Darren Mcrae zeigt stolz seine Hertha-Trikots.
Profis | 25. September 2022, 11:56 Uhr

Eine Wette fürs Leben

Wie im Fußball gehört auch im Leben immer ein wenig Glück dazu – im Fall von Darren Mcrae fungierte unsere Alte Dame eher zufällig als persönlicher Glücksbringer. Ein Umstand, der den gebürtigen Schotten nicht mehr losließ und ihn nun bereits seit drei Jahren mit unserem Verein verbindet. „In meiner Stadt bin ich vermutlich der einzige Hertha-Fan, aber das genieße ich“, so der 27-Jährige.

Blau-weiße Gemeinsamkeiten

Im östlich gelegenen Dundee geboren und aufgewachsen sammelte der Herthaner schon lange bevor er unseren Hauptstadtclub kennenlernte, unwissentlich Berührungspunkte mit eben diesem: Mcrae wohnte im Kindesalter nur ein paar Straßen vom ebenfalls aus Dundee stammenden Mark Fotheringham, Co-Trainer unserer Profis unter Felix Magath in der Saison 2021/22, entfernt. „Ich habe meinen Augen kaum getraut, als er vertretungsweise sogar als Chef an der Seitelinie stand. Das war ein cooles Gefühl“, erinnert sich der Autolackierer an den 27. Spieltag der zurückliegenden Runde. Der Ersatzcoach sprang damals für Magath ein und erledigte seinen Job mehr als zufriedenstellend – unsere Spreeathener gewannen das Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim mit 3:0.

Exil-Fan Darren mit Hertha-Schal um den Hals.
Exil-Fan Darren zeigt auch in Schottland Flagge.

Lieblingsspieler? "Ein Erfolgsgarant"

Auf unsere Alte Dame aufmerksam wurde der Exil-Fan aber bereits 2019. Damals begannen er und seine Freunde damit, auf Bundesliga-Partien zu wetten. Dabei bewies Mcrae besonders bei den Duellen unserer Blau-Weißen ein glückliches Händchen und lag zumeist richtig. Seine Begeisterung für den Verein wuchs aus der Ferne und neben Manchester United nahm im Laufe der Zeit auch Hertha einen immer größeren Stellenwert im Fußballherzen des Schotten ein. Einen Lieblingsspieler hatte der 27-Jährige auch schnell gefunden. Dodi Lukébakio begeisterte ihn nicht nur direkt bei unseren Spielen, sondern auch auf der Konsole. „Er hat für mich schon den ein oder anderen Treffer gemacht – immer ein Erfolgsgarant“, erklärt der Fan seine Zuneigung schmunzelnd.

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Hertha ist für mich eine Flucht aus dem Alltag - wie eine andere Welt, in die ich ab und zu eintauchen kann.
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-Darren Mcrae

Allein an der Spree

Die lange Anreise aus seiner Heimat hielt den Fan nicht davon ab, allein nach Berlin zu reisen, um sich das Geschehen im Olympiastadion aus nächster Nähe anzusehen. Bereits zwei Heimspiele hat der Schotte besucht: Das erste Aufeinandertreffen Ende Oktober 2021 fand inmitten der Corona-Pandemie statt – die Besucherzahlen damals waren stark eingeschränkt. Gegen Mönchengladbach beobachtete Mcrae einen 1:0-Sieg durch ein Tor von Marco Richter. „Die Umstände haben meinen Wunsch in die Hauptstadt zu reisen noch intensiviert. Ich bin froh, dass es dann auch wirklich geklappt hat“, erinnert sich der Fan. „Ein absolutes Highlight für mich war das Derby gegen Union“, erzählt er weiter. „Auch wenn das Ergebnis nicht gestimmt hat – die Stimmung war Wahnsinn. Sowas habe ich noch nie erlebt, einfach unbeschreiblich“, rekapituliert der Herthaner sein zweites Gastspiel in unserem Wohnzimmer im Frühjahr 2022. Die nächste Reise ist ebenfalls schon im Terminkalender notiert, denn: „Ich liebe es, nach Berlin zu kommen. Das ist für mich eine Flucht aus dem Alltag, wie eine andere Welt, in die ich ab und zu eintauchen kann“, unterstreicht Mcrae seine Vorfreude. Der Exil-Herthaner hofft dann auf ein Erfolgserlebnis für Lukébakio & Co., wenn die Bayern am 5. November im Olympiastadion zu Gast sind.

von Noelle Feuer