Thomas E. Herrich und zahlreiche Herthaner halten mit Albrecht Weinberg und Ron Prosor das Banner #WeRemember hoch.
Engagement | 30. Januar 2023, 17:06 Uhr

Erinnerungen bewahren: Eine Woche des Gedenkens

Herthanerinnen und Herthaner behalten die Vergangenheit in Erinnerung. So steht es in unserem Ethikkodex fest verankert. Diesem Grundsatz haben wir am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus eine ganz besondere Bedeutung beigemessen. Gemeinsam mit der israelischen Botschaft und dem World Jewish Congress haben wir am vergangenen Freitag (27.01.23) – dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee – ein Zeitzeugengespräch auf dem Olympiagelände veranstaltet. 

Anwesend waren unser Geschäftsführer Thomas E. Herrich, Teile unseres Präsidiums, zahlreiche Mitarbeitende sowie unsere U17 und U19. Ihnen allen war die Betroffenheit darüber, was der Auschwitz-Überlebende Albrecht Weinberg über sein bewegtes Leben berichtete, spürbar anzumerken. „'Du darfst mit dem Albi nicht mehr spielen, weil er ein Jude ist.' Mit solchen Aussagen bin ich aufgewachsen, ich wurde ausgeschimpft als Kind. Und 1936, da war ich elf Jahre alt, da durfte ich nicht mehr zur Schule gehen", erzählte der 97-Jährige, um dabei anzumerken, dass „wir doch Nachbarn und keine Fremden waren“. Die offene und herzliche Art, mit der Weinberg über seine Jugend sprach, half den jüngeren Generationen, die Bedeutung der damaligen Taten zu begreifen und besser einordnen zu können. „Gerade in wechselvollen Zeiten wie diesen, in denen die Geschichte im Rückspiegel der Vergangenheit mehr und mehr verschwimmt, ist es von essentieller Bedeutung, sich die schrecklichen Geschehnisse und das den unzähligen Opfern widerfahrene Leid immer wieder in Erinnerung zu rufen“, sagte Herrich in seiner Eröffnungsrede der Veranstaltung.

Bildergalerie: „#WeRemember“, Zeitzeugengespräch und „!Nie wieder“

Ein besonderes Spiel

Einen Tag später war der Zeitzeuge zu Gast im Olympiastadion: Zusammen mit einer Delegation der israelischen Botschaft und des World Jewish Congress verfolgte Weinberg das Stadtduell mit dem 1. FC Union auf der Ehrentribüne. Zuvor erhielten unsere Gäste eine exklusive Führung durch die Spielstätte. Dabei erlangten sie sowohl spannende Eindrücke rund um eine Bundesliga-Partie als auch einen Rückblick auf die Historie des Olympiastadions mit der teils propagandistischen Nutzung rund um den 2. Weltkrieg. 

„#WeRemember“ im Olympiastadion

In diesem fanden in der vergangenen Woche – wie in vielen anderen deutschen Stadien – mit der Initiative „!Nie wieder“, dem damit verknüpften „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ sowie der internationalen Kampagne „#WeRemember“ zahlreiche Projekte und Maßnahmen statt. Im Rahmen der Begegnungen mit dem VfL Wolfsburg und dem 1. FC Union erschienen dazu auf den LED-Werbebanden die Logos der beiden Kampagnen. Gleichzeitig liefen über die Anzeigetafeln zahlreiche Fotos, auf denen prominente Gesichter unserer Hertha-Familie das Motto „#WeRemember“ auf Schildern präsentieren – und somit am Dienstag einen gelungenen Aufschlag zu einem bedeutsamen Thema einläuteten und am Samstag abrundeten. 

von Karim Wachholz