfolgreich und können immer wieder um Europa mitspielen.
... die personelle Lage im Allgemeinen:
Fredi Bobic: Das Entscheidende ist, dass wir nicht jammern. Corona hat uns Anfang des Jahres erwischt und jetzt wieder ziemlich massiv. Insgesamt nimmt einen das schon zwei bis drei Wochen mit, das sind Fakten. Aber wir wissen mit der Situation umzugehen und versuchen, die Jungs so gut wie möglich vorzubereiten.
Tayfun Korkut: Wir müssen noch warten – und zwar auf allen Positionen. Ich würde mir wünschen, dass Corona uns bald ein Stück weit fernbleibt, so muss ich bei allen Entscheidungen auf den letzten Moment warten. Aber: Wir bleiben flexibel, um auf alles reagieren zu können. Wir müssen die Ausfälle als Mannschaft auffangen.
... die Defensive im Speziellen:
Tayfun Korkut: Wir haben genügend Spieler und Torhüter. Ich habe die Jungs hinter Alexander Schwolow in den vergangenen Wochen erlebt und kann sagen: Sie alle sind heiß und wollen sich zeigen. Für solche Situationen sind sie da. Dedryck Boyata hatte bislang eine gute Trainingswoche. Er hat konzentriert gearbeitet und ist eine Option, von daher bin ich guter Dinge, dass er bereit sein wird.
... den blau-weißen Zusammenhalt:
Tayfun Korkut: Ich habe nicht das Gefühl, dass wir unruhig werden. Ganz im Gegenteil: Ich spüre Zusammenhalt auf allen Ebenen und dass wir diese Situation annehmen. Das ist unheimlich wichtig und hinterlässt ein gutes Gefühl, um durch so eine Phase zu kommen. Ich gehöre zu den Menschen, die immer nach Lösungen suchen. Außerdem haben wir noch immer alle Möglichkeiten – und an diesen arbeiten wir.
Fredi Bobic: Haltung ist ein gutes Wort. Wir müssen die richtige Haltung haben und die Ruhe auszustrahlen, um zu sagen: Ärmel weiter hochkrempeln, die Sache angehen, irgendwann muss es sich drehen. Deswegen habe ich mich nach dem Leipzig-Spiel auch so geärgert, weil sich die Jungs nicht belohnt haben und es sich nach dem Elfmeter und der roten Karte kaputt gemacht haben. Vorher hatten wir den Gegner da gehabt, wo wir ihn haben wollten. Am Sonntag hat die Mannschaft gezeigt, dass wir trotz Ausfällen gegen eine gute Mannschaft bestehen können, wenn – und das ist klar – alle Rädchen über 90 Minuten ineinandergreifen.