Philip Sprint mit hängendem Kopf.
Profis | 19. November 2022, 18:18 Uhr

Wörthersee-Cup: Niederlage im Elfmeterschießen

Im zweiten Halbfinale des Wörthersee-Cups im österreichischen Klagenfurt setzte Cheftrainer Sandro Schwarz auf Torwart-Routinier Philip Sprint zwischen den Pfosten, da sowohl Oliver Christensen als auch Tjark Ernst mit ihren Nationalmannschaften auf Länderspiel-Reise weilen. Vor dem Keeper unserer U23 verteidigten Sonny Ziemer – ebenfalls aus unserer Regionalliga-Auswahl –, Filip Uremović, Lucas Tousart und Maximilian Mittelstädt. Vor der Viererkette ackerten Vladimír Darida und Suat Serdar auf der Sechs. Profi-Debütant Nader Jindaoui, Kapitän Prince und Chidera Ejuke liefen im offensiven Mittelfeld auf, Wilfried Kanga agierte als einzige nominielle Spitze im 4-2-3-1-System.

1860 geht in Führung – Kanga egalisiert kurz vor der Pause

Unsere neuformierte Elf brauchte einige Minuten, um sich auf dem Platz zurechtzufinden. So war es der Drittligist, der durch Martin Kobylański die ersten nennenswerten Abschlüsse zu verzeichnen hatte (5., 8., 10.). Kurze Zeit später lenkte Sprint die Kugel mit etwas Glück an den Pfosten (11.). Nach 20 Minuten war unser Schlussmann dann aber machtlos als Albion Vrenezi zum 1:0 für die Münchener traf. Auf der Gegenseite verpassten unsere Herthaner durch Ejuke, der an TSV-Keeper Marco Hiller scheiterte, und Uremović, der das Spielgerät an die Latte beförderte, den schnellen Ausgleich (25., 26.). Im weiteren Verlaut verflachte das Spiel etwas. Doch kurz vor der Pause erarbeiteten sich unsere Jungs noch den Ausgleich: Jindaoui trieb den Ball durchs Mittelfeld, über Ejuke kam die Kugel zu Kanga, der vor Hiller eiskalt blieb und zum 1:1-Pausenstand netzte (41.) 

Bildergalerie: Die Bilder zum Spiel: Hertha BSC - TSV 1860 München

Zehn neue Feldspieler & früher Führungstreffer 

In den zweiten Durchgang starteten unsere Spreeathener mit zehn neuen Feldspielern: Jonjoe Kenny, Agustín Rogel, Joel da Silva Kiala, Deyovaisio Zeefuik, Ivan Šunjić, Jean-Paul Boëtius, Dodi Lukébakio, Marco Richter, Dongjun Lee und Derry Scherhant standen nun auf dem Rasen – und erzielten beinahe direkt die Führung. Nach einer Lukébakio-Ecke erwischte Rogel das Kunstleder nicht richtig (48.). Kurz danach versuchte es Richter, der die Binde von Prince übernahm, per Schlenzer (52.). Unseren Jungs war nun deutlich mehr Ballkontrolle und Spielfreude anzumerken. Folgerichtig gingen die Schwarz-Schützlinge in Führung: Lukébakio brach rechts durch, zog in den Strafraum und legte die Kugel vor den Kasten, wo der Münchener Quirin Moll unfreiwillig ins eigene Tor traf (54.). Mit dem Vorsprung im Rücken agierten unsere Berliner nun klar tonangebend – mussten aber völlig aus dem Nichts das 2:2 durch Fynn Lakenmacher hinnehmen (72.). Von diesem Nackenschlag ließ sich unsere Alte Dame aber nicht wirklich aus der Spur bringen: Scherhant und Lee verpassten die erneute Führung jeweils aus der Distanz (73., 76.). Auch Richter zielte per Direktabnahme zu hoch und scheiterte kurze Zeit später an Hiller (82., 85.). Doch dann kam Lukébakio und packte noch einen aus – das Leder landete punktgenau zum 3:2 im linken Winkel (86.). Als alle schon mit dem knappen Sieg für unser Team rechneten, markierte Leandro Morgalla in der Nachspielzeit das 3:3 (90.).

Elfmeterschießen entscheidet – Zeefuik an die Latte

Im Elfmeterschießen verschoss zunächst Boëtius, ehe Kenny und Lukébakio für unsere Farben trafen. Da auch zwei Löwen verwandelten, ging es nach jeweils drei Versuchen im K.o.-System weiter, wo Šunjić seinen Job erledigte, Zeefuik aber nur die Latte traf und das Spielgerät vor der Linie aufsetzte. Damit mussten sich unsere Hauptstädter am Ende mit 6:7 (1:1, 3:3) dem TSV 1860 geschlagen geben und treffen am Sonntag (20.11.22, 14:00 Uhr) im Spiel um Platz 3 auf den GAK 1902.

Hertha BSC (1. Hälfte): Sprint – Ziemer, Uremović, Tousart, Mittelstädt – Darida, Serdar – Jindaoui, Prince (C), Ejuke – Kanga

Hertha BSC (2. Hälfte): Sprint – Kenny, Rogel, da Silva Kiala, Zeefuik – Šunjić, Boëtius – Lukébakio, Richter (C), Lee – Scherhant

TSV 1860 München: Hiller (46. Kretzschmar) – Lannert (26. Lang), Verlaat (46. Moll), Morgalla (46. Wein), Greilinger (46. Steinhart) – Rieder (46. Y. Deichmann), Tallig (46. Knöferl) – Vrenezi (46. Boyamba), Kobylański (46. Skenderovic), Wörl (46. Freitag) – Bär (46. Lakenmacher)

Tore: 0:1 Vrenezi (20.), 1:1 Kanga (41.), 1:2 Moll (Eigentor, 54.), 2:2 Lakenmacher (72.), 3:2 Lukébakio (86.), 3:3 Morgalla (90.)

Elfmeterschießen: Boyamba verschießt, Boëtius verschießt, 3:4 Steinhart, 4:4 Kenny, 4:5 Wein, 5:5 Lukébakio, 5:6 Skenderovic, 6:6 Šunjić, 6:7 Lakenmacher, Zeefuik verschießt

von Simon Jötten