Malik Fathi führt den Ball gegen den Mainzer Christian Demirtas.
Profis | 16. September 2022, 10:00 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #M05BSC

Geschwindigkeit im Umschaltspiel, mannschaftliche Geschlossenheit und hohe Bereitschaft mit wie auch gegen den Ball – Tugenden, die unsere Herthaner in dieser Spielzeit bislang auf den Rasen bringen. Tugenden, für die auch unser kommender Kontrahent aus Mainz steht. Im Vergleich mit dem FSV am Freitagabend begegnet nicht nur Trainer Sandro Schwarz ab 20:30 Uhr der eigenen sportlichen Vergangenheit. Jean-Paul Boëtius erwartet bei seinem Ex-Club „eine anspruchsvolle Aufgabe. Ich kenne den Fußball, der dort gespielt wird, ja selbst noch gut - aber ich glaube, dass wir mit einer konzentrierten und geschlossenen Mannschaftsleistung unsere Chance auf Punkte bekommen werden“, unterstreicht der Niederländer. Was beim Duell wichtig werden könnte, wie die Zahlen aussehen und die Einschätzung eines Experten aus unserer Akademie liefert herthabsc.com euch wie gewohnt im Kurvenwissen – präsentiert von Hauptpartner Autohero!

Statistik: Die Gesamtbilanz bei Erstliga-Begegnungen sieht die Gastgeber im Vorteil. Zehn Mal jubelte der FSV, zehn Mal teilten sich beide Seiten die Zähler, acht Mal feierten unsere Spreeathener – letztmals im März 2019 bei einem 2:1 im Olympiastadion. Doch statt einem Blick in die Vergangenheit lohnt sich eher ein Betrachten der Gegenwart, in der unsere Hauptstädter an viele gute Faktoren im eigenen Spiel anknüpfen können und sollen, um in der Hauptstadt von Rheinland-Pfalz in der dritten Bundesliga-Begegnung in Folge zu punkten. „Gegen Leverkusen war es, wie in den Spielen zuvor, wieder eine sehr aktive, sehr mutige, sehr intensive Leistung der Mannschaft. Diese Faktoren werden auch gegen Mainz sehr wichtig sein“, ahnt Schwarz.

Bemerkenswert: Mutig und intensiv sind auch gute Attribute, um das Umschaltspiel unserer Berliner in dieser Spielzeit zu beschreiben. Denn das hat sich schnell zu einer echten Stärke entwickelt. Keine andere Mannschaft traf ligaweit nach schnellen Gegenangriffen öfter, gleichzeitig kassierte unser Team selbst noch keinen einzigen Kontertreffer. Wichtig wird gegen die Rheinhessen aber nicht nur die Stabilität am Boden sein. Mainz weist mit drei Erfolgen nach Werder Bremen die meisten Kopfballtore auf, kein Team kam so häufiger zum Abschluss als die Elf von Bo Svensson. Ein Aspekt, der mit Sicherheit auch in der Vorbereitung Thema war. „Unser Analyse- und Trainerteam ist Tag für Tag damit beschäftigt, unzählige Videos anzuschauen und diese gemeinsam mit mir auszuwerten. Dann geht es darum, die bestmöglichen Entscheidungen für uns zu treffen“, fasst unser Übungsleiter diese zusammen. So soll unsere Alte Dame die Mission in Mainz gut vorbereitet angehen.

Personal: Mit den angeschlagenen Linus Gechter und Kélian Nsona muss Coach Schwarz dabei auf zwei Profis definitiv verzichten. Bei Davie Selke und Suat Serdar (Infekt) wird die Zeit sehr knapp. Ein Einsatz des Duos ist nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich. Für den Fall, dass die beiden passen müssen, hat unser Fußballlehrer sich schon Gedanken gemacht, wie er die blau-weiße Startelf umbauen könnte – gerade im Hinblick auf die Besetzung des Mittelfelds. „Wir haben die ein oder andere Möglichkeit. Jean-Paul ist eine Option, Prince Boateng oder Vladimír Darida könnten die Achterposition ebenso bekleiden. Wir werden sehen, wie wir es machen, ein Hauptkriterium ist immer die Trainingsleistung“, gewährt Schwarz einen Einblick in seine Überlegungen.

Schiedsrichter: Frank Willenborg wird unser Kräftemessen mit den Nullfünfern leiten. Dem Unparteiischen assistieren Guido Kleve und Eduard Beitinger als Assistenten an den Seitenlinien sowie Martin Petersen als vierter Offizieller. Markus Schmidt und Michael Emmer unterstützten das Gespann als VAR. Willenborg pfeift am Freitagabend sein 68. Spiel im deutschen Oberhaus. Der Realschullehrer kann außerdem auf die Erfahrung von 110 Zweitliga-Partien, 56 Spielen in der 3. Liga und 20 Begegnungen im DFB-Pokal zurückgreifen. Unsere Herthaner begleitete der gebürtige Osnabrücker insgesamt 14 Mal, unter anderem leitete er in dieser Saison das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Die Berliner Bilanz liest sich dabei sehr gut: Acht Siegen stehen fünf Punkteteilungen und nur eine Niederlage gegenüber.

Das sagt der Experte: Malik Fathi darf als Fachmann für beide Verein gelten. Der ehemalige Linksverteidiger spielte zwischen 2002 und 2008 im blau-weißen Trikot und schaffte bei unserem Verein den Sprung zum Profi. Über Spartak Moskau landete der gebürtige Berliner in Mainz, wo er zwischen 2010 und 2014 unter Vertrag stand. Inzwischen arbeitet der 38-Jährige in unserer Fußball-Akademie, hier ist er als Coach für die U16 verantwortlich. Zwischen seinen ehemaligen Stationen erwartet Fathi ein „emotionsgeladenes Spiel. Mainz ist in seinem 3-5-2-System sehr eingespielt. Umschalten, Gegenpressing – das zeichnet die Mannschaft aus“, skizziert der Ex-Profi, der jedoch viele Fortschritte bei unserem Team beobachtet hat, die ihm Mut für das Duell mit den Gutenbergstädtern machen. „Auch wir generieren inzwischen ein gutes Umschaltspiel nach Ballgewinnen. Ich hoffe, dass unser Team vor allem über die schnellen und physisch starken drei Jungs vorne den Gegner überraschen kann und so erfolgreich sein wird!“

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von Konstantin Keller