Marvin Plattenhardt (li.) und Peter Pekarík klatschen beim DFB-Pokalspiel in Braunschweig ab.
Profis | 31. Juli 2022, 14:00 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #EBSBSC

Rune Jarstein, Marvin Plattenhardt und Maxi Mittelstädt wissen von all unseren Herthanern wohl am besten, was sie am Sonntag (31.07.22, 18:01 Uhr) bei Eintracht Braunschweig erwartet. Nach 2018 und 2020 bekommt es unsere Alte Dame in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals nämlich erneut mit den Niedersachsen zu tun. Aus unserem aktuellen Kader waren sowohl beim 2:1-Erfolg als auch bei der 4:5-Niederlage nur der norwegische Schlussmann sowie die beiden Linksfüße mit in der Löwenstadt dabei. Für Sandro Schwarz ist das Aufeinandertreffen mit dem BTSV zwar eine Premiere, trotzdem weiß unser Cheftrainer genau, was seine Schützlinge erwartet und worauf es dabei ankommt. „Es wird eine sehr, sehr schwierige Aufgabe. Dennoch wollen wir unserer Favoritenrolle gerecht werden – mit den Leistungen und der Bereitschaft, die wir in der Vorbereitung aufgebaut haben. Und mit dem Bewusstsein, dass wir uns als Gruppe und Gemeinschaft auf dem richtigen Weg befinden“, sagt der 43-Jährige. Zahlen, Statistiken und Fakten vor unserer ersten Dienstreise der Spielzeit 2022/23 hat herthabsc.com im Kurvenwissen zusammengetragen – präsentiert von Autohero.

Statistik: Im DFB-Pokal standen sich beide Clubs bereits fünf Mal gegenüber – abgesehen von der Saison 2004/05 stets zum Auftakt in den Wettbewerb. In jenem Duell vor 18 Jahren ging es um den Einzug ins Achtelfinale. Einst mit von der Partie: Fredi Bobic. „Wir sind ausgeschieden. Es war ein kurioses Spiel. Mittlerweile kann ich darüber lachen, damals fand ich es nicht lustig“, erinnert sich unser Geschäftsführer Sport an die bittere 2:3-Pleite, die ein Eigentor besiegelte. Insgesamt ist unsere Bilanz gegen die Braunschweiger ausbaufähig, in vier von fünf Begegnungen zog unser Hauptstadtclub den Kürzeren. Deutlich besser liest sich hingegen die Statistik in der Bundesliga. Zwölf der 30 Partien im deutschen Oberhaus gingen an unsere Spreeathener, dem stehen zehn Remis sowie acht Niederlagen gegenüber. In der 2. Bundesliga bekamen es unsere Berliner in 14 Paarungen mit der Eintracht zu tun, dabei sprangen vier Siege heraus – sechs Unentschieden sowie vier Niederlagen komplettieren die Bilanz.

Bemerkenswert: Zum einen ist die Begegnung aus blau-weißer Sicht eine ganz besondere, steigt sie doch unmittelbar nach unserem 130-jährigen Vereinsjubiläum. Ein Geschenk an alle Herthanerinnen und Herthaner in Form des Weiterkommens wäre da natürlich passend. „Wir wollen mit einer sehr guten Leistung unseren Beitrag leisten. Es ist unser Anspruch, dass wir für den gesamten Club und für unsere Fans einen guten Start hinlegen“, macht unser Coach deutlich. Zum anderen steht das Duell sowie die gesamte 1. Hauptrunde des DFB-Pokals im Zeichen des Klimaschutzes. Deswegen erfolgt der Anstoß um 18:01 Uhr und damit zu einer durchaus ungewöhnlichen Uhrzeit. Das Zeitfenster, das sich durch den eine Minute nach hinten verschobenen Beginn ergibt, wird für Durchsagen und Informationen zum Thema Klimaschutz genutzt.

Personal: In Omar Alderete, Dongjun Lee, Jessic Ngankam, Kélian Nsona und Marco Richter stehen fünf Profis unserer Spreeathener definitiv nicht zur Verfügung. Chidera Ejuke wird hingegen mit Sicherheit im Spieltagskader stehen, wie Schwarz bereits im Vorfeld erklärte. „Wir werden sehen, ob es für die Startelf reicht oder ob es Sinn macht, ihn von der Bank zu bringen“, so der Ex-Profi über unseren neuen Angreifer. Was die exakte Besetzung seiner Offensivabteilung anbelangt, lässt sich unser Übungsleiter im Vorfeld des Aufeinandertreffens allerdings nicht in die Karten schauen. „Die Situation ist so, dass ich uns in jeglicher Konstellation in der Lage sehe, dass wir dieses Spiel erfolgreich bestreiten. Wir werden sehen, wie wir anfangen – mit wie vielen Stürmern und mit welchen Stürmern. Grundsätzlich brauchen wir als Mannschaft aber eine Torgefahr von mehreren Positionen aus“, erklärt der Fußballlehrer.

Schiedsrichter: Die Leitung der Partie übernimmt - wie schon 2020 - Tobias Stieler. Der 41-Jährige verfügt bereits über die Erfahrung aus 149 Einsätzen in der Bundesliga, im DFB-Pokal steht er vor seiner 27. Begegnung. Darüber hinaus war der Sportpsychologe auch schon in der 2. Bundesliga (86 Einsätze), in der 3. Liga (38 Einsätze) sowie in der UEFA Champions League (acht Einsätze) und der UEFA Europa League (16 Einsätze) als Referee in der Hauptverantwortung. Unsere Berliner pfiff der Hamburger bereits 28 Mal: Elf dieser Partien endeten mit einem blau-weißen Sieg - hinzukommen zwei Remis und 15 Niederlagen. Das Schiedsrichtergespann vervollständigen die beiden Assisten Christian Gittelmann und Mario Hildenbrand sowie der vierte Offizielle Konrad Oldhafer. Der VAR geht in der 1. Hauptrunde des Wettbewerbs noch nicht mit an den Start.

Michél Dinzey (3.v.li.) spricht bei der Jubiläumsfeier auf der Bühne ins Mikro.
Einmal Herthaner, immer Herthaner: Michél Dinzey (mit Mikro) schaute beim Jubiläumsfest vorbei.

Expertenmeinung: Sowohl für unseren Hauptstadtclub (von 1996 bis 1998) als auch für die Eintracht (von 2002 bis 2004) stand Michél Dinzey auf dem Rasen. Im Vergleich seiner beiden Ex-Clubs hält es der gebürtige Berliner jedoch eindeutig mit unseren Spreeathenern. „Ich erwarte Leidenschaft, Mut und Geschlossenheit von der Mannschaft. Die Fans, wir Fans, werden sie wie immer mit allem unterstützen“, so der frühere Mittelfeldspieler. Während Dinzey 63 Mal (neun Tore) mit der Fahne auf der Brust auflief, stehen für die Niedersachen 66 Einsätze (19 Tore) zu Buche. Mit Blick auf unseren Kontrahenten erhebt der einstige Profi jedoch den Zeigefinger. „Angeschlagene Gegner sind gefährlich. Und wie gefährlich die Braunschweiger sein können, haben sie in der Vergangenheit schon bewiesen. Ich würde mir wünschen, dass der BTSV die Kurve bekommt – allerdings erst nach dieser Partie“, so der 49-Jährige über den Zweitliga-Aufsteiger, der mit zwei Niederlagen in die neue Saison gestartet ist. Unterdessen hofft der ehemalige Nationalspieler des Kongo auf eine erfolgreiche Pokal-Spielzeit unserer Blau-Weißen. „Mit Prognosen bin ich vorsichtig. Glück und die Tagesform spielen immer eine große Rolle. Alle Anhängerinnen und Anhänger, Mitglieder und Ehemalige unseres Vereins werden fest die Daumen drücken, um irgendwann vielleicht ins Finale einzuziehen. Das wäre ein Traum“, sagt der 1,80-Meter-Mann, der am Samstag auch beim Jubiläumsfest unserer Alten Dame auf dem Olympiagelände vorbeigeschaut hat.

von Erik Schmidt