
Kiek ma, wo dit hinjeht: Braunschweig
Hamburg, Heidenheim – Hertha BSC! In den Braunschweiger Gazetten war im Vorfeld unseres Pflichtspielstarts beim gastgebenden Turn- und Sportverein Eintracht (31.07.22, 18:01 Uhr) vom Abschluss der H-Wochen die Rede, wenn es ums Kräftemessen des Zweitligisten und unserer Alten Dame ging. Dass diese Wochen bei einem Ligastart mit 0:5 Toren und ohne Zählbares auf dem Punktekonto bisher nicht rund liefen, spielt für den Vergleich im K.o.-Wettbewerb dabei eine klar untergeordnete Rolle. „Im Pokal sucht jeder seine Chance. Wir werden auf jeden Fall unser Herz auf dem Rasen lassen“, sagt Trainer Michael Schiele, der auch auf den Heimvorteil setzt. „Es geht nur gemeinsam. Wir wollen die Fans mitnehmen und hoffen darauf, dass die Fans uns mitnehmen. Dann ist vieles möglich.“ Damit alle Herthanerinnen und Herthaner wissen, was unser Team in Niedersachsen erwartet, stellt herthabsc.com den deutschen Meister von 1967 in der Gegnervorschau noch einmal vor.
Die sportliche Situation: Der 1895 gegründete Traditionsclub zahlte an den ersten beiden Spieltagen als Aufsteiger ein wenig Lehrgeld. Trotz positiver Ansätze und einigen Torchancen blieben die Löwen gegen den Hamburger SV (0:2) und beim 1. FC Heidenheim (0:3) punkt- und torlos. „Es fehlt nicht viel um erfolgreich zu sein, wir haben viele Dinge gut gemacht und darauf müssen wir aufbauen. Es macht jetzt wenig Sinn, sich zurückzuziehen", ordnet Brian Behrendt den bisherigen Saisonverlauf ein. Der ehemalige Bielefelder bleibt zuversichtlich: "Wir werden unsere Schlüsse ziehen, hoffentlich im nächsten Heimspiel mehr richtig machen und vor allem endlich das Tor treffen. Ich bin optimistisch, dass wir die Sachen schnell auf unsere Seite ziehen können!“
[>]Im Pokal sucht jeder seine Chance. Wir werden auf jeden Fall unser Herz auf dem Rasen lassen![<]
Die Braunschweiger im Fokus: Die Niedersachsen verstärkten ihre Offensive im Sommer bereits mit einigen interessanten jungen Spielern. Einer davon: Immanuël Pherai. Der Niederländer debütierte in der abgelaufenen Saison bei Borussia Dortmund in der Bundesliga und glänzte in der zweiten Mannschaft der Schwarz-Gelben mit 13 direkten Torbeteiligungen, ehe er den Schritt zum BTSV wagte. „Er ist ein kompletter Spieler, nicht nur ein typischer Zehner, der die Bälle verteilt und fordert, sondern auch in die Tiefe geht und mit seiner Dynamik in gute Dribblings kommt. Er hat ein gutes Auge“, lobt Schiele seinen Schützling. Von diesem Auge sollen perspektivisch dann auch Pherais Mitspieler profitieren – beispielsweise Lion Lauberbach, bester Braunschweiger Torschütze im Vorjahr, oder auch Luc Ihorst, der in diesem Sommer nach einjähriger Leihe fest von Werder Bremen kam.
Die Schnittstellen: Mit Ron-Thorben Hoffmann und Bryan Henning stehen zwei Akteure im Braunschweiger Aufgebot, die auch bereits unsere Fahne auf der Brust getragen haben. Keeper Hoffmann spielte im Jugendbereich zwischen 2009 und 2013 für Teams aus unserer Fußball-Akademie, Mittelfeldmotor Henning zockte zwischen 2015 und 2017 in insgesamt 57 Pflichtspielen für unsere U23 und stellt inzwischen auch bei den Niedersachsen einen Eckpfeiler dar. „Ich glaube, Bryan hat viele Fähigkeiten, die ich und auch die Zuschauerinnen und Zuschauer im Stadion schätzen“, unterstreicht sein Trainer das Standing des gebürtigen Berliners.

Das besondere Duell: Statistisch gesehen stellen Braunschweiger Dienstreisen unserer Berliner insbesondere im DFB-Pokal ein eher schwieriges Pflaster dar. In drei von vier Duellen in der Löwenstadt setzten sich die Gastgeber durch. Umso mehr sticht der 20. August 2018 hervor, als unser Hauptstadtclub sich mit 2:1 durchsetzte. Ein Traumtor von Marvin Plattenhardt (38.), das unsere Fans später zum Tor der Hinrunde wählten, ebnete seinerzeit den Weg. „Den Ball habe ich einfach gut getroffen“, stellte unsere Nummer 21 im Nachgang schmunzelnd fest. Auf den blau-gelben Ausgleich in der 81. Minute hatte unser heutiger Co-Trainer Vedad Ibišević nur zwei Zeigerumdrehungen später die perfekte Antwort – und Hertha somit das letzte Wort. Wiederholung erwünscht!
Die Meinung über unsere Elf: Coach Schiele erwartet mit unseren Spreeathenern „ein ganz erfahrenes und spielstarkes Team. Mit dem neuen Trainer kommt aber auch eine neue Herangehensweise, mit dem neuen System wollen sie jetzt durchstarten. Sie stehen kompakt, wollen aber auch sicher viel den Ball haben“, analysiert der Übungsleiter. Bei seiner eigenen Elf stellt der 44-Jährige Rotation in Aussicht, um unseren Berlinern beizukommen. „Wir haben in den ersten Partien mit derselben Formation gespielt. Es gibt einige Jungs, die hinten anstehen und mit den Hufen scharren. Von daher kann es schon sein, dass mit Blick auf Sonntag ein paar Wechsel vollzogen werden“, deutet der Fußballlehrer an.