Yannick Mausehund liegt nach Abpfiff fassungslos am Boden.
Akademie | 30. März 2023, 20:33 Uhr

Bitteres Pokalaus für unsere U17

Derbytime im Viertelfinale des Nike Youth Cup! Am Donnerstagabend empfing unsere U17 den 1. FC Union zum Pokal-Showdown auf dem Hanns-Braun-Platz.

Die Köpenicker versuchten zu Beginn Druck zu machen, doch unsere Blau-Weißen legten los wie die Feuerwehr und erspielten sich früh die ersten Torannäherungen. In der 6. Minute belohnten sich die Schützlinge von Stephan Schmidt für ihre Anfangsoffensive: Eine Flanke von links fand Selim Telib, der mit seinem ersten Versuch erst an Jaden Rodtnick im Tor der Gäste scheiterte, den Nachschuss aber reinlegte. 1:0! Kurze Zeit später klingelte es fast schon wieder: Eser Bekdemir zog von halblinks ab, traf mit seinem Gewaltschuss aber nur die Latte (8.). Anschließend verflachte die Partie etwas. Unsere Herthaner ließen Ball und Gegner laufen, Union war zwar bemüht, kam aber im Ballbesitz nicht in die Nähe des Strafraums unserer Spreeathener. So dauerte es bis zur 36. Minute bis unsere Hauptstädter zur nächsten Großchance kamen: Karim Bellomo legte per Kopf auf Bekdemir ab, der freihstehend vor dem Gästekeeper am langen Pfosten vorbeizog. Kurz darauf pfiff der Schiedsrichter zur Halbzeit.

Bildergalerie: Die Bilder zum Spiel: U17 Hertha BSC - 1. FC Union

Pokalkrimi in Halbzeit zwei

Der Beginn der zweiten Hälfte ähnelte dem der ersten. Die Eisernen pressten hoch, doch unsere Alte Dame befreite sich gekonnt: Ein Steilpass fand Julius Gottschalk, der noch entscheidend gestört wurde und den Ball so knapp am Kasten vorbei legte (46.). Eine Minute später machte es Karim Bellomo genauer: Frei vor dem Keeper behielt unsere Nummer 20 die Nerven und überlupfte Rodtnick gekonnt zum 2:0. Und gerade als es so aussah, als würde der Sieg nur eine Frage der Höhe werden, schlug Union zu: Einen flachen Freistoß konnte Burak Özkanli nur nach vorne abprallen lassen, wo Oskar Wardau zum Anschlusstreffer abstaubte (51.). Unsere U17 schüttelte sich kurz und spielte dann unbeirrt weiter nach vorne. Auf der linken Seite dribbelte sich Gottschalk in den Strafraum ud zog aus circa zehn Metern stramm ab, doch Rodtnick parierte stark (61.). Es entwickelte sich nun immer mehr ein Fight auf Augenhöhe und die Eisernen witterten Morgenluft. Ein Dribbling über links in den Strafraum konnten unsere Jungs nur per Foul stoppen – Elfmeter für die Gäste. Levis Asanji blieb eiskalt und verwandelte den fälligen Strafstoß zum Ausgleich (69.). Die Partie wogte jetzt hin und her, es wurde immer mehr zum klassischen Pokalkrimi. Auf der einen Seite traf Telib den Ball freistehend nicht richtig, auf der anderen zischte ein Abschluss der Eisernen knapp am langen Pfosten vorbei (78.). Beide Teams klappten das Visier bei Gewitter herunter und spielten voll auf Sieg. Ein paar umstrittene Abseits-Entscheidungen ließen unsere Jungs verzweifeln, auf der anderen Seite folgt in der letzten Minute der Stich ins Herz. Der eingewechselte Shamil Zirarov bekam den Ball mittig im Strafraum serviert und vollendete ins lange Eck zum 2:3 aus unserer Sicht, was damit auch den Endstand bedeutete. Was für ein brutales Ende für ein Spiel, welches unsere Jungs so lang im Griff hatten.

So spielte Hertha: Özkanli – Farhadi (70. Kuitche), Mausehund (C), Greber, Gouram – Akova, Telib, Mamuzah Lum – Gottschalk, Bekdemir (68. Isik), Bellomo

Tore: 1:0 Telib (6.), 2:0 Bellomo (47.), 2:1 Wardau (51.), 2:2 Asanji (69.), 2:3 Zirarov (80.+4) 

Gelbe Karten: Mausehund, Farhadi, Bekdemir – Ali, Hofmann, Schönwald

Spielort: Hanns-Braun-Platz

von Nicolaus Seiler