
"Wir haben Bock!"
Vor einem Jahr stand Oliver Christensen noch bei Odense BK unter Vertrag. Die ersten drei Pflichtspiele, darunter den Pokalauftakt in Meppen, verpasste unser dänischer Schlussmann seinerzeit. Noch vor seinem Jahrestag am 26. August startet der 23-Jährige nun in die zweite Saison bei unserem Hauptstadtclub. Die Vorzeichen haben sich innerhalb der vergangenen Monate dabei grundlegend geändert. Statt als ambitionierter Herausforderer geht der Blondschopf nach starken Auftritten in der Relegation als Nummer 1 in die Spielzeit. „Wir dürfen nicht wieder eine so unruhige Runde spielen. Das wollen wir den Fans nicht noch einmal zumuten. Persönlich freue ich mich extrem, dass ich das Vertrauen der Verantwortlichen spüre. Ich werde alles geben, damit wir unsere Ziele erreichen!“, sagt der Torwart vor einer ersten Feuertaufe im DFB-Pokal bei Eintracht Braunschweig (31.07.22, 18:01 Uhr). Im Interview mit herthabsc.com spricht Olli außerdem über den kommenden Gegner, Automatismen und ein gutes Gefühl.
herthabsc.com: Olli, bevor wir auf Hertha BSC blicken: Du hast im Trainingslager in England den Sieg von Jonas Vingegaard bei der diesjährigen Tour de France vorhergesagt – und damit u.a. Zeugwart Hendrik Herzog schwer beeindruckt. War deine Weitsicht in den vergangenen Tagen noch einmal Thema?
Christensen: (lacht) Wir haben noch den einen oder anderen Spaß gemacht und über den Ausgang gesprochen. Ich freue mich natürlich, dass ein Landsmann die Tour gewonnen hat. Bei den Etappen habe ich – wann immer möglich – mitgefiebert. Die Fahrer leisten wirklich Beeindruckendes. Da stehe ich lieber zwischen den Pfosten (grinst).
herthabsc.com: Dieser Aufgabe bist du nach 14 Tagen in England nun wieder auf dem Schenckendorffplatz nachgekommen. Wie blickst du auf die vergangenen Wochen?
Christensen: Wir hatten eine intensive Vorbereitung, zwei gute Trainingslager und insgesamt viele, viele anstrengende Einheiten. Aber so ist das nun mal in dieser Phase. Wir wissen, dass es dazugehört und wir die Grundlagen für die kommende Saison legen. Wir haben die Ideen des neuen Trainers von Woche zu Woche besser auf den Platz bekommen. Die Automatismen greifen immer mehr, beispielsweise auch im Zusammenspiel zwischen mir im Tor und meinen Vorderleuten in der Defensive. Aber wir wissen auch, dass wir uns noch in allen Bereichen steigern können.
herthabsc.com: Und mit welchem Gefühl gehst du in den Saisonstart - einen Tag nach dem Fanfest?
Christensen: Wir haben Bock! Jede Fußballerin und jeder Fußballer will um Punkte und Siege kämpfen. Wir spüren in der Kabine und natürlich auch auf dem Platz, dass es jetzt endlich wieder losgeht. Die Konzentration ist noch ein bisschen größer als vielleicht Anfang des Monats, die positive Anspannung nimmt zu. Wir werden alles geben, um erfolgreich in die Saison zu starten.
[>]Die Konzentration ist noch ein bisschen größer als vielleicht Anfang des Monats, die positive Anspannung nimmt zu. Wir werden alles geben, um erfolgreich in die Saison zu starten.[<]

herthabsc.com: Für dich persönlich ist es die zweite Spielzeit mit unserer Fahne auf der Brust – zum ersten Mal als Nummer 1. Inwiefern spürst du einen Unterschied zum Vorjahr?
Christensen: Natürlich hat sich etwas verändert. 2021 war ich neu im Verein, musste mich ein wenig auf alles einstellen. Dazu kommt, dass es insgesamt für uns als Mannschaft, aber auch für mich persönlich wegen den Verletzungen kein einfaches Jahr war. Dennoch war ich immer bereit. Zum Glück haben wir es am Ende in der Relegation geschafft. Aber nun geht der Blick nach vorne! Wir dürfen nicht wieder eine so unruhige Runde spielen. Das wollen wir den Fans nicht noch einmal zumuten. Persönlich freue ich mich extrem, dass ich das Vertrauen der Verantwortlichen spüre. Ich werde alles geben, damit wir unsere Ziele erreichen!
herthabsc.com: Aus blau-weißer Sicht heißt das kurzfristig: In die 2. Hauptrunde einziehen und den Kasten sauber halten. Was stimmt dich optimistisch, dieses Ziel am Sonntag (31.07.22, 18:01 Uhr) bei Eintracht Braunschweig zu erreichen?
Christensen: Ich kenne den Spruch, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat. Gerade die Teams aus unteren Klassen wachsen manchmal über sich hinaus und geben 120 Prozent. Braunschweig hat auch schon Pflichtspiele bestritten. Darauf sind wir eingestellt. Der Schlüssel wird sein: Kämpferisch dagegenhalten, das eigene Spiel durchsetzen und dem Gegner klar zeigen, dass wir nicht zu besiegen sind. Ein frühes Tor würde natürlich helfen. Gehen wir es an!
[>]Der Schlüssel wird sein: Kämpferisch dagegenhalten, das eigene Spiel durchsetzen und dem Gegner klar zeigen, dass wir nicht zu besiegen sind. Gehen wir es an![<]