Entschlossener Blick: Sandro Schwarz im Olympiastadion.
Profis | 8. April 2023, 09:00 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #BSCRBL

Von der Kreisliga bis zur Bundesliga gilt ein Grundsatz: Jede Serie reißt irgendwann! Und aus Sicht unserer Blau-Weißen gäbe es dafür keinen besseren Zeitpunkt als am Samstag (18:30 Uhr, Tickets sichern), wenn RasenBallsport Leipzig im Olympiastadion zu Gast ist. „Ich wünsche mir für uns eine super Leistung, die es ermöglicht, eine gutes Ergebnis zu erzielen“, sagt Trainer Sandro Schwarz vor dem Kräftemessen mit dem amtierenden DFB-Pokalsieger, der nicht unbedingt als Lieblingsgegner unseres Hauptstadtclubs zu titulieren ist. herthabsc.com hinterleuchtet Zahlen und Fakten und findet im Kurvenwissen – wie immer präsentiert von Hauptpartner Autohero – Gründe für Zuversicht.

Statistik: Wir machen es kurz und schmerzlos. Alle sechs Leistungsvergleiche an der Spree hat unsere Alte Dame verloren. Das Torverhältnis spricht bei sechs eigenen und 26 kassierten Treffern leider auch eine klare Sprache. Aber: Irgendwann kommt der Moment, in dem sich das Blatt wendet und der Fußball ein weiteres Kapitel schreibt. Ein Mutmacher gefällig? Dodi Lukébakio und Co. nutzen knapp 56 Prozent der Großchancen, während unser kommender Gast nur 44 Prozent vollendet. „Wir haben vollstes Vertrauen, weil wir sehen, wie die Mannschaft arbeitet und wie sie zuletzt in Freiburg aufgetreten ist. Das ist das, was wir sehen wollen“, erklärt unser Sportdirektor Benjamin Weber. Auswärts übrigens haben unsere Herthaner zumindest eine Begegnung für sich entschieden und ein weiteres Mal einen Zähler aus Sachsen entführt. Das war 2017 bzw. 2020. Und was folgt nach diesem Muster drei Jahre später? Die Antwort liefert der 27. Spieltag!

Bemerkenswert: Dass Sandro Schwarz und Leipzigs Marco Rose seit Mainzer Tagen gute Freunde sind, ist bekannt. Am Samstag ruht die Freundschaft jedoch, zu viel steht bekanntlich auf dem Spiel. „Wir sehen uns nicht das erste Mal in einer solchen Konstellation. Er will das Maximale mit seinem Club herausholen, ich mit meinem Club mit den Fans in unserem Rücken“, misst unser Fußballlehrer dem Ganzen keine übertriebene Bedeutung bei. Für den 44-Jährigen geht es mit seinen Schützlingen auch darum, das erste Mal seit sechs Monaten wieder in zwei Ligaduellen in Serie zu punkten. In Berlin treffen zudem zwei Mannschaften aufeinander, die nach gegnerischen Ballverlusten brandgefährlich sind. Die Roten Bullen jubelten zwölf Mal, die Alte Dame elf Mal – Topwerte hinter den Bayern (15 Mal).

Personal: Auch wenn Chidera Ejuke in dieser Woche wieder auf den Platz zurückgekehrt ist, stellt er ebenso keine Option dar wie Kélian Nsona und Jean-Paul Boëtius (beide im Aufbau). „Es gibt natürlich Überlegungen, ob und wie wir die Aufstellung verändern“, hielt sich unser Übungsleiter alles offen, um anschließend zu ergänzen. „Gegen Freiburg hat es Prince Boateng in seiner Rolle gut gemacht, die Jungs geführt und seine fußballerischen Qualitäten unter Beweis gestellt. Nun haben wir Leipzig vor der Brust und wir haben noch Einheiten, um weitere Eindrücke zu sammeln – auch mit Blick auf den rechten Schienenspieler und den Sturm.“ Für beide Positionen ist Marco Richter, der nach seiner abgesessenen Gelbsperre zurückkehrt, ein Kandidat. Im Angriff könnte unter Umständen auch Stevan Jovetić, der womöglich nach seinen Wadenproblemen rechtzeitig fit wird, im Spielverlauf mitwirken.

Schiedsrichter: Der Herr der Pfeife und der Karten heißt Deniz Aytekin. Der 44-Jährige ist seit 2004 im Dienst des DFB und hat seit seinem Aufstieg in die Bundesliga 213 Partien in der höchsten Spielklasse gepfiffen. Dazu kommen unter anderem 96 Zweitligapartien, 31 Kräftemessen im DFB-Pokal sowie 21 Einsätze in der UEFA Champions League. Auf Hertha BSC ist der Diplom-Betriebswirt dabei 32 Mal gestoßen. Die Bilanz: 13 blau-weiße Siege, sieben Punkteteilungen und zwölf Niederlagen. An den Seitenlinien assistieren dem Mann aus Oberasbach Christian Dietz und Eduard Beitinger. Als vierter Offizieller fungiert Florian Lechner, während Harm Osmers und Unterstützung Markus Wollenweber die Partie im Kölner Keller als Videoschiedsrichter verfolgen.

Das sagt der Experte: In seiner aktiven Karriere hat Marko Rehmer nicht ein einziges Mal gegen unseren kommenden Gegner, der im Mai 2009 offiziell gegründet wurde, gespielt. Mit Blick auf die jüngsten Resultate der Sachsen sagt unser Fahnenträger: „Leipzig hat gegen Dortmund ein überragendes Spiel gemacht und eine Antwort auf die Niederlagen zuvor gegeben. Sie können den DFB-Pokal erneut gewinnen und in der Liga die Champions League erreichen.“ Dennoch glaubt der Ex-Profi, der zwischen 1999 und 2005 für unsere Alte Dame auflief, an die Schwarz-Elf. „Prince hat es nach dem Spiel in Freiburg gesagt: Unsere Jungs müssen den Kampf annehmen, füreinander einstehen und so Sicherheit gewinnen. Mit jeder gelungenen Aktion steigt die Chance auf etwas Zählbares – auch gegen so eine Spitzenmannschaft.“

von Florian Waldkötter