Felix Magath bei der Pressekonferenz in Kienbaum.
Profis | 18. Mai 2022, 14:19 Uhr

"Von der Aura profitieren"

Felix Magath zählt in der Bundesliga ohne Zweifel zu den erfahrensten Persönlichkeiten. Als Trainer und Ex-Profi hat er im Fußball schließlich schon fast alles erlebt. Die Teilnahme an der Relegation stellt für den 68-Jährigen allerdings Neuland dar. In zwei verbleibenden Begegnungen kämpft der Übungsleiter mit unseren Blau-Weißen um den Klassenerhalt im deutschen Oberhaus. Gegner ist dabei ausgerechnet der Hamburger SV, für den der gebürtige Aschaffenburger als Spieler, Manager und Coach fast 16 Jahre tätig war. Am Donnerstag (19.05.22, 20:30 Uhr) gastieren die Hanseaten zunächst im Olympiastadion. „Ich freue mich auf diese Erfahrung. Auch wenn der Gegner für mich nicht egal ist, spielt er keine entscheidende Rolle. Ich fokussiere mich ausschließlich auf meine Aufgabe und meine Mannschaft“, stellt Magath auf der Spieltags-Pressekonferenz klar. Der Fußballlehrer weiß auch, dass besondere Umstände besondere Maßnahmen erfordern – deswegen bereitet er sich mit seinen Schützlingen in Kienbaum auf die anstehenden Duelle vor. „Wir möchten von der Aura dieser Sportschule profitieren. Hier haben sich schon viele Sieger auf ihre Wettkämpfe vorbereitet, das soll abfärben auf unsere Spieler“, begründet der Fußballlehrer die Ortswahl. Fredi Bobic unterstreicht derweil noch einmal die Bedeutung des doppelten Kräftemessens mit den Rothosen. „Das Wichtigste ist, dass wir in der Klasse bleiben. Es geht nur um Hertha BSC“, betont unser Geschäftsführer Sport. Die gesamte Vorbesprechung hat HerthaTV aufgezeichnet, herthabsc.com fasst die wichtigsten Aussagen zusammen. Unsere Protagonisten auf dem Podium sprachen über…

… die Gefühlslage:

Felix Magath: Wir haben das, was war, sofort aufgearbeitet – und beurteilen die jetzige Situation objektiv. Tatsache ist, dass wir eine positive Entwicklung genommen haben, seitdem ich die Verantwortung trage. In Dortmund hat man gesehen, dass sich zwei Erstligisten gegenüberstanden – einer davon waren wir. Das wollen wir jetzt auch noch zwei Mal zeigen. Dementsprechend gibt es keinen Grund, die anstehenden Spiele mit einem schlechten Gefühl anzugehen. Ich freue mich auf diese Erfahrung.

Fredi Bobic: Ich war noch nicht bei Relegations-Spielen dabei, aber es herrscht sicherlich eine größere Anspannung. Die Jungs haben sich nach dem vergangenen Auftritt schnell aufgerichtet und sind gut dabei. Ich bin mir sicher, dass sie das Ganze psychisch aushalten werden. Das Wichtigste ist, dass wir in der Klasse bleiben. Es geht nur um Hertha BSC.

… das Trainingslager in Kienbaum:

Felix Magath: Der Trainingseindruck gibt nichts anderes her, als dass wir gut vorbereitet sind. Wir möchten von der Aura dieser Sportschule profitieren. Hier haben sich schon viele Sieger auf ihre Wettkämpfe vorbereitet, das soll abfärben auf unsere Spieler. Es lässt sich vor Ort höchstprofessionell arbeiten.

… das Personal:

Felix Magath: Natürlich wäre es ein Verlust, wenn Marcel Lotka nicht auflaufen kann. Er hat zuletzt klasse gehalten und war ein großartiger Rückhalt. Wir müssen aber noch eine weitere Untersuchung abwarten. Wenn er nicht zur Verfügung stünde, würde wahrscheinlich Oliver Christensen im Tor stehen. Auch Santiago Ascacíbars Ausfall habe ich mir nicht unbedingt gewünscht. Er ist gesetzt, seitdem ich hier bin. Aber wir haben auch noch andere gute Akteure. Insgesamt wird sein Fehlen nicht viel an unserem Spiel ändern.

… den Gegner:

Felix Magath: Auch wenn der Gegner für mich nicht egal ist, spielt er keine entscheidende Rolle. Ich fokussiere mich ausschließlich auf meine Aufgabe und meine Mannschaft. Grundsätzlich ist bekannt, dass der Hamburger SV unter Tim Walter auf eine bestimmte Spielidee festgelegt ist. Auf diese bereiten wir uns vor. Ich gehe davon aus, dass wir die richtigen Antworten finden werden. 

von Erik Schmidt