Jurgen Ekkelenkamp im Gespräch.
Profis | 15. Juli 2022, 15:59 Uhr

"Ich liebe diese Spielidee"

Der Freitagvormittag war für unsere Jungs verhältnismäßig entspannt. Nach fünf Trainingseinheiten seit der Ankunft im St. George's Park – plus mehreren Ausflügen in den Kraftraum – hatte Trainer Sandro Schwarz seinen Schützlingen einen freien Vormittag gegönnt. Noch am Nachmittag sollte es dann wieder auf den Rasen gehen, ehe am Samstag ein Doppel-Spieltag steigt. Ganz frei hatte Jurgen Ekkelenkamp nicht, dabei stellte unser Niederländer augenzwinkernd fest, dass ein Gespräch mit herthabsc.com angenehmer sei als eine kräftezehrende Einheit unter Henrik Kuchno. „Wir bereiten uns hier optimal auf die neue Saison vor, dazu gehört viel Laufen und die Arbeit an der Kraftausdauer“, ist sich der 22-Jährige natürlich über die Bedeutung dieser Phase im Klaren. In einer gemütlichen Ecke der Hotellobby sprach unsere Nummer 10 über die Strapazen der Vorbereitung, Trainer Sandro Schwarz und seine Ziele für das zweite Jahr in Berlin.

herthabsc.com: Jurgen, wichtigste Frage vorweg: Wie geht es den Beinen?
Ekkelenkamp: (grinst) Danke, alles gut. Es ist anstrengend, aber das gehört dazu. Wir bereiten uns hier optimal auf die neue Saison vor, dazu gehört viel Laufen und die Arbeit an der Kraftausdauer. Aber ich freue mich immer, wenn der Ball im Spiel ist. Die Bedingungen hier sind optimal, die Plätze wirklich top.

herthabsc.com: Trainer Sandro Schwarz und sein Team legen viel Wert darauf, die Trainingsinhalte ausgewogen und abwechslungsreich zu gestalten. Welchen Eindruck hast du von unserem neuen Coach?
Ekkelenkamp: Das stimmt. Die Einheiten sind unterschiedlich aufgebaut, die Schwerpunkte variieren und fordern uns als Spieler. Das gefällt mir. Nach den Länderspielen geht nun meine zweite Trainingswoche zu Ende, bisher habe ich einen wirklich guten Eindruck gewinnen können. Unser neuer Trainer legt Wert auf höheres Pressing, aber auch auf einen klaren Spielaufbau mit weniger langen Bällen. Diese Spielidee liebe ich und kommt mir entgegen. Am liebsten lenke ich das Spiel aus dem Zentrum, als Zehner, aber auch als Achter oder Sechser, wenn der Trainer mich da einsetzt.

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Unser neuer Trainer legt Wert auf höheres Pressing, aber auch auf einen klaren Spielaufbau mit weniger langen Bällen. Diese Spielidee liebe ich und kommt mir entgegen.
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-Jurgen Ekkelenkamp

herthabsc.com: Deine Debütsaison bei unserer Alten Dame war turbulent – das lässt sich so sagen. Was hast du aus deiner bisherigen Zeit an der Spree mitgenommen?
Ekkelenkamp: Die alte Saison war für den Verein und uns alle nicht einfach. Wir Spieler waren nicht zufrieden, die Fans natürlich auch nicht. Wir hatten drei Trainer, haben die Klasse erst auf den letzten Drücker gehalten. Im Nachhinein war es trotzdem eine lehrreiche Zeit für mich – sportlich wie persönlich. Schließlich war ich das erste Mal von Zuhause weg. Berlin ist aber eine tolle Stadt, meine Freundin und ich fühlen uns sehr wohl.

herthabsc.com: Und mit welchen Erwartungen gehst du in dein zweites Jahr?
Ekkelenkamp: Ich möchte mehr Spielzeit bekommen, wichtig für die Mannschaft sein und Stammspieler werden. Für uns als Team geht es darum, weiter zusammenzuwachsen, neue Jungs zu integrieren und die Ideen des neuen Trainerteams schnell umzusetzen. Wir wollen den Blick nicht wieder nach unten richten müssen, sondern eine bessere Saison spielen. Wichtig wird es sein, dass wir uns nun auch in den Testspielen in England die nötige Frische, aber auch die nötige Sicherheit holen. Und Spiele sind ohnehin besser als Training (grinst).

von Florian Waldkötter