Veit Stange passt den Ball.
Akademie | 22. Oktober 2022, 15:46 Uhr

Niederlage in Leipzig

Mit großen Personalsorgen reisten unsere Hertha-Bubis zum Auswärtsspiel bei der BSG Chemie Leipzig. Neben den verletzten Ruwen Werthmüller, Safa Yildirim, Joel Bustamante, McMoordy Hüther, Cimo Röcker und Ensar Aksakal, fehlten auch Julian Eitschberger, Lukas Ullrich und Joel da Silva Kiala, die allesamt für die deutsche U19-Nationalmannschaft nominiert wurden. Dadurch musste Coach Ante Čović etwas improvisieren und wechselte in seiner Startelf vier Mal im Gegensatz zur Heimpleite gegen den FC Energie Cottbus vergangene Woche. Mit Tim Goller, Veit Stange, Ibrahim Maza und Peter Matiebel waren zudem vier Jungs aus unserer U19 dabei, Stange sogar in der Startelf.

Von Beginn an entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, doch unsere Herthaner erwischten den besseren Start. In der neunten Minute spielte Kapitän Tony Fuchs die linke Außenlinie entlang auf Mustafa Abdullatif, der in die Mitte zog und ins lange Eck vollendete – 1:0! Doch die Führung sollte nicht lang von Bestand sein. Eine Flanke der Gastgeber von der rechten Seite fand einen zu freien Denis Jäpel, der flach zum schnellen Ausgleich traf (12.). Unsere Blau-Weißen zeigten sich jedoch unbeeindruckt und agierten weiter offensiv. Derry Scherhant provozierte einen Fehler des Leipzger Keepers Benjamin Bellot, über Umwege fand der Ball den Weg zu Nader Jindaoui, der jedoch leider nur den Pfosten traf (19.). Kurze Zeit später wieder Scherhant! Maurice Čović bediente den 19-jährigen Stürmer, der versuchte noch am Keeper vorbeizugehen, doch Bellot bekam seine Fingerspitzen dazwischen (21.). In der 33. Minute waren unsere Spreeathener dann mal wieder defensiv gefordert. Erneut fand eine Flanke von rechts einen Abnehmer, doch Florian Haxha warf sich dazwischen und fälschte den Abschluss entscheidend über die Latte ab! Geblockt wurde auch der Schuss von Tony Rölke wenig später, der nach einer schönen Kombination über rechts mit Čović zum Abschluss kam (39.). So ging es mit einem 1:1 in die Pause.

Viele Tore und Lehrgeld in der zweiten Hälfte

Der zweite Abschnitt begann recht ereignislos, die Mannschaften neutralisierten sich im Mittelfeld, ohne sich dabei Möglichkeiten herauszuspielen. So dauerte es bis zur 67. Minute bis wieder Torgefahr aufzog. Die Messestädter kamen über ihre starke rechte Seite und die Flanke fand einen Abnehmer, doch der Kopfball zischte knapp am Kasten von Leon Cuk vorbei. Doch kurz darauf machte es die Elf von Coach Miroslav Jagatic besser. Erneut ging es über die rechte Seite, erneut fand die Flanke einen Abnehmer, und zwar in Denis Jäpel, der am langen Pfosten einschob und damit seinen Doppelpack schnürte (73.). Und dann kam es knüppeldick für unsere blutjungen Hauptstädter. Unsere aufgerückten Bubis liefen in einen Konter, ein langer Ball fand Florian Kirstein, der Cuk umkurvte und zum 3:1 traf (74.). Doch wer dachte, dass unsere Herthaner jetzt die Köpfe hängen lassen würden, der sah sich getäuscht. Fast prompt kam die Reaktion auf den bitteren Doppelschlag der Gastgeber: Derry Scherhant wurde im Strafraum gefällt – Elfmeter! Der Gefoulte schnappte sich die Kugel selbst und verwandelte eiskalt zum Anschlusstreffer (81.). Nun drückten die Schützlinge von Ante Čović, der frisches Personal brachte, auf den Ausgleich, doch es kam wie es kommen musste. Dadurch, dass unsere Blau-Weißen das Visier öffneten, kam es zu Räumen und dem alles entscheidenden Konter für Chemie. In der 89. Minute spielten sich die Sachsen gekonnt durch und Manuel Wajer erzielte das 4:2 und damit den Endstand in einer aufregenden Partie.

Kommende Woche gegen die VSG Altglienicke

Stark ersatzgeschwächt verlor unsere U23 also mit 2:4 (1:1) gegen die extrem heimstarken Leipziger und damit das dritte Spiel in Folge, trotz ansprechender Leistung. „Wir haben die Partie sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit sehr stark eröffnet", bilanzierte Coach Čović und haderte mit der Chancenverwertung: „Wir haben vor allem in der ersten Hälfte die Großchancen nicht weggemacht und so den Gegner ins Spiel kommen lassen. Die Gegentore zum 1:2 und 1:3 waren leider sehr unnötig, aber es war wichtig zu sehen, dass diese blutjunge Mannschaft sich nicht aufgegeben hat und zurück in die Partie gefunden hat." Nun heißt es, die Köpfe unter der Woche wieder zu heben und sich auf die Heimpartie am kommenden Sonntag (30.10.22, 13:00 Uhr) gegen die VSG Altglienicke vorzubereiten – hoffentlich mit dem ein oder anderen Rückkehrer.

So spielte Hertha: Cuk – Haxha, Gurschke, Ziemer, Fuchs – Stange, Čović (85. Gündüz), Rölke (81. Matiebel) – Abdullatif (70. Maza), Jindaoui (81. Alimler), Scherhant

Tore: 0:1 Abdullatif (9.), 1:1 Jäpel (12.), 2:1 Jäpel (73.), 3:1 Kirstein (74.), 3:2 Scherhant (FE, 81.), 4:2 Wajer (89.)

Gelbe Karten: Brügmann, Wendt

Schiedsrichter: Tobias Hagemann

Spielort: Alfred-Kunze-Sportpark

Zuschauerzahl: 3.316

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von Nicolaus Seiler