Last-Minute-Remis auf der Alm

Im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Stuttgart nahm Cheftrainer Felix Magath in Ostwestfalen lediglich eine Veränderung in seiner Startformation vor: Marco Richter ersetzte den gelbgesperrten Vladimír Darida. Die Hausherren mussten kurzfristig auf Amos Pieper verzichten, Nathan de Medina übernahm in der Viererkette.

Doppelter Selke verpasst die Führung

Auf dem Rasen waren unsere Herthaner von Beginn an bemüht, die Spielkontrolle zu übernehmen. Eine erste Torannäherung gab es früh: Nach einer Flanke von Peter Pekarík köpfte Suat Serdar die Kugel auf das Bielefelder Gehäuse, Stefan Ortega parierte jedoch (3.). Ein richtiger Spielfluss kam in der Anfangsphase jedoch nicht zustande, viele Fouls und Unterbrechungen prägten die ersten Minuten. Mitte der ersten Hälfte kamen unsere Blau-Weißen dann allerdings immer besser in die Partie und verpassten in Person von Davie Selke, der sein 100. Bundesliga-Spiel für Hertha BSC bestritt, gleich zwei Mal die Führung: Erst scheiterte unsere Nummer 7 per Kopf am DSC-Schlussmann (23.), ehe der Keeper einen strammen Schuss unseres Angreifers auf das kurze Eck parierte (24.). Im weiteren Verlauf war unsere Alte Dame die bessere Mannschaft, stand defensiv sicher und ließ die Hausherren nicht aufkommen. Vor dem Strafraum der Arminen passierte bis zur Pause jedoch nicht mehr viel, folgerichtig ging es mit dem 0:0 in die Kabinen.

DSC kommt gut aus der Kabine, Hertha schlägt eiskalt zu 

Im zweiten Abschnitt setzten die Ostwestfalen die ersten Offensivakzente: Erst verpasste Burak İnce eine Hereingabe von Gonzalo Castro (47.), ehe der Routinier selbst den Abschluss suchte und nur knapp über die Querlatte zielte (51.). In dieser aktivsten Bielefelder Phase schlugen unsere Spreeathener eiskalt zu: Lucas Tousart verschaffte sich im Zentrum viel Platz und schädelte eine Ecke von Marvin Plattenhardt zur umjubelten 1:0-Führung ins Netz (55.). Auf der Gegenseite sorgte ein vermeintliches Foulspiel von Pekarík für Diskussionen, Schiedsrichter Deniz Aytekin entschied nach Ansicht der Videobilder auf Weiterspiel und gab keinen Elfmeter für die Gastgeber. Mit dem Vorsprung im Rücken agierten unsere Berliner selbstbewusst und souverän auf dem Rasen, hatten aber auch etwas Glück, dass der eingewechselte Janni Serra eine Hereingabe im Zentrum knapp verpasste (75.). Kurze Zeit später feierte Luca Wollschläger seinen Bundesliga-Einstand: Unser U19-Stürmer kam für Davie Selke in die Partie (78.). Und unser Debütant hätte in der 89. Minute alles klarmachen können, doch anstatt selbst abzuschließen, legte Wollschläger uneigennützig auf Mittelstädt quer. Der wiederum wollten seinen Kollegen mitnehmen, der Ball trudelte aber ins Niemandsland – die Chance war dahin. Das Auslassen dieser Gelegenheit nutzten die Bielefelder in der Nachspielzeit zum Ausgleichstreffer durch Joakim Nilsson (90.+1). Da Wollschläger auf der Gegenseite eine Mittelstädt-Hereingabe knapp verpasste (90.+3), blieb es bei dieser Punkteteilung, die noch nicht zum Klassenerhalt gereicht hat, da auch der VfB Stuttgart gepunktet hat. Am kommenden Samstag (07.05.22, 18:30 Uhr, hier Tickets buchen) wollen unsere Herthaner gegen Mainz 05 den finalen Schritt gehen! 

DSC Arminia Bielefeld: Ortega Moreno - Ramos, Pieper, Nilsson, Laursen (72. Bello) - Prietl (C) (66. Krüger), Kunze, Wimmer, Castro (83. Hack), Okugawa - Ince (66. Serra)

Hertha BSC: Lotka - Pekarík, Boyata (C), Kempf, Plattenhardt (71. Bjørkan) - Ascacíbar, Tousart, Richter (78. Gechter), Prince (71. Stark), Serdar (85. Mittelstädt) - Selke (78. Wollschläger)

Tore: 0:1 Tousart (55.), 1:1 Nilsson (90.+1)

Schiedsrichter: Deniz Aytekin

Gelbe Karte: de Medina, Wimmer, Kunze – Richter

Zuschauerzahl: 27.000

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