Chidera Ejuke spielt einen Ball direkt in der Luft.
Profis | 16. August 2022, 17:15 Uhr

„Es war fantastisch!“

Der Zeiger der Uhr am Marathontor hatte noch keine drei vollständigen Umdrehungen zurückgelegt, als unsere Fans auf den Rängen beim Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (1:1) in Ekstase gerieten. Daran nicht ganz unbeteiligt: Chidera Ejuke – und damit der Mann, der schon bei seiner Vorstellung vor wenigen Wochen darauf gehofft hatte, künftig gemeinsam mit der Mannschaft schöne Momente schaffen zu können. Die Führung unserer Blau-Weißen im Duell mit den Hessen hatte der 24-Jährige eingeleitet, anschließend war er als erster Gratulant bei Torschütze Suat Serdar. Das alles widerfuhr dem Nigerianer bei seinem Heim- und Startelf-Debüt für unsere Alte Dame. „Es war das erste Spiel im Olympiastadion für mich – und es war fantastisch!“, erklärt der Linksaußen mit einem Strahlen im Gesicht. „Leider haben wir nicht gewonnen, aber mit dem Punkt sind wir dennoch zufrieden. Ich möchte mich in jedem Spiel verbessern, immer alles für das Team geben und meinen Teil zum Erfolg beitragen, dafür bin ich hier“, macht der 1,76-Meter-Mann deutlich. Mit herthabsc.com hat sich unsere Nummer 40 außerdem über eine ganz besondere Angewohnheit, erste Eindrücke aus der Bundesliga und das nächste Spiel in Mönchengladbach unterhalten. 

herthabsc.com: Chidi, du standest zum ersten Mal in unserem Wohnzimmer auf dem Rasen – und dann so ein Start. Wie hast du die ersten Minuten des Spiels erlebt? Das hätte kaum besser laufen können...?
Ejuke: Ja, absolut! Ich war sehr erfreut darüber, dass ich direkt die Gelegenheit bekommen habe, vor unseren Fans zu spielen. Dem hatte ich schon entgegengefiebert. Leider haben wir nicht gewonnen, aber mit dem Punkt sind wir dennoch zufrieden. Ich möchte mich in jedem Spiel verbessern, immer alles für das Team geben und meinen Teil zum Erfolg beitragen, dafür bin ich hier.

herthabsc.com: Unsere Anhängerinnen und Anhänger waren am Samstag auch direkt da, haben das gesamte Spiel über für eine atemberaubende Atmosphäre gesorgt. Wie hast du deine Premiere unabhängig vom Spielgeschehen erlebt?
Ejuke: Es war das erste Spiel im Olympiastadion für mich – und es war fantastisch! Genau diese Unterstützung brauchen wir. Sie gibt uns die Kraft, in solch umkämpften Spielen wie gegen Frankfurt immer weiterzumachen und nicht aufzugeben. Die Choreo hat mir sehr gefallen – auch wenn ich noch nicht ganz verstanden habe, was damit gemeint war (lacht).

Chidera Ejuke bedankt sich bei der Ostkurve.
"Genau diese Unterstützung brauchen wir." - Chidera Ejuke dankt den Fans nach seiner Heimpremiere.

herthabsc.com: Darüber hinaus hast du auch deine Startelf-Premiere mit der Fahne auf der Brust gefeiert. Was lief beim Auftritt gegen Frankfurt schon gut? Wo siehst du noch Steigerungspotenzial – sowohl für dich als auch für das Team?
Ejuke: Über mich will ich gar nicht so viel sprechen. Nur so viel: Ich weiß, was ich der Mannschaft geben kann. Ich weiß aber natürlich auch, dass es noch besser geht. Deswegen gilt es für nun, nach vorne zu schauen. Sowohl für mich, als für uns als Team. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, die Saison hat ja gerade erst begonnen. Persönlich möchte ich einfach jede Woche auf den Platz gehen und mein Bestes geben.

herthabsc.com: Du sagst es schon: Es sind gerade einmal zwei Partien absolviert. Wie sind deine ersten Eindrücke von der Bundesliga? Wodurch unterscheidet sie sich von den Ligen, in denen du bislang gespielt hast?
Ejuke: Die Qualität ist sehr groß. Das lässt sich an jedem einzelnen Spieler erkennen. Gleiches gilt für die Intensität: Jeder hier ist hellwach, rennt und grätscht, muss zudem sowohl verteidigen als auch angreifen. Das ist der große Unterschied und verlangt allen auf dem Rasen viel ab.

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Jeder hier ist hellwach, rennt und grätscht, muss zudem sowohl verteidigen als auch angreifen. Das ist der große Unterschied und verlangt allen auf dem Rasen viel ab.
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-Chidera Ejuke

herthabsc.com: Du stichst mit einer Eigenheit nicht nur aus unserem Team, sondern aus dem gesamten deutschen Oberhaus heraus: Die Art und Weise, wie du deine Stutzen im Spiel trägst! Ist das einfach ein Tick oder hat es einen tieferen Sinn?
Ejuke: Es steckt eigentlich nichts Besonderes dahinter. Ich mag es einfach, wenn sie etwas tiefer sitzen. Mit kleinen Schienbeinschonern finde ich es außerdem bequemer. Das Ganze handhabe ich schon so, seitdem ich nach Europa gekommen bin. Es gab auch Leute, die zu mir gesagt haben, dass ich die Socken höher tragen soll. Aber ich bin einfach dabeigeblieben (lacht).

herthabsc.com: Lass uns zum Abschluss einen Blick vorauswerfen. Es warten anspruchsvolle Aufgaben auf unsere Blau-Weißen, als nächstes geht es nach Mönchengladbach (19.08.22, 20:30 Uhr). Worauf kommt es nun am Niederrhein an? Was weißt du schon von diesem Gegner?
Ejuke: Borussia Mönchengladbach hat natürlich ein gutes Team, aber wir auch. Wir fahren dort hin, um unseren Fußball zu spielen, unsere Ideen durchzubringen. Das Wichtigste am Ende wird sein, nach den 90 Minuten etwas Zählbares für den Verein, die Fans und uns, mitzubringen. Dann können wir zufrieden sein!

von Erik Schmidt