Pablo Thiam (li.) umarmt U19-Kapitän Pascal Klemens nach dem Sieg in Nürnberg.
Akademie | 19. Dezember 2022, 12:00 Uhr

„Alle wissen, was sie auf ihren Positionen zu tun haben“

Auf dem Weg zum verabredeten Gesprächsort in unserem Performance Center legt Pablo Thiam einen Zwischenstopp ein. „Ich muss mich kurz auspowern“, schmunzelt unser Akademie-Leiter. Angekommen an der Tischtennisplatte im Treppenhaus unserer Räumlichkeiten schnappt sich der Verantwortliche unseren U16-Spieler Boris Mamzuah Lum und liefert sich mit dem Mittelfeldakteur einige Ballwechsel. „So, nun bin ich bereit für euch“, lautet das Ergebnis der knackigen Session. Unmittelbar danach setzt sich Thiam auf einen rückenfreundlichen Gymnastikball und nimmt sich zum Abschluss von 2022 ein wenig Zeit, um gemeinsam mit herthabsc.com und mach-dich-hertha.de auf die vergangenen Monate zurückzuschauen. „Wir haben es geschafft, die Kaderstrukturen im Nachwuchs so zu gestalten, dass wir viele Spieler in den einzelnen Mannschaften haben, die sogar noch in den jüngeren Jahrgängen zum Einsatz kommen könnten. Das macht uns stolz. So sind wir in der Lage, den Jungs, die ein bisschen vor ihrer Zeit sind, Möglichkeiten im oberen Bereich zu geben – ohne die Kader auffüllen zu müssen“, gibt der 48-Jährige Einblicke in die Personalplanungen der blau-weißen Junioren-Teams.

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Wir haben gesehen, wie positiv sich das gestalten kann, wenn wir die Spieler hoch- und runterschieben können – ohne groß zu diskutieren, weil alle wissen, was sie auf ihren Positionen zu tun und welche Anforderungen wir haben.
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-Pablo Thiam

Mannschaftsübergreifende Verzahnung wird großgeschrieben

Diese zufriedenstellende Konstellation aus Sicht des Offiziellen spielt auch bei der Gesamtbewertung der sportlichen Resultate eine Rolle. „Rein von den Ergebnissen können wir zufrieden sein“, betont Thiam, um allerdings hervorzuheben: „Ich sehe aber auch die Tatsache, dass die U23 mit vier Jungs aus der A-Junioren spielt und sich in der starken Regionalliga im Mittelfeld aufhält. Ich finde es beachtlich, dass unsere U19, die im Prinzip mit einem U18-Kader spielt, die A-Junioren-Bundesliga rockt. Auch unsere U17 läuft mit vier, fünf U16-Akteuren auf.“ Diese Beispiele führt der Ex-Profi zusammen und addiert sie zu einer positiven Erkenntnis aus der laufenden Hinrunde zusammen. „Die Verzahnung der einzelnen Mannschaften und die Zusammenarbeit geht jetzt erst so richtig los. Wir haben schon gesehen, wie positiv sich das gestalten kann, wenn wir die Spieler hoch- und runterschieben können – ohne groß zu diskutieren, weil alle wissen, was sie auf ihren Positionen zu tun und welche Anforderungen wir haben. Das ist die Arbeit, die für mich entscheidend ist“, findet Thiam lobende Worte für das Zusammenspiel innerhalb der Akademie mit elf Mannschaften.

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Alles, was wir machen, betrachten wir ganzheitlich und betten es vernünftig ein, da es personenunabhängig sein und wirklich darauf abzielen soll, was wir als Verein erreichen wollen.
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-Pablo Thiam

Nachhaltig und ganzheitlich

Neben einem ausführlichen und detaillierten Resümee darf selbstverständlich auch ein Ausblick auf das anstehende Kalenderjahr nicht fehlen. „Die Prozesse, die wir angeschoben haben, sind noch nicht abgeschlossen. Darüber hinaus sind wir mitten in der Planung für die nächste Saison. Wir wollen es schaffen, die Jungprofis, die jetzt an der Schwelle stehen, als Verstärkung für unsere Bundesliga-Mannschaft aufzubauen – das ist für uns als Verein sehr wichtig und daran arbeiten wir sehr intensiv“, definiert der 310-malige Spieler im deutschen Oberhaus ein Vorhaben für 2023. Grundsätzlich sieht Thiam den blau-weißen Unterbau auf einem guten Weg, verfolgt aber weiterhin konkrete Vorstellungen für die Zukunft. „Wir wollen das Fundament, das wir aufbauen, so stark wie möglich gestalten – damit wir nachhaltig arbeiten können. Alles, was wir machen, betrachten wir ganzheitlich und betten es vernünftig ein. Denn es  soll personenunabhängig sein und wirklich darauf abzielen, was wir als Verein erreichen wollen“, untermauert der ehemalige Nationalspieler Guineas den Grundgedanken der täglichen Arbeit auf dem Olympiagelände.

In der 22-minütigen Unterhaltung beleuchtet Pablo Thiam außerdem die Arbeit unserer Sportpsychologie, nennt wichtige Entwicklungsschritte unserer Jungs auf und abseits des Platzes und spricht über die Zusammenarbeit mit Gesundheitspartner AOK Nordost – alle Aussagen hat HerthaTV im Video festgehalten. Schaut selbst!

von Simon Jötten