
Vom Wedding zum Jetset
Im Fußball kommt es vor, dass Spielerinnen und Spieler während ihrer Karrieren in vielen Städten Station machen. Dies ist eine eindeutige Parallele zum Leben von Mert Celik. Der entscheidende Unterschied? Der gebürtige Berliner trägt immer dieselbe Flagge auf der Brust. Denn egal ob in New York, Rotterdam oder Kopenhagen, unser Hauptstadtclub ist immer omnipräsent. „Für mich stellt Hertha eine Erinnerung dar - daran wo ich herkomme und was mich ausmacht“, erzählt der 24-Jährige.

Gewachsen auf Beton
Beim Heranwachsen im Wedding kommt Mert Celik schon früh mit dem Fußball in Berührung. Er spielt insgesamt zehn Jahre selbst - zunächst beim BSC Rehberge 1945 e.V., danach beim VfB Hermsdorf als Sechser, Achter und teilweise sogar mit der Kapitänsbinde am Arm. Kein Wunder, dass er sich nach Vorbildern umschaut und dabei in den 2000er-Jahren auf einen wohlbekannten Namen stößt, der die ein oder andere Gemeinsamkeit mit ihm selbst aufweist. Prince Boateng weckt damals sein Interesse an unseren Blau-Weißen und bleibt bis heute ein Idol für den Wahl-Londoner: „Prince hat Berlin im Blut. Ich liebe Typen, die einen Verein und eine Stadt prägen können. Das hat er geschafft.“ Und auch wenn unsere Nummer 27 unseren Spreeathenern 2007 vorerst den Rücken kehrt, die Begeisterung ist bei Celik längst geweckt und er inzwischen enthusiastischer Herthaner.
[>]Prince hat Berlin im Blut. Ich liebe Typen, die einen Verein und eine Stadt prägen können.[<]
Fünf Städte in sechs Jahren
Die Bindung zu unserem Verein vertieft sich über die Jahre ebenso wie der Drang zu reisen. Kaum 18 Jahre alt nutzt der Weddinger seine erste Chance, verlässt Deutschland und zieht für ein halbes Jahr nach New York, um eine internationale Sprachschule zu besuchen. Vielleicht auch weil der Satz seines Vaters - „Wenn du etwas machst, dann mach es richtig!“ - den Blau-Weißen bereits als Jungen prägt, treibt den IT-Berater danach weiter sein Fernweh an. In seiner beruflichen Laufbahn sammelt der Berliner mehrere internationale Stationen ein. Rotterdam, Kopenhagen und München halten Celik jedoch nicht davon ab, seinen nächsten Stopp in London einzulegen. Dort lebt er nun seit zwei Monaten und hat seine Ziele fest im Blick: „Die kommenden fünf bis zehn Jahre sollen für mich sehr karrierefokussiert sein. Dafür ist diese Metropole perfekt - schnelllebig und international, genau wie ich“, schmunzelt der Fan.
Berlin und Hertha? "Von unschätzbarem Wert"
Doch trotz seiner Reisefreudigkeit vergisst Celik nie, wo er herkommt. „Gerade durch meine Zeit im Ausland habe ich immer nach Dingen gesucht, die mir ein Heimat- und Zugehörigkeitsgefühl geben. Die Stadt Berlin und Hertha BSC waren in der Hinsicht von unschätzbarem Wert für mich“, berichtet der Auswanderer. Als Sohn von Eltern mit Migrationshintergrund fühle es sich immer falsch an, sich als Deutscher vorzustellen. „Das drückt für mich nie meine Persönlichkeit aus. Wenn ich dagegen erzähle: Ich komme aus Berlin, dann beschreibt mich das deutlich besser“, gibt der 24-Jährige Einblicke in seine Gefühlswelt. Einen großen Anteil an seiner Einstellung schreibt er unserem Hauptstadtclub zu. „Für mich verkörpert der Verein unsere schöne Stadt wie kein anderer. Er ist kreativ, cool und schnell – das passt zu Berlin.“ Auch deshalb kommt der Fan häufig zu Besuch und probiert wann immer es geht ein Heimspiel unserer Blau-Weißen mitzunehmen. Das nächste Mal ist er Anfang Oktober zu Gast – sicherlich nicht nur bei seiner Familie im Wedding, sondern auch beim Heimspiel unserer Alten Dame am 9. Spieltag gegen Freiburg (hier gibt es Tickets).