Bence Dárdai blickt nach dem Gegentreffer enttäuscht auf den Rasen.
Akademie | 1. Mai 2022, 17:16 Uhr

Rückspiel ohne Happy End

Nach der 0:1-Niederlage im Halbfinal-Hinspiel um die B-Junioren-Meisterschaft am Mittwoch nahm U17-Cheftrainer Oliver Reiß eine Änderung in seiner Startelf vor. Für den rotgesperrten Kapitän Pascal Klemens kam Oliver Rölke ins Team. Der Wechsel erfolgte jedoch nicht positionsgetreu: Der Neuling sortierte sich im Zentrum der Dreierangriffsreihe ein, Noel Aseko rutschte aus dem Mittelfeld in die Innenverteidigung. Die Binde trug derweil Tim Hoffmann am Arm. Die Gäste traten mit zwei Veränderungen an. Für Dimitrios Mitakidis und Eliot Bujupi liefen Jan-Carlo Simic sowie Luca Battista von Beginn an auf.

Bitterer Rückschlag 

Unsere Jungs begannen vor den Augen von unter anderen Fredi Bobic, Felix Magath, Mark Fotheringham, Ante Čović, Michael Hartmann und Prince Boateng, die zu den 1.510 Zuschauerinnen und Zuschauern im Stadion auf dem Wurfplatz/Amateurstadion zählten, schwungvoll und erspielten sich die erste Gelegenheit. Bence Dárdai schloss im gegnerischen Strafraum ab, sein Schuss wurde jedoch geblockt (5.). Wenig später kamen unsere Blau-Weißen dem Tor noch näher. Ibrahim Maza schickte Pepe Mendes mit einem feinen Außenristpass auf die Reise. Unser Angreifer scheiterte mit seinem Abschluss allerdings erst am Keeper der Gäste und dann am Pfosten (15.). Kurz darauf musste unser Team einen bitteren Rückschlag hinnehmen: Aseko verletzte sich am Knöchel und wurde durch Peter Matiebel ersetzt (17.). Anschließend erhöhten die Schwaben den Druck, zwei gute Gelegenheiten waren das Resultat. Zunächst entschärfte Tim Goller mit einer sehenswerten Parade einen Distanzschuss von Samuele Di Benedetto, bei der darauffolgenden Ecke stand das Aluminium einem Treffer des VfB im Weg (28.). Im Gegenzug wurde es auf der anderen Seite wieder gefährlich. Popp probierte es aus der zweiten Reihe, fand jedoch seinen Meister in Dennis Seimen (30.). Bis zur Pause zogen sich unsere B-Junioren etwas zurück.

Bildergalerie: Die Bilder zum Spiel: Hertha BSC U17 - VfB Stuttgart

Der Start in den zweiten Abschnitt verlief für unseren Hauptstadtclub äußerst unglücklich. Nach einem Eckball brachte Leander Popp Benjamin Boakye im Strafraum zu Fall, woraufhin Schiedsrichter Hannes Ventzke auf den Punkt zeigte. Von dort verwandelte Laurin Ulrich souverän (45.). Doch damit nicht genug: Nur wenige Zeigerumdrehungen später entschärfte Goller zwar einen Versuch von Boakye, per Abstauber netzte Ulrich jedoch erneut (49.). Nach diesem Doppelschlag fanden unsere Jungs nur schwer wieder in die Spur. Stuttgart verpasste die frühzeitige Entscheidung, als der eingewechselte Bujupi mit seinem Schlenzer die Latte traf (63.). Am Querbalken scheiterten die Süddeutschen auch im Anschluss an eine Standardsituation in der Schlussphase, zuvor hatte Goller einen Freistoß von Di Benedetto aus dem Winkel gekratzt (73.). Unser Team belohnte sich unmittelbar vor dem Abpfiff aber doch noch für einen -  über die gesamte Spieldauer - couragierten Auftritt und kam durch Maza zum Anschluss (80.). Für mehr reichte es leider nicht. Während der VfB damit im Finale auf den FC Schalke 04 trifft, sind unsere Jungs noch im Pokal dabei. Im Halbfinale des Nike Youth Cup geht es gegen den FC Hertha 03 (04.05.22, 18:30 Uhr) zur Sache.

„Erstmal Glückwunsch an Stuttgart! Über die beiden Spiele gesehen ist dieses Resultat schon verdient. Du musst vorne einfach ein Tor machen“, erklärte Trainer Reiß am Sky-Mikrofon nach dem Spiel. „Wir wollten Stimmung aufkommen lassen, die dazu führt, dass wir lange die Chancen offenhalten. Dann kam Stuttgart aber immer besser ins Spiel, wurde sicherer. Wir waren insgesamt vielleicht einfach nicht stabil genug", so das Resümee unseres Übungsleiters.

So spielte Hertha: Goller – Sommer, Aseko (17. Matiebel), Hoffmann (C), Strasner – Dárdai (74. Akova), Michelbrink (52. Bayindir), Maza – Popp (52. Onuoha), Rölke (74. Karsten), Pereira Mendes

Tore: 0:1 Ulrich (45./FE), 0:2 Ulrich (49.), 1:2 Maza (80.)

Schiedsrichter: Hannes Ventzke 

Spielort: Stadion auf dem Wurfplatz/Amateurstadion, Berlin

Zuschauerzahl: 1.510

von Erik Schmidt