Auf Betriebstemperatur
Einer These Cliff Arnalls zufolge handelt es sich beim dritten Montag im Januar stets um den traurigsten Tag des Jahres. Der britische Psychologe war einst anhand von Faktoren wie Wetter, Motivationslevel und gescheiterten Neujahrsvorsätzen zu diesem Ergebnis gekommen. Unsere Herthaner beeindruckte der sogenannte Blue Monday offensichtlich aber nicht, wirkten sie am Dienstag bei ihrer Rückkehr auf den Schenckendorffplatz doch bestens gelaunt. Hier ein Scherz, da ein herzhaftes Lachen. Kein Wunder: Zum einen haben Oliver Christensen und Co. beim kürzlich zu Ende gegangenen Vorbereitungscamp in Florida bei harter Arbeit auch reichlich Sonne getankt. Zum anderen herrscht unter unseren Blau-Weißen große Vorfreude darauf, bei der anstehenden Bundesliga-Fortsetzung in Bochum (21.01.23, 15:30 Uhr) einen ersten Schritt in Richtung der gesteckten Ziele für 2023 zu gehen. „Wir freuen uns, wieder hier zu sein und werden uns nun weiter seriös auf den VfL vorbereiten“, erklärt Sandro Schwarz nach dem ersten Training auf heimischen Geläuf seit knapp sechs Wochen.
Gegnerspezifischer Inhalt
Nachdem unser Übungsleiter und seine Schützlinge am Sonntag wieder in Berlin gelandet waren, knüpften sie in der rund 80-minütigen Auftaktseinheit der Woche direkt an die Arbeit in den USA an. Auf dem Programm standen nach einer ausgiebigen Erwärmung zwei Spielformen. Dabei ging es zunächst auf zwei unterschiedlichen Feldern jeweils im Fünf-gegen-Fünf auf vier kleine Tore zur Sache. Anschließend visierten unsere Jungs beim Sieben-gegen Sieben auf engem Raum die großen Gehäuse an. Beide Übungen flankierten neutrale Anspielstationen. „Inhaltlich wird es jetzt gegnerspezifischer. Wir schauen, was wir im Anlaufverhalten und im Ballbesitzspiel brauchen, um in Bochum zu bestehen. Das werden, neben Standardsituationen und Abschlüssen, bis Samstag unsere Schwerpunkte sein", schildert der Fußballlehrer und unterstreicht: „Wir haben ein wichtiges Spiel vor der Brust, dafür wollen wir gewappnet sein. Jetzt zählt es wieder!“
Zu der aus 23 Feldspielern sowie vier Keepern bestehenden Gruppe, bei der Jonjoe Kenny den vier Grad Celsius sowie dem Nieselregen mit einer kurzen Hose trotzte, zählte auch wieder Marvin Plattenhardt, der die Reise nach Bradenton nicht mitantreten konnte. „Durch seinen Infekt ist er noch nicht wieder ganz im Rhythmus, aber es ist gut, dass Platte wieder bei uns ist. Wir schauen, wie sich alles in den kommenden Tagen entwickelt“, verrät Schwarz mit Blick auf den Linksverteidiger. Verzichten musste der 44-Jährige unterdessen nur auf die verletzten Kélian Nsona und Chidera Ejuke (zur Meldung).
Schlag auf Schlag
Mit dem vorhandenen Personal liegt der Fokus unseres Chefcoaches ab sofort voll und ganz auf dem Auftakt im Ruhrpott. „Wir fühlen uns bereit und haben sehr gut gearbeitet. Aus dem vergangenen Jahr sind wir gut rausgegangen, nun wollen wir sofort wieder auf Betriebstemperatur kommen und direkt da sein“, so der gebürtige Mainzer, der sein Team am Nachmittag noch einmal indoor im athletischen Bereich fordert. Die anschließenden Einheiten bis zum Kräftemessen mit den Westdeutschen steigen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Ein gelungener Start in die zweite Hälfte der laufenden Saison wäre mit Blick auf die folgenden Aufgaben eine gute Ausgangsposition. Schließlich geht es anschließend mit den Heimspielen gegen den VfL Wolfsburg (24.01.23, 20:30 Uhr, Tickets gibt es hier) und den 1. FC Union (28.01.23, 15:30 Uhr, Tickets gibt es hier) Schlag auf Schlag weiter.