Jean-Paul Boëtius mit einem Lächeln im Gesicht beim Training im Olympiastadion.
Profis | 13. August 2022, 11:10 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #BSCSGE

Endlich wieder Heimspiel, endlich wieder Olympiastadion! 86 Tage nach dem bis dato letzten Auftritt vor eigener Kulisse bestreiten unsere Herthaner ein Kräftemessen in ihrem Wohnzimmer. Gegen Eintracht Frankfurt (13.08.22, 15:30 Uhr, hier noch Tickets bestellen) möchten unsere Spreeathener die ersten Punkte in 2022/23 einfahren. Der Blick in den Rückspiegel spielt dabei in der Vorbereitung keine Rolle. „Wir dürfen nicht mehr zurückschauen, sondern wollen auch an den Fehlern wachsen und das müssen wir so schnell wie möglich machen. Ich habe ein gutes Gefühl. Im Training war schon wieder positive Stimmung, wir haben Gas gegeben. So muss das sein“, beschreibt Prince Boateng vor dem Wiedersehen mit seinem ehemaligen Arbeitgeber die blau-weiße Gefühlswelt. Statistische Mutmacher und wissenswerte Daten hat herthabsc.com notiert – präsentiert von Hauptpartner Autohero.

Statistik: Wenn sich diese Bilanz nicht sehen lässt: Gegen keinen anderen Bundesligisten feierten unsere Berliner mehr Siege als gegen die Adlerträger (30, wie auch gegen den Hamburger SV). 18 der 68 Bundesliga-Partien endeten unentschieden, in 20 Begegnungen gingen die Hessen als Gewinner vom Rasen. Ebenso spricht auch die Torausbeute für sich: Gegen den diesjährigen UEFA Europa League-Sieger erzielte unsere Alte Dame mit 117 Treffern die meisten in ihrer Bundesliga-Historie. Gegen einen blau-weißen Torhunger am Samstag hätten wir nichts einzuwenden. „Wir beschäftigen uns damit, was wir beeinflussen können. Die Jungs sind fokussiert und haben Freude an der Arbeit, so erlebe ich sie“, hebt Sandro Schwarz den Tatendrang seiner Schützlinge hervor.

Bemerkenswert: Auch für unsere Verantwortlichen ist das Aufeinandertreffen mit der Elf von Oliver Glasner ein spezielles Duell. Während unser Geschäftsführer Sport Fredi Bobic auf seinen ehemaligen Verein trifft, ist es für unseren Übungsleiter seine erste Aufgabe als Hertha-Trainer im Olympiastadion. Ein Mutmacher für eine erfolgreiche Premiere dürften dabei die Erinnerungen an sein bis dato letztes Spiel gegen die SGE sein. Im Mai 2019 gewann Schwarz, damals noch als Mainz-Coach, mit 2:0 gegen die Eintracht. Ein ähnliches Ergebnis würden alle Blau-Weißen auch am Samstag nehmen. „Gegen einen sehr guten Gegner brauchen wir die Energie, die Aggressivität, die die Jungs während der Trainingswoche gezeigt haben“, betont der Ex-Profi.

Personal: Gegen den fünfmaligen DFB-Pokalsieger muss unser Fußballlehrer weiterhin auf Omar Alderete, Kélian Nsona, Dongjun Lee und Jessic Ngankam verzichten. Marco Richter ist hingegen – genauso wie Neuzugang Jean-Paul Boëtius – wieder eine Option für den Spieltagskader. „Wir haben mehrere mögliche Achter im Kader. Wer spielt, hängt auch von der Grundordnung ab. Jean-Paul habe ich sehr aktiv, sehr ballsicher in seinen ersten Einheiten erlebt, das ist auch das, was wir uns von ihm erhoffen. Wir wissen um seine Qualität – ob es schon für Samstag reicht, schauen wir“, erläutert Schwarz, der sich auch auf eine Neuverpflichtung in der vordersten Reihe bezog. „Willy Kanga ist ein Startelfkandidat – einer von vielen bei uns im Kader. Ich habe generell eine sehr gute Energie von der ganzen Mannschaft in den Einheiten gespürt, und diese maximale Bereitschaft, diese Intensität brauchen wir!"

Schiedsrichter: Die Leitung der Partie übernimmt Frank Willenborg. Der Osnabrücker pfeift zum 66. Mal im deutschen Oberhaus und kann darüber hinaus unter anderem auf die Erfahrungen aus 109 Zweitliga-Partien, 56 Einsätzen in der dritten Liga sowie 20 Begegnungen im DFB-Pokal zurückgreifen. Unsere Alte Dame begleitete der 43-Jährige insgesamt 13 Mal, die blau-weiße Bilanz ist dabei positiv: Acht Siegen stehen vier Punkteteilungen und lediglich eine Niederlage gegenüber. Assistieren werden Willenborg Guido Kleve & Dr. Arne Aarnink an den Seitenlinien sowie Stefan Lupp als vierter Offizieller. Als VARs unterstützen Markus Schmidt & Rafael Foltyn das Gespann.

Expertenmeinung: Einer, der weiß, wie es sich anfühlt, für beide Teams gespielt zu haben, ist Axel Kruse. Der Fahnenträger lief für unseren Hauptstadtclub wettbewerbsübergreifend in 70 Partien auf, erzielte dabei 25 Treffer und lieferte eine Vorlage. Gemeinsam mit unseren Spreeathenern feierte der ehemalige Mittelstürmer 1989/90 die Zweitliga-Meisterschaft. Für die Adlerträger schnürte der 54-Jährige 71 Mal seine Schuhe (26 Tore, 11 Vorlagen). „Auch wenn ich natürlich unseren Herthanern ganz klar den Sieg wünsche, ist diese Begegnung für mich etwas Besonderes“, unterstreicht Kruse. „Beide Teams haben ihre Auftaktpartie verloren, wollen also schnell etwas gutmachen. Gerade von unseren Blau-Weißen erwarte ich nach der Derbyniederlage vor eigenem Publikum eine Reaktion. Da bin ich aber guter Dinge, dass Sandro Schwarz und sein Trainerteam an den richtigen Stellschrauben drehen“, erklärt Aki zuversichtlich.

Unser Kurvenwissen gibt es auch in Leichter Sprache.

von Simon Jötten