Davie Selke, Mathew Leckie und Vedad Ibišević stürmten für Hertha BSC in Augsburg.
Profis | 12. März 2022, 12:00 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #BMGBSC

Zur Vorbereitung auf das wichtige Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach kamen unsere Blau-Weißen in dieser Woche nicht nur auf dem Trainingsplatz zusammen – neben den klassischen Übungseinheiten stand nämlich auch ein Teamabend auf dem Programm. „Es ist immer gut, wenn sich eine Gruppe zusammenfindet, auch wenn es nur ein gemeinsames Essen ist. Dann geht es auch darum, sich ein Stück weit abzulenken und vielleicht das eine oder andere Gespräch untereinander zu führen. Dass die Mannschaft ein Eigenleben hat, ist ganz wichtig“, erklärte Tayfun Korkut. Fredi Bobic pflichtete unserem Trainer bei. „Sie sind am nächsten Tag nicht über den Platz gewackelt, sondern haben sich gegenseitig auf die Füße gehauen“, so unser Geschäftsführer Sport, „daher gehe ich davon aus, dass der Abend fruchtbar war. Ich kenne solche Veranstaltungen aus meinen aktiven Zeiten, sie sind ja eigentlich etwas ganz Normales.“ Da der Anstoß am Samstag erst um 18:30 Uhr erfolgt, kommt es - wenn auch auf dem Rasen - dann schon zum nächsten Teamabend unserer Spreeathener. Vor diesem Duell am 26. Spieltag hat herthabsc.com wieder spannende Statistiken und Informationen zusammengetragen - präsentiert von Autohero.

Statistik: Ausgeglichener könnte die Bilanz zwischen beiden Clubs nicht sein - in 67 Aufeinandertreffen im deutschen Oberhaus feierten nämlich sowohl die Rheinländer als auch unsere Hauptstädter jeweils 25 Siege, 17 Partien endeten mit einem Unentschieden. Was die Tore in den direkten Duellen anbelangt, schlägt das Pendel ebenfalls in keine Richtung aus: Wie Mönchengladbach bringt es auch Hertha auf exakt 105 Treffer. Da verwundert es nicht, dass die meisten Spiele dieser Paarung - jeweils acht - mit einem 1:1 und einem 2:2 endeten. Der Trend spricht allerdings für unsere Alte Dame: Von den zurückliegenden sieben Begegnungen entschied sie schließlich drei für sich, wiederum drei fanden keinen Sieger, eine gewann Borussia. „Verlieren verboten” lautet unterdessen auch das von Korkut formulierte Motto für den Leistungsvergleich. „Das ist doch ein schöner Satz, ich habe nichts dagegen”, sagt der Fußballlehrer.

Bemerkenswert: Die Gastgeber überstanden keine der jüngsten 13 Partien ohne Gegentor - so lange wartet derzeit kein anderer Bundesligist auf eine weiße Weste. Vor allem im eigenen Stadion bekommen die Fohlen ihren Kasten nicht dicht: In den vergangenen sechs Heimspielen kassierten sie nämlich immer mindestens zwei Gegentreffer. Zudem ließ der VfL vom Niederrhein im gesamten Saisonverlauf schon 156 Chancen zu - nur zwei andere Teams übertreffen diesen Wert: Greuther Fürth (175) und unsere Blau-Weißen (166). Bobic erklärte diesbezüglich: „Wir haben eine große Chance, enger an Borussia heranzurücken und so einen Verein, der sicher andere Ansprüche an sich selbst hat, mit reinzuziehen.“ 

Personal: Unser Fußballehrer kann nahezu auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Lediglich die beiden sich im Aufbautraining befindenden Rune Jarstein und Kélian Nsona stehen definitiv nicht zur Verfügung. Alexander Schwolow, den zuletzt eine Corona-Infektion gebremst hatte, ist hingegen wieder eine Option. Ob der Keeper auch direkt ein Startelfmandat erhält und damit Marcel Lotka sowie Oliver Christensen vorgezogen wird, bleibt abzuwarten. „Es haben sich alle drei Torhüter angeboten in dieser Woche. Ich werde dann relativ spät und kurzfristig eine Entscheidung treffen“, so Korkut. Ein Fragezeichen steht zudem hinter der Einsatzfähigkeit von Prince Boateng. Unser Mittelfeldspieler hat mit muskulären Problemen zu kämpfen und musste so mit dem Teamtraining aussetzen. Aus demselben Grund traten Dedryck Boyata und Stevan Jovetić am Donnerstag kürzer, ihr Mitwirken in Mönchengladbach ist ebenfalls ungewiss.

Schiedsrichter: Florian Badstübner übernimmt die Leitung des Flutlichtspiels. Bislang kommt der 31-Jährige auf 20 Einsätze in der Bundesliga, seine Premiere feierte er im Oktober 2020. Außerdem pfiff der Betriebswirt auch schon 118 Begegnungen im deutschen Unterhaus, in der 3. Liga sowie im DFB-Pokal. Mit unseren Blau-Weißen kreuzten sich Badstübners Wege erst zwei Mal - jeweils in der vergangenen Saison. Am 19. Spieltag setzte es dabei eine 1:3-Niederlage in Frankfurt, am 24. Spieltag gab es einen 2:1-Heimsieg gegen den FC Augsburg zu bejubeln. Die Bilanz ist demnach ausgeglichen. Interessant: In der Bundesliga sprach der Unparteiische erst einen einzigen Platzverweis aus. Unterstützung an der Seitenlinie erhält Badstübner von Eduard Beitinger und Philipp Hüwe, Patrick Alt übernimmt die Rolle des vierten Offiziellen. Als VARs sind zudem Tobias Welz sowie Rafael Foltyn gefragt.

Expertenmeinung: Obwohl er inzwischen wieder mehrere tausend Kilometer weit von Deutschland entfernt lebt, freut sich Mathew Leckie ganz besonders auf das Duell zwischen den Fohlen und unseren Spreeathenern. Schließlich lief der Australier, der im vergangenen Sommer vom Hauptstadtclub zurück in seine Heimat zu Melbourne City gewechselt war, für beide Traditionsvereine auf. "Das Geschehen in Berlin verfolge ich etwas genauer, weil es mein letzter Club in Deutschland war und ich dort noch gute Freunde habe, mit denen ich nach wie vor in Kontakt bin - wie Davie und Platte zum Beispiel", so Leckie. Während der 31-Jährige mit bislang sechs Treffern sowie drei Vorlagen einen entscheidenden Anteil daran hat, dass Melbourne City die Tabelle der laufenden Saison in der A-League anführt, stellt sich die Situation am Niederrhein und an der Spree ganz anders dar. "Natürlich glaube ich, dass beide Teams den Klassenerhalt schaffen können. Sie haben jeweils die Qualität im Kader dazu", erklärt der Außenbahnspieler vor dem direkten Duell, für das er sich auf keinen Tipp festlegen will. Mit Blick auf unseren Verein fügt der Flügelspieler noch hinzu: "Es gibt ein paar Probleme, die bewertet und gelöst werden müssen. Außerdem gilt es, bis zum Ende der Spielzeit zu kämpfen. Nur so kann es gelingen, diese schwierige Zeit zu überstehen." Leckie weiß, wovon er spricht - schließlich war er im vergangenen Jahr noch ein Teil unserer Mannschaft, die trotz zahlreicher Widerstände den Klassenerhalt in der Bundesliga meisterte.

 

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von Erik Schmidt